120.412 (22W) All good!? – Kann schulische Sozialisation zur Reduzierung gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse beitragen?

Wintersemester 2022/23

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Überblick

Diese Lehrveranstaltung wurde storniert
Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
LV-Titel englisch All good!? - Are school-based socialization processes effective in reducing inequality in society?
LV-Art Kurs (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Blended-Learning-Lehrveranstaltung
Online-Anteil 25%
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 2 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch
LV-Beginn 11.10.2022
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Nach erfolgreicher Absolvierung sind die Studierenden in der Lage, 

  • den Einfluss von historischen, bildungspolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Prozess der (schulischen) Sozialisation zu analysieren; 
  • Sozialisationstheorien und Resultate aus der Sozialisationsforschung in Bezug auf das Thema Ungleichheit mit Fokus auf das Bildungswesen unter der Berücksichtigung der Differenzlinien und gesellschaftlicher Bedingungen zu erklären; 
  • Bildungsungleichheit als kumulativen Prozess zu verstehen;
  •  die Relevanz von Reflexion für das pädagogische Handeln zu verstehen und die dafür notwendigen Bedingungen zu erkennen. 


Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Impulsvortrag, Pro-Contra-Diskussionen, Fallbeispiele, Speed-Networking, Bearbeitung von gemeinsam entwickelten Fragenstellungen in Einzel-/Gruppenarbeit

Inhalt/e

Im ersten Teil der LV steht das Thema der schulischen Sozialisation und ihrer Verwobenheit mit den Begriffen Bildung, Erziehung und Lernen, aber auch gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnisse im Zentrum. Es ist unbestritten, dass Lernen/Lehren, Erziehung und Bildung zentrale Bedingungen des Schul- und Bildungssystems darstellen und  soziales Handeln beschreiben, wobei Letzteres ebenso für die Sozialisation gelten kann. Insofern sind Fragen nach der Sozialisations- und Selektionsfunktion des Bildungswesen von Relevanz, um verdeckte, tw. unbewusste Prägungen im sozialen Handeln, in der Interaktion zu erkennen und ihre Bedeutung für die Reproduktion von gesellschaftlichen Strukturen sowie von Bildungsungleichheit bewusst zu machen. Dabei soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, wie Bildungsentscheidungen zustande kommen und wie selektives Berater*innenverhalten sowie das Verhalten/die Erwartungen der Eltern diese Effekte verstärken/minimieren könn(t)en.

Diese Fragestellungen leiten zum zweiten Thema Bildungs(un)gleichheit und Chancengerechtigkeit über. Obwohl Bildungspolitik bemüht war und ist, durch viele Reformen dazu beizutragen das Prinzip der Chancengerechtigkeit erfolgreich umzusetzen, so führen die Resultate aus aktuellen Studien (z.B. Begleitstudien zu PISA) va zur Frage, ob Bildung als Recht aller Bürger_innen, ob Chancengerechtigkeit in unserem Bildungssystem tatsächlich gewährt ist und welchen Einfluss die gesellschaftlichen Bedingungen in diesem Kontext spielen. 

Im Kontext beider Themen wird ebenso "Pädagogische Reflexivität" eingeübt, sowohl durch das Überdenken der eigenen, teils impliziten Deutungs- und Handlungsmuster und/oder der Begründungen für das Handeln, als auch durch gegensätzliche Deutungen von sozialen Situationen, durch Infragestellen von Selbstverständlichkeiten im Rahmen von Fallkonstruktionen.



Literatur

Bauer, Ullrich (2012): Sozialisation und Ungleichheit. Eine Hinführung. Wiesbaden: Springer VS (2. korrig. Aufl.)

Bauer, Ullrich/Bolder, Axel/Bremer, Helmut/Dobischat, Rolf/Kutscha, Güner (Hrsg.) (2014): Expansive Bildungspolitik – Expansive Bildung? Wiesbaden: Springer VS

 Becker, Rolf (Hrsg.) (2017): Lehrbuch der Bildungssoziologie. Wiesbaden: Springer VS (3. Akt. und überarb. Aufl.)

Budde, Jürgen et al. (2022): Bildungsungleichheit revisited: Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 

Hurrelmannn, Klaus / Bauer, Ulrich (2015): Einführung in die Sozialisationstheorie. Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung. Weinheim/Basel: Beltz (11. vollst. überarb. Aufl.) 

Hummrich, Merle/Kramer, Rolf-Torsten (2017): Schulische Sozialisation. Wiesbaden: Springer VS 

Kiso, Carolin/Lagies, Judith (Hrsg.) (2019): Begabungsgerechtigkeit Perspektiven auf stärkenorientierte Schulgestaltung in Zeiten von Inklusion. Wiesbaden: Springer VS 

Kleiner, Bettina/Rose, Nadine (Hrsg.) (2014): (Re-)Produktion von Ungleichheiten im Schulalltag. Judith Butlers Konzept der Subjektivation in der erziehungswissenschaftlichen Forschung. Opladen et al.: Budrich 

Reintjes Christian, Raphaela Porsch, Grit im Brahm (Hrsg.) (2021): Das Bildungssystem in Zeiten der Krise. Empirische Befunde, Konsequenzen und Potenziale für das Lehren und Lernen. Münster/New York: Waxmann. 

Scheffer, Jörg (2020): Digital verbunden – sozial getrennt. Gesellschaftliche Ungleichheit in räumlicher Perspektive. Wiesbaden: Springer VS

Wagner-Diehl,Dominik/Kleber, Birthe/Kanitz, Katharina (Hrsg.) (2020): Bildung, Biographie,Ungleichheit. Beiträge der Biographieforschung zum Verhältnis von Bildung undsozialer Ungleichheit. Opladen et al.: Budrich 

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

1. aktive Mitarbeit in der LV :

  • schriftlich: Bearbeitung von Fragestellungen / Erstellen von Thesen 
  • mündlich: Diskussionsbeiträge / theoretische Inputs zu den einzelnen Themen

2. Abschlussarbeit (auf Basis der bereits erarbeiteten Fragestellungen bzw. Thesen)

Prüfungsinhalt/e

Inhalte der LV 

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

  • Für schriftliche Beiträge gelten folgende Beurteilungskriterien:
    • inhaltliche Kriterien: klare und sinnvolle Gliederung, sachliche Richtigkeit, relevante / aktuelle wissenschaftliche Literatur, eigenständige Argumentation mit nachvollziehbarer Begründung; 
    • formale Kriterien: sprachliche Gestaltung und Korrektheit, Zitation und Bibliographie entsprechen den Richtlinien, gendersensible Sprache
  • Mitarbeit in der LV: fristgerechte Abgabe von schriftlichen Beiträgen (Moodle-Kurs),  aktive Mitwirkung an Diskussionen und Übungen, auch hier gelten sachliche Richtigkeit, Gliederung, Präzision in den Ausführungen, Nachvollziehbarkeit sowie angemessene Wortwahl und gendersensible Sprache

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Diversitätspädagogik in Schule und Gesellschaft (SKZ: 545, Version: 20W.1)
    • Fach: Diversitätspädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Globalisierung und lokalen Lebenswelten (Pflichtfach)
      • 3.1 Diversitätsbewusste Bildungsarbeit und pädagogische Reflexivität ( 0.0h KS / 4.0 ECTS)
        • 120.412 All good!? – Kann schulische Sozialisation zur Reduzierung gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse beitragen? (2.0h KS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 2., 3. Semester empfohlen
  • Masterstudium Schulpädagogik (SKZ: 545, Version: 09W.3)
    • Fach: Pflichtfächer (Pflichtfach)
      • Modul: Theorien und Modelle schulbezogener Diverstität, Ungleichheit, Individualisierung und Differenzierung
        • Theorien schulischer Sozialisation und sozialer Ungleichheit ( 2.0h SE, KU, VO / 4.0 ECTS)
          • 120.412 All good!? – Kann schulische Sozialisation zur Reduzierung gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse beitragen? (2.0h KS / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

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