170.094 (23S) Vom Ikonoklasmus ins Wunderland: Kinoaktivismus als Kunst - mit Exkursion

Sommersemester 2023

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
06.03.2023 14:00 - 16:00 N.2.01 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
Tutor/in/Innen
LV-Titel englisch From Iconoclasm into Wonderland: Cinema Activism as Art - with Excursion
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 6.0
Anmeldungen 6 (15 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Englisch , Französisch , Italienisch
LV-Beginn 06.03.2023
eLearning zum Moodle-Kurs
Studienberechtigungsprüfung Ja
Seniorstudium Liberale Ja

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

In der Lehrveranstaltung besuchen wir eine Ausstellung  des  Karrabing Film Collective, einer Gruppe, die aus Film- und Kunstschaffenden besteht, von denen die meisten indigenen Gemeinschaften angehören, die an der Nordwestküste Australiens angesiedelt sind. Die Filme dieser Gruppe sind meist surreale oder auch parodistisch-groteske Erkundungen in Bezug auf Klimawandel, Ausbeutung und gesellschaftliche Ungleichheit. Im Frühjahr und Sommer 2023 finden zur Arbeit dieses Kollektivs zwei große Ausstellungen in Europa statt"Wonderland",  im Haus der Kunst München und "Karrabing Film Collective" in der Sezession in Wien. Wir werden in der LV eine dieser Ausstellungen besuchen (je nach Präferenzen unter den Studierenden).   Dementsprechend wird die LV als Blockveranstaltung und Exkursion abgehalten. Der Termin dafür wird mit den Studentinnen und Studente zu Beginn der Lehrveranstaltung vereinbart.   

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, dass die Studierenden mit verschiedenen methodischen Zugängen in Bezug  auf politischen Kino-Aktivismus, der als Bildende Kunst auftritt,  vertraut werden - etwa die Kunstgeschichte, die Bildwissenschaften, die Kulturanthropologie oder die politische Ästhetik. 

Lehrmethodik

Exkursion und Diskussion der Ausstellung vor Ort mit lokalen Expert*innen. Lektüre ausgewählter Texte, Diskussion, Gruppenarbeiten, Analyse von Beispielen Visueller Kultur (Film, Installationskunst, Fotografie, Museums- und Ausstellungsästhetik).  

Inhalt/e

Die Lehrveranstaltung ist mit einer Exkursion  nach München (Haus der Kunst) oder Wien (Sezession) verbunden. Sie wird dementsprechend geblockt abgehalten (Termin und Ort für den Exkursionsblock wird während der LV vereinbart). 

Fragen zum Klimawandel und die Praxis des Umweltaktivismus und der politischen Selbstermächtigung werden seit den 1980er Jahren vor allem auch von indigenen Gruppen eingebracht, die in Verbindung damit auch ihr Leben als marginalisiertes Kollektiv thematisieren.  Eine dieser Gruppen ist das Karrabing Film Collective. Von Mitgliedern dieser Gruppe werden Film und Kunstinstallationen als eine Form der öffentlich Präsenz-Gewinnung, Selbst-Reflexion und Auseinandersetzung mit zunehmend "vergifteten" Landschaften und Gewässern genutzt. Die Mitglieder sehen sich als selbstorganisiertes Kollektiv, das mit seiner Filmarbeit Sichtbarkeit für die eigene Lebenspraxis und für Widersprüche, die sich aus dem Leben innerhalb der Mehrheitsgesellschaft ergeben, schaffen möchte.  Die Produktionen sind sowohl dokumentarisch als auch fiktional,  auf die Vergangenheit und die Gegenwart bezogen.  Die Filme sind mit Handkameras und Handys gedreht und wirken betont "authentisch". In ihnen wird der Alltag mit all seinen Hindernissen  dramatisiert wie auch persifliert und ironisiert.

In der Lehrveranstaltung setzen wir uns konzentriert mit der künstlerischen Praxis des Kollektivs auseinander und setzen diese in Beziehung zu früheren kinoaktivistischen Arbeiten, für die ebenfalls Kunststatus und/oder ästhetisch-politische Effektivität beansprucht wurde: das Expanded Cinema (USA, Europa) und Kinobewegungen seit den 1970er Jahren in Osteuropa, flash-mob-Kino in den 2000er Jahren, andere Positionen "indigener" künstlerischer Praxis und Medienarbeit der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart oder Kinoarbeiten etablierter Gegenwartskünstler*innen (etwa  Rirkrit Tiravanija).  

 Das Ausstellen dieser Arbeiten im Kunstkontext wird thematisiert und kritisch befragt. Es erfolgt auch eine Reflexion der kulturwissenschaftlichen, kunstwissenschaftlichen und anthropologischen Arbeiten, die zu diesem Kollektiv zirkulieren.   

Erwartete Vorkenntnisse

Grundkenntnisse kulturwissenschaftlichen Arbeitens

Curriculare Anmeldevoraussetzungen

keine

Literatur


Kunsthalle Wien und WHW (Hg.), "and if I devoted my life to one of its feathers?" Aesthetic Responses to Extraction, Accumulation and Dispossession, kuratiert von Miguel a. López, Wien 2021.  

Povinelli, Elizabeth A., and Tess Lea. “Karrabing: An Essay in Keywords.” Visual Anthropology Review 34.1 2018, S. 36-46.

Faye Ginsburg,  “Shooting Back: From Ethnographic Film to Indigenous Production/Ethnography of Media.” A Companion to Film Theory. Ed. Toby Miller and Robert Stam. Malden, MA: Blackwell 1999. S. 295-313.

Ginsburg, Faye. “Screen Memories: Resignifying the Traditional in Indigenous Media.” Media Worlds: Anthropology on New Terrain. Ed. Faye Ginsburg, Lila Abu-Lughod, and Brian Larkin. Berkeley: University of California Press  2002, S. 39-57.

Anna Schober, The Cinema Makers. Public Life and the Exhibition of Difference in Central and South-Eastern Europe Since the 1960s, Bristol: Intellect Books 2013.  

Eine umfassende Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ausgegeben.


Link auf weitere Informationen

https://karrabing.info/

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit

Prüfungsinhalt/e

Strukturierte Zusammenfassung von Literatur sowie Recherche und Analyse eines konkreten Fallbeispiels

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Fachliche Argumentation, formale Richtigkeit

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur (SKZ: 841, Version: 09W.1)
    • Fach: Visuelle Kultur (Wahlfach)
      • Visuelle Kultur ( 0.0h XX / 12.0 ECTS)
        • 170.094 Vom Ikonoklasmus ins Wunderland: Kinoaktivismus als Kunst - mit Exkursion (2.0h SE / 6.0 ECTS)
  • Masterstudium Visuelle Kultur (SKZ: 655, Version: 18W.2)
    • Fach: Medien des Visuellen zwischen Hoch- und Populärkultur (Pflichtfach)
      • 3.1 Einführung in die Geschichte Visueller Kulturen ( 0.0h VC, SE / 6.0 ECTS)
        • 170.094 Vom Ikonoklasmus ins Wunderland: Kinoaktivismus als Kunst - mit Exkursion (2.0h SE / 6.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

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