180.562 (24S) Cultural Studies und Medien

Sommersemester 2024

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
17.06.2024 10:00 - 18:00 HS 9 On Campus
Nächster Termin:
18.06.2024 11:45 - 16:45 HS 9 On Campus

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Cultural Studies and Media
LV-Art Vorlesung-Kurs (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 6.0
Anmeldungen 27 (30 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 17.06.2024

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

  • Erarbeitung eines akademisch anspruchsvollen Wissens der wesentlichen Theoriestränge der Cultural Studies und daran anschließender kritischer Medienanalyse.
  • Fähigkeit zur kritischen Analyse und Diskussion wesentlicher Begriffsstrategien und Methoden zur Erschließung des sozialwissenschaftlich-kulturellen Gegenstandsbereiches
  • Fähigkeit zur Anwendung bestimmter Theorie- und Verständnisansätze in bezug zu einem gegenwärtig drängenden Problembereich innerhalb der Cultural Studies
  • Fähigkeit zur Reflexion auf Forschungsergebnisse, die sich aus qualitativen Verfahren der Sinn- und Handlungserklärung ergeben.



Lehrmethodik

Gemeinsame Diskussion der Theorien und Methoden, die durch Kurz-Vorlesungen, Referate, und Q & A (Question-and-Answer) Segmenten in den Face-to-Face Sitzungen erfolgt. Dies wird durch die schriftliche Nachbearbeitung in einer Hausarbeit, die auf dem Referat beruhen kann, vertieft und auf ein entsprechendes Artikuationsniveau gehoben.


Inhalt/e

Die Lehrveranstaltung bietet eine systematische Rekonstruktion der begrifflichen und methodologischen Grundlagen der Cultural Studies. Im Zentrum steht die Herausarbeitung von hermeneutisch-analytischen Verfahren der Bestimmung des Sinns von sozialen und kulturellen Praktiken. Dabei steht deren immanente Spannung zwischen realen, macht- und herrschaftsbestimmten Sinn- und Handlungsverhältnissen sowie ideal-normativen, wertorientierten Sinnbezügen im Mittelpunkt. Menschliche Agency wird damit als zugleich durch praktische Eingebundenheit in vorstrukturierte Bezugsrahmen bestimmt und in idealisierend-progressiver Weise über diese Rahmen kritisch-reflektierend hinausweisend begreifbar.

Die für Cultural Studies bestimmenen Orientierungswerte von kritischer Reflexivität, individualer Autonomie, sozialer Solidarität, sowie emanzipatorischer Gleichheit werden in der Veranstaltung als vermittelt durch real-gesellschaftliche Medien nachgezeichnet und damit als sozial-situerte Wertorientierungen begreifbar. Die symbolische Vermittlung der menschlichen Agency als gleichermaßen kritisch-empirischer und normativ-idealisierender Bezugspunkt ist der rote Faden durch verschiedene Ansätze und Schwerpunkte. Kognitive und praktische Vermittlungsmodi wie Sprache, Öffentlichkeit, soziale Medien, sowie sozial geteilte Weltverständnisse (wie Ideologien, Religionen, soziale Bewegungen, tec.) rücken damit ins Visier einer zugleich konkret kontextualistisch und universalistisch-emanzipatorischen Kulturanalyse und Kultuskritik.

Die Veranstaltung wird diese Grundlegung der Cultural Studies anhand von fünf aufeinander aufbauenden Schritten durchführen.

•    Erstens wird die Idee einer kritischen Analyse von Gesellschaft und Kommunikation anhand der `Kritischen Theorie´ (Frankfurter Schule) und Cultural Studies, als Projekte kritischer Gesellschaftsanayse eingeführt, und die `linguistische Wende´ innerhalb dieses Ansatzes einführend dargestellt (Horkheimer, Habermas, Hall).

•    Im zweiten Schritt werden hermeneutischen Grundlagen von Geschichts- und Kulturverstehen anhand zentraler Ansätze (Dilthey, Gadamer) rekonstruiert.

•    Im dritten Schritt geht es um Entfaltung des methodologischen Werkzeugs einer `Machtkritik.´ Macht und Herrschaft werden zugleich als das Subjekt und die Gesellschaft strukturierende Faktoren begriffen, ohne dabei die subjektiven und theoretischen Möglichkeiten zu Kritik und Widerstand aus den Augen zu verlieren (Foucault, Boltanski).

•    Viertens werden die Resourcen und Möglichkeiten thematisiert, die einer Politik der Kritik und Selbstbestimmung innerhalb des sozialen und politischen Raums zur Verfügung stehen, und zwar im Rahmen des Begriffs von kritischer Öffentlichkeit (Habermas, Nussbaum, Butler).

•    Fünftens werden konkrete Praktiken und Medien thematisiert, innerhalb derer sich eine reflexive Machtanalyse mit der Konstitution von selbstgesteuerten und Autonomie-erweiterten Praktiken verbindet. In diesem Kontext werden populäre Musik, soziale Bewegungen, neue Religiosität, so wie die sozialen Medien als mögliche und ambivalente Medien thematisiert (Okiji, Honneth, Taylor, Reckwitz).



Literatur

Texte:

Im Moodle-Segment des Kurses werden alle wesentlichen Texte, die zentral den einzelnen Lernschritten zugrundeliegen, zum freien Downlaod bereitgestellt.

Als Hintergrundliteratur ist zu empfehlen:

Hans-Herbert Kögler, Alice Pechriggl, Rainer Winter (Hrsg.) Enigma Agency. Macht, Widerstand, Reflexiviät, Bielefeld 2019

Hans-Herbert Kögler, Michel Foucault, Stuttgart, Weimar 2004



Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Immanent. Referate und Hausarbeiten

Prüfungsinhalt/e

Basierend auf den Themenbereichen, werden Schwerpunkte anhand der Theorieansätze als Referate zur Diskussion ausgewählt. Die Hausarbeiten bestehen zusätzlich in entweder der Kritik einer Theorie oder eines Begriffes oder der Anwendung einer Theorie oder eines Begriffssystemes auf ein speziell bezeichnetes Problem. Die Hausarbeiten können auf dem Referat aufbauen.

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Die Beurteilung erfolgt aufgrund der immanent erbrachten Leistungen, die aus Referat und/oder der Hausarbeit bestehen. Die Kriterien orientieren sich an den Lernzielen und beinhalten ein angemessenes Verständnis der Theorien und methodischen Ansätze sowie der Fähigkeit zu deren Kritik bzw. reflexiver Anwendung. Die hierzu notwendigen Kompetenzen (Skills) sollen aus der (erwartbar produktiven) Kombination von Vorlesung (Professor), Referat (Studierende), und Diskussion (alle gemeinsam) erworben werden.

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Medien, Kommunikation & Kultur (SKZ: 841, Version: 20W.1)
    • Fach: Kultur (Pflichtfach)
      • 4.1 Cultural Studies und Medien ( 0.0h VC, VI / 6.0 ECTS)
        • 180.562 Cultural Studies und Medien (2.0h VC / 6.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3. Semester empfohlen
  • Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur (SKZ: 841, Version: 09W.1)
    • Fach: Cultural Studies und Medien (Wahlfach)
      • Kurs ( 2.0h KU / 6.0 ECTS)
        • 180.562 Cultural Studies und Medien (2.0h VC / 6.0 ECTS)
  • Masterstudium Cross-Border Studies (SKZ: 584, Version: 22W.1)
    • Fach: Medien- und Kommunikationswissenschaft - 1 (Wahlfach)
      • I.11.1 Cultural Studies und Medien ( 0.0h VC, VI / 6.0 ECTS)
        • 180.562 Cultural Studies und Medien (2.0h VC / 6.0 ECTS)
  • Masterstudium Cross-Border Studies (SKZ: 584, Version: 22W.1)
    • Fach: Medien- und Kommunikationswissenschaft (Wahlfach)
      • II.11.1 Cultural Studies und Medien ( 0.0h VC, VI / 6.0 ECTS)
        • 180.562 Cultural Studies und Medien (2.0h VC / 6.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet