210.623 (18S) Philosophie des (virtuellen) Geldes
Überblick
- Lehrende/r
- LV-Titel englisch nichts eingestellt
- LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
- Anmeldungen 21 (30 max.)
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache Deutsch
- mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch , Englisch , Französisch , Italienisch
- LV-Beginn 08.06.2018
- eLearning zum Moodle-Kurs
- Studienberechtigungsprüfung Ja
- Seniorstudium Liberale Ja
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Kritische Reflexion und Anwendung philosophischer Theoreme für die Analyse der gegenwärtigen Situation.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Diskussion, hermeneutische Interpretation, selbstständige Arbei in Arbeitsgruppen und deren Präsentation, philosophische Reflexion in nichttextbasierten Medien.
Inhalt/e
„Und wenn sich das Geld oder die Münzen dematerialisieren (..), was wird dann aus dem Akt des Gebens, zum Beispiel den Armen auf der Straße zu geben?“ Die der Logik des Digitalen geschuldete Dematerialisierung des Geldes, auf die Jacques Derrida vor mehr als 25 Jahren anspielte, scheint mit der derzeit diskutierten Abschaffung des Bargeldes, mit dem längst im Nanosekundentakt stattfindenden Hochfrequenzhandel an Börsen und diversen Onlineplattformen, mit den phantastischen Spekulationsgewinnen von sogenannten Kryptowährungen (Bitcoin etc.) überhaupt erst akut zu werden. Auch wenn die Konsequenzen dieses Prozesses im Ganzen noch längst nicht abzusehen sind, ist bereits spürbar, dass er über die Frage von Gabe und Empfang hinaus die des Sozialen überhaupt betrifft. Zur Ausgangsfrage des Seminars gerät, ob die sogenannte „Krise der Gemeinschaft“, wie sie zuletzt von Jean-Luc Nancy, Giorgio Agamben, Roberto Esposito u.a. thematisiert wurde, nicht zuletzt der zunehmenden Virtualisierung des Kapitals geschuldet ist, das in der Form gänzlich entstofflichten Geldes zum exklusiven Medium „jeder menschlichen und sachlichen Verkehrsform“ (Aldo Haessler) avanciert. Die„Interaktion zwischen Technologie und Kapital“ (Don DeLillo) provozierte dergestalt nicht nur eine fundamentale Transformation der Ökonomie im Allgemeinen, von Geld, Geldverkehr und Geldschöpfung, der Akkumulation und Zirkulation von Kapital und ihrer Dynamik, sondern aller sachlichen, sozialen und selbst intimen Interaktionen, die durchgängig kapitalisiert und auf ein „reines Geldverhältnis“(Marx) zurückführt werden. Im Zentrum des Seminars steht somit die Frage nach „Geld“, seinem Begriff, seiner Genealogie und Zukunft in Zeiten seiner digitalen Dematerialisierung. Den Ausgangspunkt bildet die Lektüre von Georg Simmels „Philosophie des Geldes“ und damit der Versuch, seine geldphilosophischen Reflexionen für die Analyse der gegenwärtigen Situation fruchtbar zu machen.
Hinweis: Die Studierenden werden gebeten, sich den Roman von Don DeLillo „Cosmopolis“ zu besorgen und bis zum Beginn des Seminars gründlich zu lesen.
Literatur
Georg Simmel: Philosophie des Geldes (1900). Alfred Sohn-Rethel: Warenform und Denkform (1971). Jochen Hörisch / Rudolf Heinz (Hg.): Geld und Geltung (2006). Elena Esposito: Die Zukunft der Futures: Die Zeit des Geldes in Finanzwelt und Gesellschaft (2011). Samuel Weber: Geld ist Zeit (2008). Joseph Vogl: Das Gespenst des Kapitals (2010). Ralf und Stefan Heidenreich: Mehr Geld (2008). Karl Marx /Friedrich Engels: Manifest der kommunistischen Partei (1848). Aldo Haesler: Das letzte Tabu. Ruchlose Gedanken aus der Intimsphäre des Geldes (2011). Paul Kellermann (Hg.): Die Geldgesellschaft und ihr Glaube (2007). Martin Burckhardt / Dirk Höfer: Alles und Nichts. Ein Pandämonium der digitalen Weltvernichtung (2015). Jacques Derrida: Wenn es Gabe gibt – oder „Das falsche Geldstück“(1990). Derrida: Marx‘ Gespenster. Der verschuldetet Staat, die Trauerarbeit und die neue Internationale (1995). Thomas Macho (Hg.): Bonds. Schuld, Schulden und andere Verbindlichkeiten (2014). David Graeber: Schulden, Gewalt und unpersönliche Märkte. Polanyianische Meditationen (2009). Don DeLillo: Cosmopolis (2003).
Prüfungsinformationen
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Bachelorstudium Philosophie
(SKZ: 541, Version: 16W.1)
-
Fach: Praktische Philosophie
(Wahlfach)
-
Praktische Philosophie (
0.0h VO, PS, SE / 36.0 ECTS)
- 210.623 Philosophie des (virtuellen) Geldes (2.0h PS / 4.0 ECTS) Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
-
Praktische Philosophie (
0.0h VO, PS, SE / 36.0 ECTS)
-
Fach: Praktische Philosophie
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Philosophie
(SKZ: 541, Version: 10W.2)
-
Fach: Praktische Philosophie
(Wahlfach)
-
Praktische Philosophie (
0.0h XX / 36.0 ECTS)
- 210.623 Philosophie des (virtuellen) Geldes (2.0h PS / 4.0 ECTS)
-
Praktische Philosophie (
0.0h XX / 36.0 ECTS)
-
Fach: Praktische Philosophie
(Wahlfach)
- Masterstudium Philosophie
(SKZ: 941, Version: 10W.1)
-
Fach: Praktische Philosophie und ihre Geschichte
(Wahlfach)
-
Praktische Philosophie und ihre Geschichte (
0.0h XX / 24.0 ECTS)
- 210.623 Philosophie des (virtuellen) Geldes (2.0h PS / 4.0 ECTS)
-
Praktische Philosophie und ihre Geschichte (
0.0h XX / 24.0 ECTS)
-
Fach: Praktische Philosophie und ihre Geschichte
(Wahlfach)
- Erweiterungscurriculum Ethik
(Version: 16W.1)
-
Fach: Praktische Ethik
(Pflichtfach)
-
Praktische Ethik (
0.0h VO / 4.0 ECTS)
- 210.623 Philosophie des (virtuellen) Geldes (2.0h PS / 4.0 ECTS)
-
Praktische Ethik (
0.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Fach: Praktische Ethik
(Pflichtfach)