120.482 (19S) Menschenbilder in den Erziehungswissenschaften: gesellschaftliche Folgen und ihre Implikationen für Schule und Unterricht

Sommersemester 2019

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
24.05.2019 08:00 - 15:00 Z.0.01 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Images of Men in Educational Sciences: Societal Consequences and Implications for Schools
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 15 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 24.05.2019
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die Studierenden sollen folgende spezifische Bildungsziele erreichen:

  • die anthropologischen Grundlagen der Bildungs- und Erziehungsbedürftigkeit sowie Bildungs- und Erziehungsfähigkeit des Menschen kennen;
  • einen umfassenden Überblick über gesellschafts- und zeitgebundene Vorstellungen über den Menschen geben können, die sich nicht nur aus religiösen (z. B. Genesisbericht) und antiken Vorstellungen (z. B. Prometheus von Platon) ergeben, sondern auch aus gegenwärtigen Widersprüchen der Moderne und der so genannten Postmoderne sowie aus ihrer widersprüchlichen gesellschaftlichen Transformation und ihrer pädagogischen Verarbeitung erwachsen;
  • über Herkunft und Einfluss unterschiedlicher Menschenbilder auf Theorieentwicklungen und praktisches Handeln in der Pädagogik reflektieren und diskutieren können;
  • anthropologische Vorstellungen in gesellschaftlichen Kontexten verankern sowie persönliche anthropologische Vorstellungen in pädagogisch verantwortete Maßnahmen übersetzen und mit der Praxis in Verbindung bringen können;
  • unterschiedliche theoretische, empirische und praxisbezogene Zugänge zu aktuellen erziehungswissenschaftlichen Diskursen kennen.

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Vortrag mit medialer Unterstützung zu zentralen theoretischen Ansätzen, schriftliche und mündliche Auseinandersetzung im Plenum, in Kleingruppen bzw. in Partnerarbeit, Präsentation und Diskussion von literarischen und filmischen Ausschnitten, interaktive Inszenierungen, Literaturstudium;

Inhalt/e

Unterrichtstheorien und praktischen Überlegungen liegen oftmals nicht explizit reflektierte und somit unbewusst wirkende Menschenbilder zugrunde, denn nur so lassen sich pädagogische Prozesse beobachten, interpretieren, erklären und vorhersagen. Vorstellungen über den Menschen unterliegen dabei insbesondere geschichtlichen und gesellschaftlichen Einflüssen. So sind die Menschenbilder in der Antike andere als jene im Mittelalter, der Renaissance, der Klassik, der Moderne oder der Gegenwart. Reformpädagogische Vorstellungen geben beispielsweise ein anderes Menschenbild wieder als traditionelle pädagogische Entwürfe. Die jeweilige Attraktivität eines Menschenbildes beruht dabei häufig auf Überzeugungen und Meinungen, von denen man glaubt, aktuelle gesellschaftliche Visionen in die Praxis umsetzen zu können.

In der geplanten Lehrveranstaltung werden ausgewählte Menschenbilder und damit zusammenhängende Norm- und Zielvorstellungen sowie Selbstdeutungen des Menschen diskutiert und auf ihre Konsequenzen auf Lerntheorien und pädagogisches Handeln hin geprüft. Dabei wird insbesondere folgender Fragestellung nachgegangen: Wo liegt die praktische Bedeutung des Menschenbildes für Erziehung, Bildung und Lernen und welche gesellschaftlichen Neuorientierungen im Verständnis des Menschen zeichnen sich aktuell ab?

Literatur

Pflichtliteratur:

  • Bentham, J. (2013). [1787]. Die Idee des Kontrollprinzips. In Ch. Welzbacher (Hrsg.) Das Panoptikum oder das Kontrollhaus (S. 11-21, aus dem Engl. von A. L. Hofbauer.). Berlin: Matthes & Seitz.
  • Bröckling, U. (2013). Der Mensch als Akku, die Welt als Hamsterrad. Konturen einer Zeitkrankheit. In S. Neckel & G. Wagner (Hrsg.), Leistung und Erschöpfung. Burnout in der Wettbewerbsgesellschaft (S. 179-200). Berlin: Suhrkamp.
  • Meyer-Drawe, K. (2013). Lernen braucht Lehren. In P. Fauser, W. Beutel, & J. John (Hrsg.), Pädagogische Reform: Anspruch – Geschichte – Aktualität (S. 89-97). Jena: Klett Kallmeyer.
  • Montessori, M. (2010). [1951]. Von der Agrikultur zur Homokultur. In W. Böhm (Hrsg.), Maria Montessori. Einführung und zentrale Texte (S. 83-90). Paderborn: Ferdinand Schöningh.
  •  Theweleit, K. (2009). Sexualität und Drill. Der Umbau des Leibs in der Kadettenanstalt. In K. Theweleit (Hrsg.), Männerphantasien 1 +2 (4. Aufl., S. 144-163). München, Zürich: Piper.

Weiterführende Literatur:

  • Bröckling, U. (2007). Das unternehmerische Selbst: Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

  • Grabau, Ch. (2013). Leben machen. Pädagogik und Biomacht. München: Wilhelm Fink.

  • Künkler, T. (2012). Lernen in Beziehung. Zum Verhältnis von Subjektivität und Relationalität in Lernprozessen. Bielefeld: Transcript.

  • Meyer-Drawe, K. (2012). Diskurse des Lernens (2. durchges. und korrig. Aufl.). München: Wilhelm Fink.

     Schratz, M., Schwarz J. F., & Westfall-Greiter, T. (2012). Lernen als bildende Erfahrung. Vignetten in der Praxisforschung. Innsbruck, Wien, Bozen: Studienverlag.
  • Pinker, S. (2018). Aufklärung jetzt. Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung. Frankfurt am Main: Fischer.


Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Schulpädagogik (SKZ: 545, Version: 09W.3)
    • Fach: Pflichtfächer (Pflichtfach)
      • Modul: Theorien und Modelle schulbezogener Diverstität, Ungleichheit, Individualisierung und Differenzierung
        • Theorien schulischer Sozialisation und sozialer Ungleichheit ( 2.0h SE, KU, VO / 4.0 ECTS)
          • 120.482 Menschenbilder in den Erziehungswissenschaften: gesellschaftliche Folgen und ihre Implikationen für Schule und Unterricht (2.0h SE / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Wintersemester 2021/22
  • 120.407 SE Menschenbilder in den Erziehungswissenschaften: gesellschaftliche Folgen und Ihre Implikationen für die Schule und Unterricht (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2020/21
  • 120.407 SE Menschenbilder in den Erziehungswissenschaften: gesellschaftliche Folgen und Ihre Implikationen für die Schule und Unterricht (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2019/20
  • 120.407 SE Menschenbilder in den Erziehungswissenschaften: gesellschaftliche Folgen und Ihre Implikationen für die Schule und Unterricht (2.0h / 4.0ECTS)
Sommersemester 2018
  • 120.407 SE Menschenbilder in den Erziehungswissenschaften: gesellschaftliche Folgen und ihre Implikationen für Schule und Unterricht (2.0h / 4.0ECTS)