210.497 (24S) Automaten, Cyborgs und Roboter - Narrative des künstlichen Menschen

Sommersemester 2024

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
19.04.2024 11:45 - 18:30 N.1.71 On Campus
Nächster Termin:
03.05.2024 11:45 - 18:30 N.1.71 On Campus

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Automats, cyborgs and robots
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 13
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch , Englisch
LV-Beginn 19.04.2024
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Am Ende des Seminars haben die Teilnehmer*innen einen Überblick über unterschiedliche Narrative des künstlichen Menschen und der Mensch-Maschine Beziehung in der Literatur und der Philosophiegeschichte. Zentrales Ziel des Seminars ist es dabei große philosophische Fragen aus den Bereichen der Ethik, Technikphilosophie, Wissenschaftstheorie und Ontologie am Gedankenexperiment des künstlichen Menschen exemplifiziert zu diskutieren und darauf aufbauend den Wandel der Vorstellung des Menschen in der Philosophie nachzuvollziehen. Zentrales Ziel ist darüber hinaus eine philosophische Grundlage für aktuell hoch-brisante ethische Fragestellungen der Biotechnologien, humanoiden Robotik und künstlichen Intelligenzforschung zu entwickeln.

Lehrmethodik

Nach einer inhaltlichen Einführung durch den LV-Leiter sollen die Abschnitte/Texte von den Studierenden in Form von Referaten und Textreflexionen aufgearbeitet werden. In der anschließenden Diskussion sollen die zentralen Thesen und Konzepte in Kleingruppen und/oder im Plenum kritisch diskutiert werden. Besonders schwierige Passagen werden mit Methoden des Knowledge-Cafés oder der sog. PQ4R-Methode gemeinsam erschlossen. Schließlich sollen die erworbenen Kenntnisse in Form einer Abschlussarbeit (ca. 8-10 Seiten) reflektiert und nach Möglichkeit eine eigenständige Sichtweise auf die im Seminar besprochenen Themen entwickelt werden.

Inhalt/e

Seit der Antike finden sich Geschichten, Mythen und Gedankenexperimente, die auf unterschiedliche Art und Weise die Vorstellung von künstlich erzeugten Menschen, menschlich-aussehenden Maschinen oder artifiziell denkenden Automaten diskutieren. In diesem Seminar werden wir uns einigen zentralen Narrativen und Vorstellungen des künstlichen Menschen widmen und dabei die dahinterliegenden technikphilosophischen, epistemologischen, ontologischen und metaphysischen Annahmen diskutieren. Der Wandel der Vorstellungen des künstlichen Menschen von Tonfiguren, über mechanische Automaten hin zu biotechnologischen Verschmelzungen und robotischen sowie netzwerktechnologischen Vorstellungen war und ist auch immer mit einem radikalen Wandel der Vorstellung dessen verbunden, was überhaupt der Mensch sei. Gerade in der Auseinandersetzung mit dem Anderen des Menschen, dem künstlichen Menschen wird folglich auch diskutiert, was Mensch-Sein, Vernunft, Geist, Körper, Seele, Wissen und vieles mehr bedeuten kann.

Nach einer allgemeinen Einführung wird das Seminar die Thematik des künstlichen Menschen in mehreren Blöcken diskutieren. Zunächst sollen verschiedene Visionen und Gedankenexperimente des künstlichen Menschen auf ihre philosophischen Fragestellungen hin diskutiert werden. Hier werden auch literarische Beispiele von Pygmalion über Frankenstein bis hin zu aktuellen Science Fiction Erzählungen diskutiert. In einem zweiten Teil soll die Frage nach dem Menschen, dem Körper-Geist Dualismus, sowie wissenschaftstheoretische Fragen im Zentrum des Interesses stehen. Im letzten Block des Seminars sollen vor allem technikethische und bioethische Fragestellungen diskutiert werden und auch aktuelle Problematiken und Beispiele besprochen werden.

Erwartete Vorkenntnisse

keine Vorkenntnisse

Literatur

Anders, Günther (1987): Die Antiquiertheit des Menschen. Bd.1: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution. München: C.H. Beck.

Descartes, René (2009): Meditationen über die erste Philosophie. Hamburg: Meiner.

Drux, Rudolf (Hg.) (1999): Der Frankenstein-Komplex. Kulturgeschichtliche Aspekte des Traums vom künstlichen Menschen. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Funk, Michael (2022): Roboter- und KI-Ethik. Springer.

Habermas, Jürgen (2005): Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik? Frankfurt/M: Suhrkamp.

Haraway, Donna (1995): „Ein Manifest für Cyborgs“. In: dies.: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/M: Campus Verlag, S. 33 – 72.

La Mettrie, Julien Offrey (2009): L’Homme-Machine / Die Maschine Mensch. Hamburg: Meiner.

Vermeir, Koen (2008): „RoboCop Dissected: Man-Machine and Mind-Body in the Enlightenment“, in: Technology and Culture 49:4, 1036-1044.

Völker, Klaus (Hg.) (1971): Künstliche Menschen. Dichtungen und Dokumente über Golems, Homunculi, lebende Statuen und Androiden. München: Hanser 1971.


Sowie eine Reihe von literarischen Erzählungen von Pygmalion über Shellys Frankenstein, Capeks R.U.R., Hoffmanns Sandmann, u.a.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Regelmäßige Anwesenheit, Aktive Mitarbeit, Vorbereitung und Durchführung eines Knowledge-Cafés bzw. eines Referats, Verfassen von zwei Textreflexionen oder einer längeren Abschlussarbeit.

Prüfungsinhalt/e

Die Benotung bezieht sich auf die aktive Teilnahme am Unterricht, das Vorbereiten und Durchführen eines Referats/Knowledge-Cafés (ca. 20-30 Minuten), sowie das Verfassen einer Seminararbeit (ca. 8-10 Seiten) ODER von zwei Textreflexionen (je 4-5 Seiten). Die dafür relevanten Unterlagen und weiterführende Literatur finden sich auf Moodle.

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Die Endnote setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • Mitarbeit: 30 Punkte
  • Referat/Knowledge-Café vorbereiten und durchführen: 30 Punkte
  • Seminararbeit ODER 2 Textreflexionen: 40 Punkte

Notenschlüssel:

  • 1 (sehr gut): 100-89 Punkte
  • 2 (gut): 88-76 Punkte
  • 3 (befriedigend): 75-63 Punkte
  • 4 (genügend): 62-51 Punkte
  • 5 (nicht genügend): 50-0 Punkte

Mindestanforderungen:

  • Für einen positiven Abschluss sind Teilleistungen im Ausmaß von mindestens 51 Punkten zu erbringen.
  • Anwesenheitspflicht: Studierende dürfen zwei Einheiten unentschuldigt fehlen.

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 20W.1)
    • Fach: Theoretische Philosophie (Wahlfach)
      • 3.2 PS aus Theoretische Philosophie ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 210.497 Automaten, Cyborgs und Roboter - Narrative des künstlichen Menschen (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 20W.1)
    • Fach: Theoretische Philosophie (Wahlfach)
      • 3.4 VO/PS/SE Theoretische Philosophie ( 0.0h VO, PS, SE / 20.0 ECTS)
        • 210.497 Automaten, Cyborgs und Roboter - Narrative des künstlichen Menschen (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 16W.1)
    • Fach: Theoretische Philosophie (Wahlfach)
      • Theoretische Philosophie ( 0.0h VO, PS, SE / 36.0 ECTS)
        • 210.497 Automaten, Cyborgs und Roboter - Narrative des künstlichen Menschen (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
  • Masterstudium Philosophie (SKZ: 941, Version: 10W.1)
    • Fach: Theoretische Philosophie und ihre Geschichte (Wahlfach)
      • Theoretische Philosophie und ihre Geschichte ( 0.0h XX / 24.0 ECTS)
        • 210.497 Automaten, Cyborgs und Roboter - Narrative des künstlichen Menschen (2.0h PS / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet