180.177 (19S) Online-Tools zur Zielgruppenerreichung und Marktforschung: Theorie und Praxis
Überblick
- Lehrende/r
- LV-Titel englisch Market research and reaching target groups with online-tools: theory and practice
- LV-Art Kurs (prüfungsimmanente LV )
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
- Anmeldungen 4 (30 max.)
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache Deutsch
- LV-Beginn 04.03.2019
- eLearning zum Moodle-Kurs
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Risiken, die die Anwendung von Online-Tools insbesondere zur Zielgruppenerreichung bereithalten können, soll die Grundlage für die darauffolgende praktische Umsetzung eines Online-Marktforschungsprojektes oder einer multimedialen Kampagne sein, die mit verschiedensten Online-Tools umzusetzen ist. Die Projekte können in Gruppengrößen zwischen zwei und fünf Personen bearbeitet werden. Bei der Auswahl der verschiedensten Tools sind den Studierenden keine Grenzen gesetzt. Die von den Studierenden erarbeiteten digitalen Kommunikations- bzw. Marktforschungsstrategien sind von ihnen gegen Ende des Semesters zu präsentieren. Die Präsentation hat neben der entwickelten Strategie auch eine genaue theoretische und praktische Darlegung der verwendeten Tools sowie Limitationen dieser und Diskussionsfragen zu beinhalten. Um die Tools, deren Charakteristika und praktische Anwendung darlegen zu können, ist eine intensive Auseinandersetzung mit den Tools, also das praktische Ausprobieren und Anwenden dieser, essentiell und Bedingung.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Aufschlüsselung des prognostizierten Out of Class Workloads:
Vorbereitung der zwei vorgegebenen theoretischen Texte inkl. Verschriftlichung einer Zusammenfassung und erster ethischer Überlegungen: 10h (Individualarbeit)
Recherchieren und Analysieren von bereits umgesetzten Praxisprojekten: 5h
Ausarbeitung des Kampagnen- bzw. Marktforschungsplans inkl. Lesen von weiterer Literatur: 20h
Ausprobieren verschiedenster Online-Tools und praktische Umsetzung des individuellen Plans: 20h
Recherchen zu verschiedenen Tools im Internet und in Literatur: 10h
Vorbereitung der Präsentation: 5h
Administrativer Aufwand innerhalb der Gruppen inkl. Einteilung und Zusammenfügen der Präsentationsteile: 6h
Inhalt/e
Was eine internetnutzende Person auf diversen Online-Plattformen oder Webseiten angezeigt bekommt, wird heutzutage nicht mehr dem Zufall überlassen (Saurwein u.a. 2017). Die Big-Player des World Wide Webs wie insbesondere die Unternehmen der sogenannten GAFA-Ökonomie, also jener Ökonomie, die maßgeblich von den Unternehmen Google, Amazon, Facebook und Apple geprägt wird, bieten ihre Dienstleistungen für einen Teil ihrer Kunden, die Internetnutzenden, zum überwiegenden Teil kostenlos an und machen doch Umsatz (Rolf/Sagwe 2015). Aber womit eigentlich? Die digitale Währung, die von diesen Unternehmen in reale Umsätze konvertiert wird, konstituiert sich hierbei aus Daten (Ammon/Brem 2013; Rolf/Sagwe 2015; Schwarz 2015). Diese personenbezogenen Daten der Internetnutzenden werden aber nicht manuell von anderen natürlichen Personen verarbeitet, sondern von Computer-Programmen, die auf Computer-Netzwerke irgendwo im In- oder Ausland zurückgreifen. Die Verarbeitung dieser Daten findet dabei vollautomatisiert und doch scheinbar individuell auf die jeweiligen Netzakteure abgestimmt statt. Dazu werden Programme zur Verarbeitung eingesetzt, die basierend auf Algorithmen Entscheidungen darüber treffen, welche Inhalte den Internetnutzenden im Internet angezeigt und nicht angezeigt werden (Stark u.a. 2014; Schwarz 2015). Um die Daten ökonomisieren zu können, muss es werbetreibenden Unternehmen ermöglicht werden, einfach und schnell die personenbezogenen Daten zu nutzen, um zielgerichtet Werbebotschaften kommunizieren oder Produkte/Dienstleistungen verkaufen zu können. Solche einfachen Lösungen versuchen insbesondere die GAFA-Unternehmen anzubieten. Diese stellen kompliziert programmierte Online-Werkzeuge zur Verfügung, mit denen einfach, schnell und insbesondere ziel(gruppen)orientiert kommuniziert oder verkauft werden kann. Die Unternehmen der GAFA-Ökonomie rücken in der Diskussion um Online-Marketing, Marktmacht und Ethik vor allem deshalb in das Zentrum, da sie mit ihren Online-Werkzeugen eine marktbeherrschende Stellung einnehmen und damit nicht nur immer mehr Macht gegenüber Unternehmen und deren Zugang zu den KundInnen akkumulieren, sondern auch den Zugang von Internetnutzenden zu Inhalten steuern (können) (vgl. Gómez-Urang u.a. 2016).
Eine möglichst große Auswahl solcher Online-Werkzeuge soll in der Lehrveranstaltung von den Studierenden kennengelernt und praktisch angewendet werden. Im Zentrum der Lehrveranstaltung sollen aber nicht nur der praktische Umgang mit Online-Kommunikationstools wie beispielsweise Facebook, Twitter, Google AdWords u.a.m. oder Online-Marktforschungstools wie beispielsweise Amazon Mechanical Turk oder Google Analytics stehen, sondern ebenso eine reflektierte Diskussion zu ethischen Fragestellungen. Eine solche Fragestellung wird sein, inwiefern ein Algorithmus in der Lage ist, auch neue Perspektiven auf die Welt zu offenbaren, wenn doch Inhalte und Suchergebnisse auf Grundlage immer ähnlicher personenbezogener Datensätze bereitgestellt werden?
Literatur
Ammon T./Brem A. (2013): Digitale Ökosysteme und deren Geschäftsmodelle, Analyse und Implikationen für klassische Buchverlage, Wiesbaden: Springer
Gómez-Urang M./ Zabala-Iturriagagoitia M.J./Baruttia J (2016): Dynamics of Big Internet Industry Groups and Future Trends, A View from Epigenetic Economics, Schweiz: Springer International Publishing
Rolf A./Sagwe A. (2015): Des Googles Kern und andere Spinnennetze, Die Architektur der digitalen Gesellschaft, Konstanz: UVK
Saurwein F./Just N./Latzer M. (2017): Algorithmische Selektion im Internet, Risiken und Governance automatisierter Auswahlprozesse, in: kommunikation @ gesellschaft, 18 (2017), S.1-22
Schwarz T. (2015): Big Data im Marketing, Chancen und Möglichkeiten für eine effektive Kundenansprache, Freiburg: Haufe
Stark B./Dörr D./Aufenanger S. (2014): Die Googleisierung der Informationssuche, Suchmaschinen zwischen Nutzung und Regulierung, Berlin: Walter de Gruyter
Prüfungsinformationen
Prüfungsmethode/n
Die abschließende Präsentation dient als Beurteilungsgrundlage. Eine weitere Verschriftlichung ist nicht erforderlich. Dementsprechend sind für die Präsentationen Zeitfenster von pro Person 15-20 Minuten exkl. Diskussion anberaumt. Im Zuge dieser Präsentationen sollen neben den ausgearbeiteten Strategien auch die verwendeten Online-Tools in der praktischen Anwendung vorgestellt werden.
Zusätzlich sind für die Diskussion ethischer Fragestellungen zwei theoretische Texte zu lesen/vorzubereiten, die vom Lehrveranstaltungsleiter zur Verfügung gestellt werden. 3
Für den Lehrveranstaltungsleiter ist Notentransparenz und -fairness trotz Gruppenarbeit besonders wichtig. Sollten hierzu Fragen auftauchen, bitte ich die Studierenden, dies auch anzusprechen.
Beurteilungskriterien/-maßstäbe
Zusammenfassung von zwei kurzen wissenschaftlichen Beiträgen, die die Grundlage der Diskussion in der ersten Einheit bilden: 20 %
Inhaltliche Qualität des präsentierten Projekts: 70 %
Präsentation der Ergebnisse: 10 %
Notenspiegel:
Ab 50 % -> 4
60-66 % -> 3
67- 81 % -> 2
ab 82 % -> 1
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften
(SKZ: 641, Version: 16W.3)
-
Fach: Medienpraxis
(Wahlfach)
-
Web/Social-Media-Applikationen und -Techniken (
0.0h KS / 4.0 ECTS)
- 180.177 Online-Tools zur Zielgruppenerreichung und Marktforschung: Theorie und Praxis (2.0h KS / 4.0 ECTS) Absolvierung im 2., 3., 4. Semester empfohlen
-
Web/Social-Media-Applikationen und -Techniken (
0.0h KS / 4.0 ECTS)
-
Fach: Medienpraxis
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften
(SKZ: 641, Version: 09W.1)
-
Fach: Medienpraxis und Medienkompetenz
(Pflichtfach)
-
Medienpraxis und Medienkompetenz (
8.0h KU / 12.0 ECTS)
- 180.177 Online-Tools zur Zielgruppenerreichung und Marktforschung: Theorie und Praxis (2.0h KS / 4.0 ECTS)
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Medienpraxis und Medienkompetenz (
8.0h KU / 12.0 ECTS)
-
Fach: Medienpraxis und Medienkompetenz
(Pflichtfach)
- Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften
(SKZ: 641, Version: 09W.1)
-
Fach: Medien und Technik
(Wahlfach)
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Vorlesung mit Kurs (
2.0h VK / 3.0 ECTS)
- 180.177 Online-Tools zur Zielgruppenerreichung und Marktforschung: Theorie und Praxis (2.0h KS / 4.0 ECTS)
-
Vorlesung mit Kurs (
2.0h VK / 3.0 ECTS)
-
Fach: Medien und Technik
(Wahlfach)