180.562 (18S) Die mediale Entwicklung und Transformation des Sozialen
Überblick
- Lehrende/r
- LV-Titel englisch Development and Transformation of Social Relationship in the Media
- LV-Art Kurs (prüfungsimmanente LV )
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 6.0
- Anmeldungen 18 (30 max.)
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache Deutsch
- LV-Beginn 11.06.2018
- eLearning zum Moodle-Kurs
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Anmerkungen
Kontakt: fasslermanfred@aol.com
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Zur Fragestellung:
Das Soziale ist in global ausgelegten Netzwerken ein immer größerer Bereich datenökonomischer und user-gebundener Strategien. Wir praktizieren dabei die beginnende Ersetzung der Gesellschaftskonzepte durch u.a. Web 2.0, digitale Öffentlichkeit, Soziale Medien und Big Data. Die technischen, sensorischen und operativen Betriebssysteme, die derzeit vorherrschen, verändern nicht nur die Formate von Gesellschaft. Sie verändern Demokratieoptionen ebenso wie sie die sozialen Bezugssysteme neu verfassen, aus denen Wünsche und Notwendigkeit von allgemeiner, einflussreicher, konflikthafter Beteiligung entstehen. Dabei muss man sich nicht irritieren lassen von ´demos´, Volk, und ´user´, Nutzer*in. Nicht die Gruppenbezeichnung ist entscheidend, sondern die Praxis, der Umgang mit digitalen Technologien. Neue soziale Kommunikations-, Nutzungs-, Kollaborationsweisen, verteilt in globalen Netzwerken, leiten die Transformation klassischer Gesellschafts- und Demokratiegrundlagen ein. Berufsleben, lange Siedlungszeiten, lange Arbeitsverträge, ansässige Kultur, langfristige rechtliche Verfassungen, die alle Aktionsfelder umfassen, werden überlagert von soziotechnischen „Killerapplikationen“, wie H. Rheingold 2002 in Smart Mobs ansprach. Diese Anwendungen und Entwicklungen von Daten- und Informationsindustrie setzen nicht auf die Hardware, sondern auf die datentechnische Erzeugung, Verbreitung und Ökonomisierung „sozialer Praktiken“. Die „weitreichendsten Veränderungen“, so Rheingold, würden „aus der Art von Beziehungen, Unternehmen, Gemeinschaften und Märkten enstehen, welche die Infrastruktur ermöglicht“ (Smart Mobs. Die Macht der mobilen Vielen, in: K. Bruns u.a. (Hg.) Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation, Bielefeld, 2007, 359) Die Hoffnung, die expandierende Medientechnologie kontrollieren zu können, und nicht durch sie kontrolliert zu werden, ist immer noch präsent. Zugleich wird es zunehmend schwieriger, dies auch nur in Ansätzen gegenüber massiven Datenströmen und deren Gruppierung als Informationsangebote, in netztechnischen Filterblasen erreichen zu können.
Mit dem wissenschaftlichen Blick auf die Mediamorphosis (R. Fidler), die koevolutionäre Entwicklung des Sozialen (M. Faßler) und die Entwicklungen von Web 2.0, Massive Data, Augmented Reality, Künstliche Intelligenz und BigData werden Grundbegriffe der Sozial-, Kultur- und Medienwissenschaften kritisch dargestellt.
Inhalt/e
Mit der These, dass das Soziale derzeit medial, d.h. medientechnologisch, digital, datenindustriell transformiert wird, verbinden sich zahlreiche Fragen
- nach den Kategorien wissenschaftlicher Beobachtung,
- nach den Kriterien, mit deren Hilfe man das Soziale globaler Vernetzung beschreiben kann,
- der Empirie der Sozialen Netzwerke / Social Media
Das Seminar wird vor diesem Hintergrund folgende Themenfelder bearbeiten:
- Was beschreibt die Kategorie Subjekt? Was die Kategorien User?
- Wie lässt sich die Nutzung von digitalen Medien (empirisch)/ Nutzung von digitalen Medien als Zusammenhangsversprechen/Zugehörigkeitsversprechen (hierzu: Eggers „The Circle“) als medienwissenschaftliche Kategorien fassen?
- Was beschreiben heute Handlung / Interaktion / Aktion/ Praxis?
- Gesellschaft als Form (D. Baecker), das Soziale als soziotechnische Formation
- Entwicklungsmodell des Sozialen: a - Das Soziale der Verwandtschaft; b - das Soziale der Siedlung, Dörfer, Städte und Urbanität; c - das Sozial der Gesellschaft; d - das Soziale nach der Gesellschaft unter globalen Medienbedingungen.
- Konflikte, Konsens
- Wie lässt sich Kreativität innerhalb dieser Entwicklungen beschreiben? Wie ist ´das Kreativitäts-Dispositiv´(A. Reckwitz) strukturiert und wie steht dieses zum Kommunikations-Konzept der Medientechnologien?
- Mensch-Mensch-Kommunikation, Mensch-Maschine-Kommunikation, Maschine-Maschine-Kommunikation
- Actor-Network-Hypothesen
- Sciene & Technology-Studies
- Das Soziale als Imaginäres und als Empirie
- Kalkulation, Simulation und die ´vividness´ der Datennetzwerke
- Neurophysiologische Dimensionen medialer Entwicklung
- Das mediale Selbst und sein Einfluss auf die Prozesse sozialer Selbstorganisation (Autopoiesis; H. Maturana / F. Varela)
- Selbstbestimmung und Selbstorganisation der User*innen
Organisation des Ablaufes:
Auf der Grundlage der Themenliste, suchen Sie sich bitte ein Themenfeld aus und teilen mir dieses über E-Mail (fasslermanfred@aol.com) mit.
Ich werde Ihnen dann die Literatur zusenden, die Sie dann für den entsprechenden Sitzungstermin vorbereiten.
Grundsätzlich sind Gruppen bis zu drei Studierenden möglich.
Prüfungsinformationen
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur
(SKZ: 841, Version: 09W.1)
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Fach: Cultural Studies und Medien
(Wahlfach)
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Kurs (
2.0h KU / 6.0 ECTS)
- 180.562 Die mediale Entwicklung und Transformation des Sozialen (2.0h KS / 6.0 ECTS)
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Kurs (
2.0h KU / 6.0 ECTS)
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Fach: Cultural Studies und Medien
(Wahlfach)