120.583 (22W) Sozialpolitik in Österreich – Entwicklung und Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen.

Wintersemester 2022/23

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
15.10.2022 12:30 - 14:00 S.0.05 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch Social Policy in Austria – current development and their impact for disabled persons
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 11 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 15.10.2022
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die Studierenden haben gelernt, die österreichische Sozialpolitik im gesamten politischen Geschehen einzuordnen und ihre Vernetzung als Behinderten- und Sozialpolitik des Landes, des Bundes und der EU sowie der Menschenrechtspolitik der UNO einerseits und andererseits die Widerspiegelung der Interessen der einzelnen Stakeholder*innengruppen (Betroffene, Angehörige, Verbände, Leistungsanbietende, Dienstgeber*innen, Finanzverantwortliche, etc.) zu verstehen. Sozialpolitische Grundkenntnisse bilden den Handlungsrahmen für nahezu alle Handlungsfelder der nichtschulischen Pädagogik, insbesondere aber der Inklusionspädagogik.

Die Studierenden können ihre eigene Stellung und Tätigkeit, aber auch die Probleme, Visionen und Ideen ihrer Klient*innen, aber auch ihrer Dienstgeber*innen nun besser im Gesamtkomplex verorten und sind daher in der Lage, ihre berufliche Tätigkeit im Behinderten- und Sozialbereich zu optimieren. Dabei stehen die Möglichkeiten, Chancen, aber auch Probleme des Grundsatzes der „Arbeit mit Mission“ (Seibel) und des Anspruches aller Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik, eine Menschenrechtsprofession zu sein, im Focus vielfältiger Diskussionen. Ein Grundverständnis ökonomischer Zusammenhänge hilft, die Probleme des Sozialstaates auch aus der Finanzierungsseite (inklusive ihres Nutzens und Return on Investment – ROI) zu verstehen.

Lehrmethodik

Frontalvortrag, Gruppendiskussion, eigene Arbeit in Seminargruppen (es sind auch Einzelarbeiten möglich), Präsentation und Diskussion der eigenen Ergebnisse.

Inhalt/e

Sozialpolitik ist heute neben der Erwerbsarbeit der wesentlichste Taktgeber unseres Lebens. Viele Bedingungen unseres Lebens werden durch sozialpolitische Leistungen und ihre Finanzierungen geprägt: von der Alterssicherung und der Gesundheitsversorgung über den Schutz bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten oder bei Arbeitslosigkeit bis hin zu den armutsreduzierenden Leistungen der Sozialhilfe und zu den familienpolitischen Leistungen. In einem breiteren Verständnis von Sozialpolitik gehören auch die Leistungen der Bildungspolitik (der freie Schulzugang etwa) genannt.

Obwohl sozialpolitische Leistungen prinzipiell der gesamten Gesellschaft zur Verfügung stehen und auch von der gesamten Gesellschaft solidarisch finanziert werden, sind sie als lebenssichernde und lebensstrukturierende Maßnahmen insbesondere für vulnerable oder sozial schwache Personengruppen von existenzieller Bedeutung. Und hier erkennt man wie in einem Brennglas sowohl die Stärken als auch die Schwächen des österreichischen Sozialstaates.

Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen sind in besonderer Weise von sozialstaatlichen Leistungen abhängig. Hier hat die UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderungen, die 2008 beschlossen und ziemlich bald darauf sowohl von Österreich als auch von der gesamten EU ratifiziert worden ist, erhebliche Verbesserungen und klarere Rechtsansprüche gebracht. Aber gerade am Beispiel der UN BRK kann gezeigt werden, wo es Probleme bei der Umsetzung gibt und was in Zukunft noch getan werden muss, um einen inklusiven Arbeitsmarkt und eine inklusive Lebenswelt für wirklich alle Menschen in unserem Land zu schaffen. Dabei sind auch Probleme der De-Institutionalisierung und ihres Stockens in Österreich zu besprechen.

Literatur

Dimmel, Nikolaus / Schmid, Tom (2013): Soziale Dienste in Österreich. Innsbruck. Studienverlag

Dimmel, Nikolaus / Schmid, Tom (2019): Selbstverwaltung. Die demokratische Organisation der sozialen Daseinsvorsorge. Wien. ÖGB-Verlag

Dimmel, Nikolaus / Nausner, Peter / Schmid, Tom / Wolfmayr, Franz (2021): Pflegegenwart und Pflegezukunft. Wien. Wiener Verlag für Sozialforscnung.

Fraser, Nancy / Jaeggi, Rahel (2020): Kapitalismus. Ein Gespräch über kritische Theorie. Berlin. Suhrkamp.

Leibfried, Stephan / Zürn, Michael (Hrg.) (2006): Transformationen des Staates? Berlin. Suhrkamp

Talos Emmerich (1981): Staatliche Sozialpolitik in Österreich. Rekonstruktion und Analyse. Wien. Verlag für Gesellschaftskritik.

Talos, Emmerich (2019): Die Schwarzblaue Wende in Österreich – eine Bilanz. Wiesbaden.

Talos, Emmerich / Hinterseer, Tobias (2019): Sozialpartnerschaft: Ein zentraler politischer Gestaltungsfaktor der Zweiten Republik am Ende? Wien.

Flemmich, Günter / Hais, Angelika / Schmid, Tom (Hrg.) (2018): Gesundheitsberufe im Wandel. Wien. LIT-Verlag.

Obinger, Herbert / Talos, Emmerich (2006): Sozialstaat Österreich zwischen Kontinuität und Umbau - eine Bilanz der ÖVP/FPÖ/BZÖ- Koalition. Wiesbaden

Karlhofer, Ferdinand / Talos, Emmerich (2005): Sozialpartnerschaft. Österreichische und Europäische Perspektiven. Wien

Dachs, Herbert / Gerlich, Peter u.a. (2006): Politik in Österreich. Das Handbuch. Wien

Pernthaler, Peter et.al. (1994): Kammern und Pflichtmitgliedschaft in Österreich. Wien.

Fischer, Heinz (Hrg.) (1974): Das politische System in Österreich. Wien.

Heinrich, Hans-Georg / Klose, Alfred / Ploier, Eduard (Hrg.) (1989): Politische Kultur in Österreich. Linz.

Mayer, Heinz (2005): Verfassung im Spannungsfeld politischer Interessen in der Zweiten Republik. Wien.

Pelinka, Anton / Rosenberger, Sieglinde (2000): Österreichische Politik. Grundlagen – Strukturen – Trends. Wien

Sieder, Reinhard / Steinert, Heinz / Talos, Emmerich (Hrg.) (1995): Österreich 1945 – 1995. Wien.

Beyme, Klaus von (1991): Theorie der Politik im 20. Jahrhundert. Frankfurt/Main.

Gerlich, Peter / Grande, Edgar / Müller Wolfgang C. (Hrg.) (1985): Sozialpartnerschaft in der Krise. Leistungen und Grenzen des Neokorporatismus in Österreich. Wien – Köln – Graz.

Erkinger, Julia / Richter, Veronika / Schmid, Tom (Hrg.) (2016); Aufbruch / Ausbruch. Baustellen der Gleichstellung. Wien.

Dimmel, Nikolaus / Schmid, Tom (2018): türkis-blau zu Ende gedacht. Wien.

Dimmel, Nikolaus / Schenk, Martin / Stelzer-Orthofer, Christina (Hrg.): Handbuch Armut in Österreich. Zweite, vollständig überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Innsbruck-Wien-Bozen

Preglau, Max / Richter, Rudolf (Hrg.) (1998): Postmodernes Österreich? Konturen des Wandels in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur.1998. Wien.

Richter, Rudolf (2006): Österreichische Lebensstile. Wien.

Sallmutter, Hans (1998): Nichts ist so gestaltbar wie die Zukunft. Der Sozialstaat zur Jahrtausendwende. Wien

Sallmutter, Hans (Hrg.) (2000). Mut zum Träumen. Wien

Behning, Ute (1999): Zum Wandel der Geschlechterrepräsentation in der Sozialpolitik. Opladen.

Fischer, Heinz (2003): Wende Zeiten. Wien.

Horaczek, Nina (2007): Das Streikjahr 2003. Wien.

Maderthaner, Wolfgang et.al. (Hrg.) (2007): Die Ära Kreisky und ihre Folgen. Fordismus und Postfordismus in Österreich. Wien.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Prüfung und Benotung

Als Prüfungsform ist eine Seminararbeit vorgesehen, die einzeln oder in Kleingruppen geschrieben werden kann.

Benotungskriterien sind (a) Einhaltung der wissenschaftlichen Standards (wissenschaftliche Sprache, korrekte Zitation), (b) klare Abgrenzung des Themas durch eine Forschungsfrage, und Schlüssigkeit der Argumentation, (c) Literatur- und Quellenbezug, (d) sachliche Korrektheit der präsentierten Inhalte, innovatives Herangehen / innovative Überlegungen. Jedes dieser Kriterien wird mit maximal 20 Punkten bepunktet.

  • 91 – 100 Punkte: sehr gut
  • 81 – 90 Punkte: gut
  • 71 – 80 Punkte: befriedigend
  • 61 – 70 Punkte: genügend
  • 60 oder weniger Punkte: nicht genügend.

Plagiat führt zum Ausschluss der Arbeit.

Prüfungsinhalt/e

Inhalte der Lehrveranstaltung

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

siehe Prüfungsmethoden

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Sozialpädagogik und soziale Inklusion (SKZ: 846, Version: 20W.1)
    • Fach: Disability Studies und soziale Organisationen (Wahlfach)
      • a2.1 Gesellschaftskritische Perspektiven der Disability Studies ( 0.0h SE / 4.0 ECTS)
        • 120.583 Sozialpolitik in Österreich – Entwicklung und Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen. (2.0h SE / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3. Semester empfohlen
  • Masterstudium Sozial- und Integrationspädagogik (SKZ: 846, Version: 09W.3)
    • Fach: Pflichtfächer (Pflichtfach)
      • Modul: Handlungsfelder und Handlungskompetenzen der Sozial- und Integrationspädagogik
        • Gesundheit, Integration und Inklusion ( 2.0h KU, SE / 4.0 ECTS)
          • 120.583 Sozialpolitik in Österreich – Entwicklung und Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen. (2.0h SE / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Wintersemester 2023/24
  • 120.583 SE Sozialpolitik in Österreich – Entwicklung und Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen. (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2021/22
  • 120.583 SE Sozialpolitik in Österreich – Entwicklung und Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen. (2.0h / 4.0ECTS)