200.018 (18S) Mythen Europas: Vampirismus

Sommersemester 2018

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
15.03.2018 12:00 - 14:00 N.1.43 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Vampirismus
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 31 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 15.03.2018
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Vermittlung eines europäischen Mythos und sonderbaren kulturgeschichtlichen Phänomens, das zwischen Aberglaube, Aufklärung, kritischem Wissensdiskurs (Medizin, Theologie, Psychologie, Philosophie) und Selbstjustiz den Umgang mit diskursiver Entgrenzung herausfordert. Die Anregung zur kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung (in Literatur, Kunst und Film) erlaubt es, auf die veränderten Kontexte kultureller Alterität – vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart – im Detail einzugehen.

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

  • Einführender Vortrag des LV-Leiters
  • Referate zu ausgewählten Themengebieten
  • Diskussionen über das Themengebiet der Lehrveranstaltung
  • Schriftliche Abschlussarbeit

Inhalt/e

Der Vampirglaube verbindet abergläubische Vorstellungen von Wiedergängern oder Nachzehrern mit ungewöhnlichen Todesfällen oder Verhaltensabnormitäten – von diversen Erzählungen aus dem Hochmittelalter bis zu den bekannten Fällen in Nordbosnien und Ungarn, wo es 1725 und 1731/32 zu einer unerklärlichen Seuche gekommen war, die man mit dem Glauben an Vampire in Verbindung brachte. Infolge der journalistischen Aufbereitung, die von (populär-)wissenschaftlichen und öffentlichen, gesellschaftspolitischen Diskursen begleitet wurde, kam Bewegung in die Differenz- und Identitätssetzung zwischen "Eigenem" und "Anderem", Vertrautem und Fremdem.  Von der Literatur aufgegriffen wurde der Vampirismus, nachdem rationalisierende Argumente im ausgehenden 18. Jahrhundert die Thematik als rückständigen Aberglauben entlarvt hatten.

Die spätestens mit Bram Stokers Dracula (1897) eintretende Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit des Themas Vampir/Vampirismus überschreitet historische sowie kulturelle Konstellationen bis in die Kinos und zu den diversen Wissenschaftsdisziplinen der Gegenwart in der Verbindung heterogener Themengebiete: Verlängerung des Lebens, übernatürliche Kräfte, sexuelle Gier und Perversion, Blut und Rasse, apokalyptische Endzeitvisionen als Ergebnis genetischer Experimente. Die zum Teil originellen Orientierungsleistungen am Vampirglauben – in der Literatur, in der Kunst sowie im Film – verweisen auf Spezifika kultureller Bewusstseinsformen, die in der Lehrveranstaltung durch Einzel- oder Gruppenreferate sowie durch Diskussionen erläutert werden. Den Abschluss bildet eine Arbeit über ausgewählte Interessengebiete der LV.

Erwartete Vorkenntnisse

Keine

Literatur

Primärliteratur:

  • Ranft, Michael: Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern … 1734.

  • Polidori, John: Der Vampir (The Vampyre). 1816.

  • Gogol, Nikolai: Der Wij. 1835.

  • Gautier, Théophile: Die liebende Untote (La Morte amoureuse). 1836.

  • Stoker, Bram: Dracula. 1897.

  • Ewers, Hanns Heinz: Vampir. Ein verwilderter Roman in Fetzen und Farben. 1921.

  • Rice, Anne: Interview mit einem Vampir (Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles). 1976.

Bühnenwerk:

  • Marschner, Heinrich: Der Vampyr. Romantische Oper in 2 Akten. 1828.
  • Taglioni, Paul: Morgano. Phantastisches Ballett in drei Akten nebst einem Vorspiele. 1857.

Film:

  • Nosferatu – Eine Sinfonie des Grauens. 1922. Regie: Friedrich Wilhelm Murnau.
  • Dracula. 1931. Regie: Tod Browning.
  • Tanz der Vampire (The Fearless Vampire Killers). 1967. Regie: Roman Polański.
  • Bram Stoker's Dracula. 1992. Regie: Francis Ford Coppola.
  • I am Legend. 2007. Regie: Francis Lawrence.

Sekundärliteratur:

  • Augustynowicz, Christoph/Reber, Ursula (Hgg.): Vampirismus und magia posthuma im Diskurs der Habsburgermonarchie (Austria: Forschung und Wissenschaft, Geschichte, Bd. 6). Wien et al. 2011.
  • Begemann, Christian u. a. (Hgg.): Dracula unbound. Kulturwissenschaftliche Lektüren des Vampirs (Rombach Wissenschaften Reihe Litterae, Bd. 163). Freiburg i. Br. u. a. 2008.
  • Kittler, Friedrich: Draculas Vermächtnis. Technische Schriften. Leipzig 1993.

Weitere Angaben erfolgen mit dem Beginn der Lehrveranstaltung.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 642, Version: 16W.2)
    • Fach: Felder kulturwissenschaftlicher Forschung (Pflichtfach)
      • Medienkulturen ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 200.018 Mythen Europas: Vampirismus (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 642, Version: 09W.3)
    • Fach: Theorie der Kulturwissenschaft und Felder der Kultur (Pflichtfach)
      • Modul: Historizität und Aktualität von Kultur
        • 7.1 Historizität und Aktualität von Kultur ( 8.0h XX / 16.0 ECTS)
          • 200.018 Mythen Europas: Vampirismus (2.0h PS / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet