180.502 (19S) Identitätkonstruktionen und Identitätsarbeit in digitalen Medienkulturen
Überblick
- Lehrende/r
- LV-Titel englisch Identity constructions and identity work in digital media cultures
- LV-Art Vorlesung-Kurs (prüfungsimmanente LV )
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 6.0
- Anmeldungen 13 (30 max.)
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache Deutsch
- LV-Beginn 17.05.2019
- eLearning zum Moodle-Kurs
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Ziel der „Vorlesung mit Kurs“ ist die Vermittlung und Erarbeitung von theoretisch-konzeptionellem Wissen zum Verhältnis von Medien und Identität. Nach einem systematischen Einblick in verschiedene theoretische Ansätze, die das Phänomen Identität in Bezug auf den Umgang mit Medien beschreiben, sind die Studierenden aufgefordert, eigene Analysen zu Identitätskonstruktionen in Medienkulturen zu erstellen und Ideen zur (medien)pädagogischen Bearbeitung von Identitätsfragen zu entwickeln. Die Studierenden können am Ende des Seminars einschätzen, wie Selbstartikulationen und -narrationen in grundlegender Weise mit digitalen Medien und Medienkulturen verbunden sind, welche Relevanz digitale Medienkulturen im Kontext von Identitätskonstruktionen und Identitätsarbeit entfalten und Perspektiven für die Medienbildung aufzeigen.
Inhalt/e
Digitale Medienkulturen eröffnen vielfältige Möglichkeiten der Identitätskonstruktion und Identitätsarbeit. Waren es anfangs insbesondere medienproduzierte Darstellungs- und Inszenierungsformen, Handlungs- und Deutungsmuster, mit denen sich Menschen (auch in Medienkulturen) auseinander gesetzt haben, sind es heute auch Selbsterzählungen, anhand derer Menschen aktiv an ihrer Identität arbeiten. Insbesondere im Kontext Sozialer Netzwerke, aber auch drüber hinaus teilen Menschen eigene Fotos und Videos, gestalten Blogs, inszenieren sich als Let`s player*in und Musical-Star usw. Sie verhandeln „Identität“ dabei nicht nur im Kontext von Selbstartikulationen und -narrationen, sondern vermehrt auch im Rahmen von Selbstvermessungen.
Im Seminar wird unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und Diskurse und auf Basis sozial- und kulturwissenschaftliche Ansätze, die sich mit dem Phänomen Identität auseinandersetzen, das Verhältnis Medien und Identität beleuchtet. Analysiert und diskutiert werden aktuelle Formen der Selbstartikulation und -narration in digitalen Medienkulturen, im Hinblick auch auf ihre Bedeutung für die alltägliche Identitätsarbeit. Reflektiert werden ebenfalls Fragen zu Hierarchie- und Dominanzverhältnissen in Medienkulturen und damit Fragen von sozialer Ungleichheit im Zugang und in der Aneignung von Medien. Darüber hinaus wird erarbeitet, welche Perspektiven eine Auseinandersetzung mit digitalen Medienkulturen im Kontext von Medienbildung und somit auch bei der Bewältigung von Identitätsfragen und der Eröffnung neuer Orientierungen und Handlungsspielräume eröffnet.
Literatur
Hall, S. (Hrsg.) (1997): Representation: Cultural Representations and Signifying Practices. London
Hall, S. (1994): Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2.
Hamburg
Hipfl, B./Klaus, E./Scheer, U. (Hrsg.) (2004): Identitätsräume: Nation, Körper und Geschlecht in den Medien. Bielefeld
Keupp, Heiner (1999): Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne. Hamburg
Tillmann, A. (2019): Identitätsarbeit in Sozialen Netzwerken. In: Pädagogik Unterricht. Die Fachzeitschrift für die pädagogische Fächergruppe. 39. Jg., Heft 1, März 2019
Wegener, C. (2010): Identität. In: Vollbrecht, R./ Wegener, C. (Hrsg.): Handbuch Mediensozialisation. Wiesbaden, S. 55-63
Prüfungsinformationen
Prüfungsmethode/n
Die Studierenden sind aufgefordert, auf der Basis vermittelter und selbst erarbeiteter identitätstheoretischer Ansätze eigene Analysen von Selbstartikulationen und -narrationen in digitalen Medienpraktiken und -kulturen vorzunehmen. In Gruppenarbeit mit max. 3 Personen erarbeiten und diskutieren die Studierenden, in welcher Weise digitale Medien und Medienkulturen Anreize, Möglichkeiten und Perspektiven zur Ausformulierung und Präsentation von Identität und für die Erfahrung von Zugehörigkeit eröffnen, wie über das Medienhandeln aber auch gesellschaftliche Hierarchie- und Dominanzverhältnisse fortgeschrieben werden.
Die Seminarleistung erfolgt in zwei Teilen: Zunächst wird eine 20-minütige Präsentation und Diskussion der theoriebezogenen Analyse verlangt. Nach Abschluss des Seminars sind die Studierenden dann aufgefordert, eine schriftliche Ausarbeitung der Analyse abzugeben und diese um eigene konzeptionelle Überlegungen zur Medienbildung zu ergänzen. Die schriftliche Ausarbeitung sollte 8-10 DIN A4-Seiten umfassen, Abgabedatum ist der 30.Juni.
Beurteilungskriterien/-maßstäbe
Präsentation einer theoriebezogenen Analyse von Identitätskonstruktionen in digitalen Medienkulturen (50%) und deren schriftliche Ausarbeitung inkl. ergänzender konzeptioneller Überlegungen zur Medienbildung (50%) (Umfang: 8-10 DIN A4-Seiten)
Bewertung (100%) |
1) Präsentation (50%) |
Angemessenheit Themenwahl |
Theoretische Grundlagen |
Theoriebezogene Analyse und Diskussion |
Verständlichkeit/Strukturierung der Inhalte |
Argumentation |
2) Schriftliche Analyse und konzeptionelle Überlegungen zur Medienbildung (50%) |
Angemessenheit Themenwahl |
Theoriebezogene Analyse und Diskussion |
Konzeptionelle Überlegungen zur Medienbildung |
Differenzierte Betrachtung und Diskussion |
Argumentation |
Genauigkeit/Nachvollziehbarkeit/ Zitierweise |
Äußere Erscheinungsform (Orthografie, Layout) |
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur
(SKZ: 841, Version: 09W.1)
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Fach: Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaften
(Pflichtfach)
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Vorlesung mit Kurs (
2.0h VK / 6.0 ECTS)
- 180.502 Identitätkonstruktionen und Identitätsarbeit in digitalen Medienkulturen (2.0h VC / 6.0 ECTS)
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Vorlesung mit Kurs (
2.0h VK / 6.0 ECTS)
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Fach: Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaften
(Pflichtfach)