822.020 (18S) Anwendungsbereiche von Palliative und Dementia Care: Compassionate Community und Kommunale Ethik

Sommersemester 2018

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
08.05.2018 14:00 - 18:00 C.0.03 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Fields of Application in Palliative and Dementia Care: Compassionate Community and Communally Ethics
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 12 (30 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Englisch
LV-Beginn 08.05.2018
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

  • Ausgehend von konkreten, existentiellen Erfahrungen und Sorgebedarfen von alten, sterbenden Menschen und Menschen mit Demenz Konzepte und konkrete Projektzusammenhänge kommunaler Sorgekultur kennenlernen.
  • Gesundheitsförderung in Palliative und Dementia Care mit den Einsichten einer Care Ethik verknüpfen und anreichern.
  • Anwendungsprozesse und Umsetzungsformen in der Entwicklung von Sorge-Settings (in Organisationen oder im häuslichen Bereich) und der Organisation von ethischen Gesprächen und Deliberation kennenlernen.


Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Gestützt durch Inputs der LV-LeiterInnen soll über die diskursive Auseinandersetzung mit relevanter Literatur (über Moodle verfügbar), Filmsequenzen, Impulsen von externen Vortragenden (PraktikerInnen aus dem Bereich der Demenzbetreuung/forschung, und/oder des Hospiz- und Palliative Care Bereiches, und/oder der Gesundheitsförderung), den persönlichen Zugängen der Teilnehmerinnen und den Ergebnissen von Gruppenarbeiten ein Grundverständnis für die Potentiale und die Förderung kommunaler Sorgekultur und kommunaler Ethik im Lebensalltag alter, pflegebedürftiger, sterbender und trauernder Menschen vermittelt werden. Die Inhalte und Themen werden in interaktiver Weise, plenar und in Gruppen, erarbeitet. 

Die aktive Beteiligung der StudentInnen, sowie ihre durchgängige Anwesenheit sind dafür Voraussetzung. Es erfordert die Bereitschaft der Studierenden sich inhaltlich auf die Themen einzulassen, die zur Verfügung gestellten Schlüsseltexte zu lesen, und sich an einem kritischen, kollegialen Diskurs zu beteiligen.

Inhalt/e

Im letzten Jahrhundert hat in der Gesellschaft eine Entwicklung stattgefunden, die darin besteht, dass wesentliche Probleme, Bedürfnisse und Fragen von Expertinnen und Experten in entsprechenden Organisationen bearbeitet werden. So hat sich auch die Sorge um kranke und alte Menschen, um Sterbende immer mehr von der Sorge zuhause in die Organisationen des Sozial- und Gesundheitssystems verlagert.

Wesentliche existenzielle Erfahrungen, wie das Zugehen auf den eigenen Tod, die Trauer über den Tod Anderer und sonstiger Verluste im Leben, oder das Umgehen mit chronischer Erkrankung, mit dem Älterwerden, mit der Pflege von Angehörigen, können jedoch letztlich nicht an Experten wegdelegiert werden. Im Alltag des Lebens – in der Lebenskunst, die immer schon als eine Sterbekunst galt – müssen wir zwar nicht alles bis ins Detail wissen, aber irgendwie einen Weg finden, wie das alles zusammenhängt und für ein gutes Leben und Sterben „funktionieren“ kann. Das gilt für Individuen wie für menschliche Gemeinschaften. Der Tod, die Endlichkeit, die Trauer, die Sorge um sich und andere gehören zum Leben und das Leben spielt sich im Alltag ab und muss dort geführt werden.

Die Lehrveranstaltung möchte über die Diskussion von und Einsicht über konkrete Projektzusammenhänge und Forschungsergebnisse die gesellschaftlichen Umgänge mit Alter, Pflegebedürftigkeit, die Sorge um sich und andere, Sterben, Tod und Trauer außerhalb von spezialisierten Organisationen thematisieren. Dabei soll auch der Blick auf das Verstehen alltägliche Weisheit (oder auch Nicht-Weisheit), die Lebens- und Sterbekunst (oder auch die ungelösten Probleme) von Menschen gelenkt und Möglichkeiten der Verbesserung von schwierigen Lebenslagen Betroffener diskutiert werden.

Formen der Beteiligung von Bürgerinnen in der Entwicklung lokaler Sorgenetze (Caring Communities) und die Organisation existentieller Kommunikation werden in ihren Potentialen für die Ermöglichung neuer Formen der sorgenden Bezugnahme in der Gemeinde reflektiert.

Literatur

Klie, Thomas (2014): Sorgende Gemeinschaft. Blick zurück oder nach vorn? In: Praxis Palliative Care, 23, 20-22

Schuchter, Patrick; Heller Andreas (2016): Von der klinischen zur politischen Ethik. Sorge und Organisationsethik empirisch. In: Großschädl, Franziska; Platzer, Johann: Entscheidungen am Le- bensende. Medizinethische und empirische Forschung im Dialog, Graz: Nomos Verlag, 141-161

Schuchter, Patrick; Prieth, Sonja; Wegleitner Klaus (2016): Die sieben Tugenden eines gerechten Sorge-Netzes. Praxis PallCare, 31, 32-33

Wegleitner, Klaus; Heller, Andreas (2014): Public Care. Die Demokratisierung der Sorge. In: Praxis Palliative Care, 23, 10-13

Wegleitner, Klaus; Heimerl, Katharina;Reitinger, Elisabeth; Wappelshammer, Elisabeth; Plunger, Petra; Schuchter,Patrick (2016): Partizipative Forschung in Palliative-und Dementia Care alsBeitrag zur Demokratisierung der Sorge. In Interventionsforschung Wiesbaden.Springer Fachmedien. S. 31-62

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

  • Laufende und aktive Mitarbeit in der LV
  • Präsentation der Gruppenarbeit mit anschließender Diskussion
  • Schriftliche Arbeit/Handout mit ausgewiesenen Arbeitsanteilen

Prüfungsinhalt/e

  • die Lehrveranstaltungsthemen

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

  • Durchgängige und aktive Teilnahme an den Lehrveranstaltungsblöcken
  • Beteiligung an Textanalysen und interaktiven Arbeits- und Diskussionssettings
  • Vertiefende Erarbeitung eines relevanten Themas in Gruppen
  • Präsentation der Gruppenarbeit 
  • Schriftliches Handout inkl. ausgewiesenen Literatur- und Theoriebezügen 

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Psychologie (SKZ: 640, Version: 11W.5)
    • Fach: Gesundheitspsychologie (Wahlfach)
      • WF 11.3 Gesundheitspsychologisches Seminar ( 0.0h SE / 4.0 ECTS)
        • 822.020 Anwendungsbereiche von Palliative und Dementia Care: Compassionate Community und Kommunale Ethik (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
  • Erweiterungscurriculum Public Health und Palliative Care (Version: 16W.1)
    • Fach: Public Health und Palliative Care (Pflichtfach)
      • Anwendungsbereiche von Palliative und Dementia Care ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 822.020 Anwendungsbereiche von Palliative und Dementia Care: Compassionate Community und Kommunale Ethik (2.0h PS / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Sommersemester 2017
  • 822.020 PS Anwendungsbereiche von Palliative und Dementia Care: Compassionate Community und Kommunale Ethik (2.0h / 4.0ECTS)
Sommersemester 2016
  • 822.020 SE Care Ethic (2.0h / 4.0ECTS)
Sommersemester 2014
  • 822.020 SE Community Care am Lebensende und für Menschen mit Demenz (2.0h / 4.0ECTS)
Sommersemester 2013
  • 822.020 SE Warum Demenz keine Krankheit ist? (1.0h / 2.0ECTS)