120.489 (19S) „(Un)Sinn von Regeln, Belohnung und Bestrafung in der Erziehung aus Sicht der Existentiellen Pädagogik nach Viktor E. Frankl

Sommersemester 2019

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
05.04.2019 14:00 - 21:00 B02.2.05 On Campus
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Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch On the Meaningfulness of Rules, Reward and Punishment from the Perspective of Existential Pedagogy based on ideas of Viktor Frankl.
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 34 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 05.04.2019
Seniorstudium Liberale Ja

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Waren die Erziehungsansätze in der Mitte des letzten Jahrhunderts noch durchwegs macht- und gehorsamsorientiert, so hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend ein demokratischer, partnerschaftlicher Erziehungsstil herausgebildet. Haben Regeln damit ausgedient? Basiert die Autorität von Erziehenden tatsächlich nicht länger auf Machtritualen? Oder wurden die Herrschaftsansprüche der Erwachsenen gegenüber Kindern nur mit neuen Begriffen verdeckt (Ersatz des Wortes „Strafe“ durch „Konsequenz“) und mit verhaltenstherapeutischen Konstrukten sublimiert (Belohnung als postmoderne Form von Bestrafung)? Trotz der großen Bedeutung insbesondere von Grenzsetzung und Strafe in der (sozial)pädagogischen Praxis setzt sich die zeitgenössische Erziehungswissenschaft kaum systematisch mit Erziehungsmaßnahmen auseinander.
Vor diesem Hintergrund geht es in der LV um einen ebenso relevanten wie randständigen Phänomenbereich. Im Fokus stehen dabei die direkten Erziehungsmaßnahmen, also jene Maßnahmen, mit denen Erziehungspersonen unmittelbar versuchen, die Motive, Einstellungen und Verhaltensweisen bei Kindern zu bilden, festigen oder zu verändern. Lob, Erinnerung, Ermahnung, Tadel, Belohnung und Bestrafung sowie der Umgang mit Grenzen und Regeln werden unter Einbezug einer Peer-Evaluation kritisch in den Blick genommen und aus Sicht der Existentiellen Pädagogik (Logopädagogik) nach Viktor E. Frankl diskutiert.

Nach Absolvierung der LV haben die Studierenden erfahren bzw. sind in der Lage

  • die Grundlegen der auf der Sinniere Franks basierenden Pädagogik zu benennen

  • die pädagogische Antworthaltung zu erklären
  • das Wesen der Phänomenologie sowie deren Bedeutung für die Pädagogik zu kennen

  • das Wollen zu erklären und Zugänge zur Willensstärkung zu kennen

  • die Anlage-Umwelt-Thematik um die Dimension der Person zu erweitern

  • die theoretischen Inhalte der LV in Bezug zur eigenen Erziehungs- und Bildungsgeschichte zu bringen

  • Unterschiede zwischen einer die Person fördernden und hemmendenErziehungshaltung zu identifizieren

  • zwischen Regeln und Struktur sowie Verboten und Grenzen zu unterscheiden

  • die Auswirkungen verschiedener wesentlicher Erziehungsmethoden und -mittel zu erklären und die Person und ihre Potenzialität stärkende Methoden zu benennen

  • einen persönlichkeitsstärkenden Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern unter Bezugnahme auf Ansätze der Traumapädagogik und der Neuen Autorität zu beschreiben

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Vorträge, Eigenarbeit, Gruppenarbeit, Präsentation, Literaturrecherche, Diskussion, (Gruppen- )Selbsterfahrung (Reflexion, ...), Verfassen einer schriftlichen Arbeit oder Abhalten eines Referats

Inhalt/e

  • Grundlagen und Leitlinien der Existenziellen Pädagogik 
  • Erziehung zwischen Freiheit und Grenzen
  • Erziehungsstile und Erziehungsmaßnahmen aus existenzieller Sicht             
  • Herausfordernde Erziehungssituationen und abweichendes Verhalten aus Perspektive der Existenziellen Pädagogik

Erwartete Vorkenntnisse

keine

Literatur

Batthyány, A. (2017): Die Überwindung der Gleichgültigkeit. Sinnfindung in einer Zeit des Wandels. München: Kösel-Verlag.

Dreikurs, R./Grey, L (199512) Kinder lernen aus den Folgen. Wie man sich Schimpfen sparen kann. Freiburg, Basel, Wien: Herder Verlag.

Dreikurs, R./Soltz, V (199528): Kinder fordern uns heraus: wie erziehen wir sie zeitgemäß? Stuttgart: Klett-Cotta.

Frankl, V.E (201528): Ärztliche Seelsorge. Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse. München/Berlin: Piper Verlag GmbH.

Frankl, V.E. (20053): Der leidende Mensch. Anthropologische Grundlagen der Psychotherapie. München: Piper.

Frankl, V.E (20156): Der Mensch auf der Frage nach dem Sinn. München: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co KG

Frankl, V.E.(20167): Der Wille zum Sinn. Bern: Hogrefe Verlag. Frankl, V.E. (2015): Grundkonzepte der Logotherapie. Wien: Facultas.

Frankl, V.E. (20103): Logotherapie und Existenzanalyse. Texte aus sechs Jahrzehnten. Weinheim und Basel: Beltz Verlag

Frankl, V.E. (2015): Psychotherapie für den Alltag. Freiburg im Breisgau: KREUZ Verlag

Frankl, V.E. (200424): ...trotzdem JA zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. München: dtv

Frankl, V.E. (2017): Wer ein Warum zum Leben hat. Lebenssinn und Resilienz. Weinheim und Basel: Beltz

Günder, R. (20155): Praxis und Methoden der Heimerziehung: Entwicklungen, Veränderungen und Perspektiven der stationären Erziehungshilfe. Freiburg im Breisgau: Lambertus

Hobmair, H. (20166): Pädagogik. Köln: Bildungsverlag EINS.

Huber, S.: Grenzsetzung und Strafe in der Heimerziehung. In: Jugendhilfe, 56. Jahrgang, Februar 1/2018.

Koten, H.J.: Traumapädagogischer Umgang mit Regeln und Grenzen. In: Jugendhilfe, 56. Jahrgang, Februar 1/2018.

Lang, B, Schirmer, C., Lang, T., Adreae de Hair, I., Wahle, T, Bausum, J. Weiß, W., Schmid, M. (Hrsg.): Traumapädagogische Standards in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Eine Praxis und Orientierungshilfe der BAG Traumapädagogik. Weinheim und Basel: Beltz Juventa

Längle, A. (2013): Lehrbuch der Existenzanalyse. Grundlagen. Wien: Facultas

Längle, A. (2002): Sinnvoll leben. Freiburg i. Br.: Herder

Lukas, E. (20144): Lehrbuch der Logotherapie Menschenbild und Methoden. München: Profil Verlag

Lukas, E. (20144): Spannendes Leben. In der Spannung zwischen Sein und Sollen. München, Wien: Profilverlag

Natho, F (2015): Traumatisiert und bindungsgestört. Systemische und traumapädagogische Arbeitsweisen in der Jugendhilfe. Oschersleben: dr. ziethen verlag

Omer, H./von Schlippe, A. (20163): Stärke statt Macht. Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde. Göttingen, Bristol: Vadenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG

Schechner, J., Zürner, H. (20163): Krisen bewältigen. Viktor E. Frankls 10 Thesen in der Praxis. Wien: Braumüller GmbH

Steins, G., Welling, V.(2010): Sanktionen in der Schule. Grundlagen und Anwendung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Waibel, E.M. (20132): Erziehung zum Sinn – Sinn der Erziehung. Grundlagen einer Existenziellen Pädagogik. Augsburg: Brigg Pädagogik Verlag GmbH

Waibel, E.M., Wurzrainer, A. (2016): Motivierte Kinder – authentische Lehrpersonen. Einblicke in den Existenziellen Unterricht. Weinheim und Basel: Beltz Juventa

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Aktive Mitarbeit und Referat oder alternativ schriftliche Arbeit

Prüfungsinhalt/e

Inhalte der LV und Literatur

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Selbsteinschätzung der Studierenden 

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Besonderer Studienbereich Besonderer Studienbereich Friedensstudien (SKZ: 900, Version: 05S)
    • Fach: Erweiterungsbereich (Freifach)
      • Weitere anrechnungsfähige LVs aus anderen Studienplänen ( 0.0h / 0.0 ECTS)
        • 120.489 „(Un)Sinn von Regeln, Belohnung und Bestrafung in der Erziehung aus Sicht der Existentiellen Pädagogik nach Viktor E. Frankl (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Bachelorstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft (SKZ: 645, Version: 17W.3)
    • Fach: Freie Wahlfächer (Freifach)
      • Freie Wahlfächer ( 0.0h XX / 18.0 ECTS)
        • 120.489 „(Un)Sinn von Regeln, Belohnung und Bestrafung in der Erziehung aus Sicht der Existentiellen Pädagogik nach Viktor E. Frankl (2.0h SE / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft (SKZ: 645, Version: 13W.2)
    • Fach: Freie Wahlfächer (Freifach)
      • Freie Wahlfächer ( 0.0h XX / 18.0 ECTS)
        • 120.489 „(Un)Sinn von Regeln, Belohnung und Bestrafung in der Erziehung aus Sicht der Existentiellen Pädagogik nach Viktor E. Frankl (2.0h SE / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet