210.643 (24S) Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP)

Sommersemester 2024

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
22.03.2024 13:30 - 19:30 HS 9 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV Nummer Südostverbund ETC02002UL
LV-Titel englisch Ethical intuitionism
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 34
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch , Englisch
LV-Beginn 22.03.2024
eLearning zum Moodle-Kurs
Seniorstudium Liberale Ja

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Studierende sollen nach Abschluss der Lehrveranstaltung in der Lage sein:

  • einen Überblick über grundlegende Begriffe und Argumente für und gegen einen ethischen Intuitionismus zu geben,
  • den ethischen Intuitionismus innerhalb der ethischen Debatte einzuordnen,
  • philosophische Texte zu lesen, zu interpretieren und zu diskutieren,
  • Argumente und Thesen zu erkennen, zu analysieren und kritisch zu hinterfragen,
  • die grundlegenden Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens anzuwenden

Lehrmethodik

Einführung, Textlektüre und -analyse, kritische Diskussion, schriftliche Übungen.

Inhalt/e

Gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt der Intuitionismus als einer der plausibelsten Zugänge zur Ethik. Die Phase des klassischen Intuitionismus umfasst Denker, wie Henry Sidgwick, G.E. Moore oder W.D. Ross. Nach dieser Hochphase und während des größten Teils des 20. Jahrhunderts galt der ethische Intuitionismus allerdings häufig nur noch als eine abstruse und unhaltbare Theorie, die bestenfalls in Einführungsbüchern zur Ethik als historisches Beispiel für einen offensichtlich falschen Zugang angeführt wurde. Zumeist wurde eines von zwei Argumenten angeführt, um zu zeigen, dass der ethische Intuitionismus offensichtlich falsch sei. Entweder hat man argumentiert, dass wir, sofern diese Theorie korrekt wäre, eine mysteriöse und fragwürdige Fähigkeit besitzen müssten, um ethische Intuitionen zu erfassen, oder dass wir umfangreiche Übereinstimmung in ethischen Urteilen erwarten müssten, sofern es richtig ist, dass wir grundlegende ethische Überzeugungen intuitiv erfassen, was offensichtlich nicht der Fall ist. In jüngerer Vergangenheit kam es allerdings zu einer Renaissance dieses Zuganges. Denker*innen, wie Robert Audi, Michael Huemer, Sabine Roeser, Russ Shafer-Landau und viele andere, greifen diesen klassischen Zugang zu ethischen Fragen erneut auf und versuchen, gängige Missverständnisse durch eine Präzisierung und Überarbeitung wesentlicher Aspekte auszuräumen. 

Wir werden in dieser Lehrveranstaltung besprechen, was einen ethischen Intuitionismus ausmacht. Dabei werden wir zwischen einem engeren und einem weiteren Verständnis unterscheiden. Einem engeren Verständnis zufolge handelt es sich beim ethischen Intuitionismus um eine erkenntnistheoretische These darüber, wie gewisse moralische Überzeugungen gerechtfertigt sind. Demnach sind (zumindest manche) moralische Überzeugungen direkt und unmittelbar durch Anschauung (im weitesten Sinne) und somit ohne jegliche Schlussfolgerung gerechtfertigt. Diese These ist mit verschiedensten ethischen Zugängen (wie etwa utilitaristischen oder deontologischen) vereinbar und ist Ausdruck eines Fundamentalismus, welcher besagt, dass jegliche moralische Rechtfertigung letztlich auf grundlegende Überzeugungen zurückzuführen ist, die keiner inferentiellen Rechtfertigung bedürfen. Einem weiteren Verständnis zufolge handelt es sich beim ethischen Intuitionismus um eine eigenständige ethische Theorie, die diese erkenntnistheoretische These mit einem moralischen Realismus sowie der normativ-ethischen These verknüpft, dass es eine Vielzahl grundlegender moralischer Werte gibt, die sich nicht aufeinander reduzieren lassen.

Erwartete Vorkenntnisse

keine

Literatur

Die relevante (und weiterführende) Literatur wird zu Beginn der Lehrveranstaltung genannt und in einer Literaturliste auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Proseminararbeit von 6-10 Textseiten (ohne Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis)

Aktive Mitarbeit in den LV-Einheiten

Lektürefragen und Stellungnahmen

ergänzende Arbeitsaufträge zum wissenschaftlichen Arbeiten

Prüfungsinhalt/e

Texte und Inhalte die in der Lehrveranstaltung besprochen werden

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

1) Anwesenheit, 2) vorbereitende Lektüre und Ausarbeitung, 3) aktive Mitarbeit, 4) Lektürefragen und Stellungnahmen, 5) Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit im Umfang von 6-10 Textseiten (ohne Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis), 6) Übungen zum wissenschaftlichen Arbeiten.

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelor-Lehramtsstudium Bachelor Unterrichtsfach Ethik (SKZ: 439, Version: 21W.1)
    • Fach: Angewandte Ethik und Bereichsethiken (Pflichtfach)
      • ETC.002 Aktuelle bereichsethische Fragen ( 2.0h SE / 4.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 4. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft (SKZ: 645, Version: 17W.3)
    • Fach: Philosophisches Propädeutikum (Wahlfach)
      • 1.2 Philosophieren anfangen ( 0.0h VO/PS/KS/SE/VP/VC/VS / 12.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 20W.1) Teil der STEOP
    • Fach: Philosophisches Propädeutikum 1 (Pflichtfach)
      • 1.2 Philosophische Lektüre I (mit einer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten) (StEOP) ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 20W.1)
    • Fach: Praktische Philosophie (Wahlfach)
      • 4.2 PS aus Praktische Philosophie ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 20W.1)
    • Fach: Praktische Philosophie (Wahlfach)
      • 4.4 VO/PS/SE Praktische Philosophie ( 0.0h VO, PS, SE / 20.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 16W.1) Teil der STEOP
    • Fach: Philosophisches Propädeutikum (Pflichtfach)
      • Philosophische Lektüre (mit einer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten) (STEOP) ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 16W.1)
    • Fach: Praktische Philosophie (Wahlfach)
      • Praktische Philosophie ( 0.0h VO, PS, SE / 36.0 ECTS)
        • 210.643 Philosophische Lektüre I: Ethischer Intuitionismus (StEOP) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet