210.624 (18S) Der Zeitbegriff
Überblick
- Lehrende/r
- Tutor/in/Innen
- LV-Titel englisch nichts eingestellt
- LV-Art Vorlesung
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
- Anmeldungen 59
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache es wurde keine Unterrichtssprache angegeben
- LV-Beginn 06.03.2018
- eLearning zum Moodle-Kurs
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Die Hörer_innen sollen einen historischen Überblick über - und ein vertiefendes systematisches Verständnis für - den philosophischen Zeitbegriff erlangen. Sie sollen die Relevanz dieses Verständnisses für die alltägliche Zeitwahrnehmung, die kulturell unterschiedliche Zeitlichkeit und für die technologische Entwicklung erkennen. Umgekehrt soll die Vorlesung einen kritischen Einblick in die durch die Technokratisierung der Arbeit und des Lebens verordnete Herrschaft gewähren: Das mörderisch klingende und vielleicht auch wirkende Motto "speed kills" mag dafür bezeichnend sein, ist aber nur die Spitze des Eisbergs.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Historisch-systematische Zugangsweise; Begriffsanalyse, Reflexion, Diskussion. Der Vortrag der LV-Leiterin kann jederzeit durch Fragen unterbrochen werden, die Flexibilität im Denken und Urteilen wird dadurch geschult. Das unbedingt zu empfehlende Tutorium mit Anna Ackmann ermöglicht den Studierenden eine gemeinsame Erschließung schwieriger philosophischer Texte zum Zeitbegriff. Auf Power-Point wird bewusst verzichtet, weil diese Art der Vermittlung die philosophische Vorstellungskraft erfahrungsgemäß einengt und in kontraproduktiver Weise drillt.
Inhalt/e
Der Zeitbegriff ist eine die gesamte europäische Philosophiegeschichte durchdringender Begriff der Ontologie aber auch der Naturphilosophie (Physik...). Behandelt wird sie bereits von den "Vorsokratikern", bei Platon, Aristoteles und in der der hellenistischen Philosophie, um bei bei Augustinus einen originellen Ausdruck zu finden, in dem die Subjektivität im Vordergrund steht. Die philosophische Auseinandersetzung mit der Zeit wird bei den arabischen und dann christlichen Kommentatoren im Anschluss an Platon und vor allem an Aristoteles weitergeführt um in der Renaissance und der Neuzeit auf unterschiedlichen Wegen weitergeführt zu werden. Die Vorlesung kann nicht alle historischen Etappen abdecken, wird sich daher auf Schlüsselstellen und ausgewählte Autoren, im 20. Jahrhundert auch auf Autorinnen konzentrieren. Den roten Faden bildet dabei die Frage nach dem Verhältnis zwischen physikalisch-kosmologischer Zeit und subjektiver Zeit, wie es bei Kant gewissermaßen kurzgeschlossen wird (die Zeit als reine Form der Anschauung) um von Hegel, der sich damit in eine gewisse platonische Tradition stellt, zur ontologischen Äußerlichkeit auf die Seite der Kontinenz verlagert zu werden: Dem Sein ist die Zeit äußerlich, das Werden ist gleichsam ein Abfall(en) vom Sein. Diese Position ist der Anstoß für eine radikale Kritik der herkömmlichen Ontologie, die im 19. Jahrhundert beginnt und bis heute andauert. Das letzte Drittel der Lehrveranstaltung wird sich dieser Kritik widmen, den kulturwissenschaftlichen Aspekten, dem Phänomen der "postmoderne" als Epoche in der Moderne sowie den herrschaftsrelevanten Aspekten dieser Kritik.
Erwartete Vorkenntnisse
keine
Literatur
Auswahl:
Aristoteles: Metaphysik, Hamburg 1989, Meiner (Orig. ta meta taphysika)
Augustinus: Bekenntnisse, 11. Buch, Fkft./M. 1987, Insel (Orig.Confessiones),
Physik, Aalen 1978, Scientia
Benjamin, Walter: "Thesen über den Begriff derGeschichte" (T.B.G)in: Illuminationen, Fkft./M.1977,
Suhrkamp
Gesammelte Schriften, Hsg. v. R. Tiedemann und H. Schweppenhäuser,Frkft./M. 1980,
Suhrkamp
Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung. Werke 5, Frkft./M. 1987,Suhrkamp
Castoriadis, Cornelius: Gesellschaft als imaginäre Institution,Frkft./M. 1984, Suhrkamp (Orig. L’institution imaginaire de la société, Paris1975, Seuil)
Husserl, Edmund: Zur Phänömenologie des inneren Zeitbewußtseins.Gesammelte
Werke Bd.X, Haag 1966, Husserliana
Levinas, Emmanuel: Die Zeit und der Andere, Hamburg 2003, Meiner(Orig. Le temps et l'autre, Paris 1985, PUF)
Prüfungsinformationen
Prüfungsmethode/n
Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters
Prüfungsinhalt/e
Vorlesungsinhalte, Texte, die im Tutorium gelesen werden.
Beurteilungskriterien/-maßstäbe
Textverständnis, Abstraktionsvermögen, Begriffsverständnis, zusammenhängendes und stukturiertes Denken
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Bachelorstudium Philosophie
(SKZ: 541, Version: 16W.1)
-
Fach: Theoretische Philosophie
(Wahlfach)
-
Theoretische Philosophie (
0.0h VO, PS, SE / 36.0 ECTS)
- 210.624 Der Zeitbegriff (2.0h VO / 4.0 ECTS) Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
-
Theoretische Philosophie (
0.0h VO, PS, SE / 36.0 ECTS)
-
Fach: Theoretische Philosophie
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Philosophie
(SKZ: 541, Version: 10W.2)
-
Fach: Theoretische Philosophie
(Wahlfach)
-
Theoretische Philosophie (
0.0h XX / 36.0 ECTS)
- 210.624 Der Zeitbegriff (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Theoretische Philosophie (
0.0h XX / 36.0 ECTS)
-
Fach: Theoretische Philosophie
(Wahlfach)
- Masterstudium Philosophie
(SKZ: 941, Version: 10W.1)
-
Fach: Theoretische Philosophie und ihre Geschichte
(Wahlfach)
-
Theoretische Philosophie und ihre Geschichte (
0.0h XX / 24.0 ECTS)
- 210.624 Der Zeitbegriff (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Theoretische Philosophie und ihre Geschichte (
0.0h XX / 24.0 ECTS)
-
Fach: Theoretische Philosophie und ihre Geschichte
(Wahlfach)
- Erweiterungscurriculum Philosophie
(Version: 16W.1)
-
Fach: Philosophie
(Pflichtfach)
-
LV aus dem Fach Theoretische Philosophie (
0.0h VO,UE,PS / 4.0 ECTS)
- 210.624 Der Zeitbegriff (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
LV aus dem Fach Theoretische Philosophie (
0.0h VO,UE,PS / 4.0 ECTS)
-
Fach: Philosophie
(Pflichtfach)