210.907 (23S) Krisen und Pandemien

Sommersemester 2023

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
08.03.2023 13:30 - 16:00 HS 4 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV Nummer Südostverbund ETC02001UL, ETK02001UL
LV-Titel englisch Crises and Pandemia
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 28
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch
LV-Beginn 08.03.2023
eLearning zum Moodle-Kurs
Anmerkungen

Die Anwesenheit in der ersten Einheit ist verpflichtend, erst danach erfolgt die Aufnahme in die Lehrveranstaltung.

Das Seminar ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung, das heißt, Sie müssen zumindest an 80% der Termine teilnehmen (2 Fehleinheiten möglich).

Zeit und Ort

Liste der Termine wird geladen...

LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die AbsolventInnen des Moduls sind in der Lage, 

● vertiefte Kenntnisse zu zentralen Themen und Problemstellungen der Umweltethik und angewandten Ethik zu erarbeiten und darzulegen;

● die Arbeitsweisen der Angewandten Ethik anzuwenden, Terminologien zu erklären und in verschiedene Kontexte zu setzen und ;

● Möglichkeitenund Grenzen der Verantwortung einzelner AkteurInnen aufzuzeigen und kritisch zu reflektieren;

● individuelle Handlungspläne, soziale Praktiken und politische Projekte kritisch zu bewerten.

Lehrmethodik

Kurzvorträge, Diskussionen, Essays u. ä.

Inhalt/e

Aktuelle ethische Fragen im Kontext von Krisen allgemein, der Klimakrise im Besonderen, sowie  von Pandemien

Die LV ist durch multiperspektivische Herangehensweisen gekennzeichnet. Ein Fokus wird dabei auf der aktuellen Klimakrise liegen, ein anderer auf grundsätzlichen Fragen im Zusammenhang mit Krisen- und Pandemiebegriffen und ihren allfälligen Implikationen. Zu den grundlegenderen Aspekten hier nur einige Gedanken im Vorfeld:

Pandemische (oder auch epidemische) Krankheiten wurden und werden immer auch als krisenhaft erlebt oder fallen mit anderen als krisenhaft empfundenen Entwicklungen zusammen. Das medizinische Thema ließ und lässt sich dabei unschwer mit dem Prädikat äußerst dringlich versehen und als Ausdruck einer grundlegenderen Krise lesen bzw. als etwas deuten, das bekämpft werden müsse, um auch die Krise zu bewältigen. Nicht ohne Relevanz ist dabei der Umstand, dass das griechische Wort „krísis“ selbst aus dem medizinischen Kontext stammt. Dort meint es zunächst „Zuspitzung“ einer (fieberhaften) Krankheit, die in eine besonders prekäre Phase eintritt, worauf irgendeine Wende (zum Besseren oder Letalen) folgen werde. Die mehr politisch bzw. kulturell gewendeten Bedeutungen gehen hingegen in Richtung bedrohlich-katastrophischer Entwicklungen, „Ernstfällen“, auf die zu reagieren im Modus irgendeines „Ausnahmezustandes“ angebracht sei. Ist unter diesem Gesichtspunkt eine Krise erst einmal identifiziert, muss auf (lautstarke) Rufe nach drastischem wie entschlossenem Handeln im Modus beherzter „Entscheidung“ nicht lange gewartet werden. Mit Kompromissen und umständlichen Debatten sei nichts mehr zu gewinnen, nun müsse gehandelt werden, lieber gestern als heute. 

Wie sollen Probleme menschlichen Zusammenlebens in „krisenhaften“ Zeiten jenseits rationalen Diskurses, der sich jederzeit der Unmöglichkeit bewusst bleibt, komplexe Fragen einfach zu lösen und soweit erfahrungsgesättigt ist, einer Pluralität vertretbarer Meinungen und konfligierender berechtigter Interessen Rechnung tragen zu wollen, gestaltet werden? Ist der schnelle, emotionsgeleitete Entschluss diskursivem Austausch vorzuziehen, und sind die Institutionen demokratisch-liberaler Rechtsstaaten tatsächlich so überholt und ungeeignet, mit gravierenden Problemen adäquat umzugehen, wie dies in zeitgenössischen Polemiken unterschiedlicher Provenienz beklagt wird? Falls ja – wie sähen konkrete Alternativen aus?

Erwartete Vorkenntnisse

Grundlegende Kenntnisse der Ethik

Literatur

Comtesse, Dagmar et al. (Hg.): Radikale Demokratietheorie. Ein Handbuch (Berlin 2019).

Ekirch, A. Roger: At Day’s Close. Night in Times Past (New York/London 2006).

Frances, Allen: Normal. Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen. Übers. v. Barbara Schaden (Köln 2013).

Kamlah, Wilhelm: Meditatio Mortis [1979], in Landsberg, Paul Ludwig: Das moralische Problem der Selbsttötung. Aus dem Französischen v. Eva Moldenhauer. Hg. v. Eduard Zwierlein (Berlin 2017) 46 – 79.

Klein, Melanie: On the Development of Mental Functioning (1958), in: Klein, Melanie: Envy and Gratitude & Other Works 1946 – 1963 (New York 1975).

Marsh, Henry: Do No Harm. Stories of Life, Death and Brain Surgery (London 2014).

Mukherjee, Siddharta: The Gene. An Intimate History (New York et al. 2016). 

Mukherjee, Siddharta: The Emperor of all Maladies. A Biography of Cancer (New York et al. 2010).

Sontag, Susan: Krankheit als Metapher. Aus dem Amerikanischen v. Karin Kersten u. Caroline Neubauer. Aids und seine Metaphern. Aus dem Amerikanischen v. Holger Fliessbach. (4. Aufl. Frankfurt am Main 2016).

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Aktive Teilnahme, (Kurz-)Vorträge, kurze Essays, Seminararbeit oder vergleichbare Leistungen

Prüfungsinhalt/e

Sämtliche Moodle-Inhalte, angegebene/erarbeitete Literatur, Diskussionen im Seminar

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Aktive Teilnahme: sinnvolle Beiträge zu Diskussionen, inhaltliche Fragen, Beteiligung an Gruppendiskussionen. Es kommen dezidiert didaktische Methoden zum Einsatz, die auch schüchternen und zurückhaltenden Studierenden eine aktive Beteiligung ermöglichen.

Kurzvorträge: Art des Vortrags (z. B. lebhaft vs. monoton, frei vs. abgelesen), Aufbau, aktuelle und korrekte Inhalte, lesbare und ansprechende Folien (so vorhanden)

Schriftliche Arbeiten: Korrekte und strukturierte Wiedergabe der Kernaspekte, weiterführende Gedanken/Transferleistungen/kritisches Hinterfragen, Formatierung, Rechtschreibung, Grammatik, Roter Faden, ggf. korrekte und lesbare Beschriftungen, Zitationsweise

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelor-Lehramtsstudium Bachelor Unterrichtsfach Ethik (SKZ: 439, Version: 21W.1)
    • Fach: Angewandte Ethik und Bereichsethiken (Pflichtfach)
      • ETC.002 Aktuelle bereichsethische Fragen ( 2.0h SE / 4.0 ECTS)
        • 210.907 Krisen und Pandemien (2.0h SE / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 4. Semester empfohlen
  • Bachelor-Lehramtsstudium Bachelor Unterrichtsfach Ethik (SKZ: 439, Version: 21W.1)
    • Fach: Medizin- und Gesundheitsethik (Wahlfach)
      • ETK.002 Aktuelle Herausforderungen der Medizin- und Gesundheitsethik ( 2.0h SE / 3.0 ECTS)
        • 210.907 Krisen und Pandemien (2.0h SE / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 5., 6., 7., 8. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Philosophie (SKZ: 541, Version: 20W.1)
    • Fach: Praktische Philosophie (Wahlfach)
      • 4.4 VO/PS/SE Praktische Philosophie ( 0.0h VO, PS, SE / 20.0 ECTS)
        • 210.907 Krisen und Pandemien (2.0h SE / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5. Semester empfohlen

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet