180.522 (22S) Kommunikation und Kultur

Sommersemester 2022

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
09.06.2022 10:00 - 14:00 Online Off Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch Communication and culture
LV-Art Vorlesung-Kurs (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Onlinelehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 6.0
Anmeldungen 21 (30 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 09.06.2022
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

  • Kompetenz in der begrifflichen und methodologischen Erfassung von zentralen Theorieperspektiven wie Kritische Theorie, philosophische und kritische Hermeneutik, und Poststrukturalismus
  • Kompetenz in der Wiedergabe und Fähigkeit der theoretischen Synthese dieser Ansätze, um innerhalb des Feldes der Cultural Studies wesentliche Tendenzen innerhalb der Kultur in Bezug auf Kommunikationsmedien zu bestimmen
  • Kompetenz der kritischen Anwendung, also die kognitive Fähigkeit, ein besonderes Problem bzw. Phänomen innerhalb der gegenwärtigen Kultur so zu bearbeiten, dass die durch die theoretische Brille geschärfte Aufmerksamkeit zu interessanten und aufschlussreichen Deutungen führt


Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Der Kurs besteht aus einer Kombination von aktiver Vorlesung mit Diskussion (amerikanisches Modell, bei dem Studierende in die Vorlesung als fragen-stellende und als perspektiven-eröffnende Teilnehmer einbezogen werden (über aktive Zoom-Sessions, mindestens 60 % der angekündigten Kurszeit); Referaten von Studierenden (die Referatsübernahme ist freiwillig, Referate können zu Hausarbeiten ausgearbeitet werden und damit als vollgültige Prüfungserfüllung fungieren); und Literaturbearbeitung (die innerhalb der angegebenen Literatur die entsprechend zentralen Bereiche auswählt; Hinweise werden in den Sitzungen gegeben).

Inhalt/e

Kultur wird als Medium der sozialen Reproduktion und der individuellen Selbstkonstitution thematisiert, die immer die konkreten Selbstverständnisformen und Hintergrundinstitutionen der sozialen Situationen zum Ausgangspunkt nehmen muss, um von dort aus das Spannungsfeld von institutionell etablierter Herrschaft und dem Subjekt zu thematisieren. Es geht im Besonderen darum, die subjektiv und kulturell zur  Verfügung stehenden Ressourcen der Kritik, des Widerstands, und der politischen Selbstbestimmung zu rekonstruieren, und hier besonders die Rolle von Kommunikationsmedien herauszustellen.

Der Kurs wird diese Perspektive auf das Verhältnis von Medien, Kultur und Kommunikation systematisch entfalten. Die Blickrichtung gilt dabei der Transformationen der universellen Medien von Sprache und Kultur, die diese in den spezifischen sozialen und kulturellen Kommunikations-Praktiken wie Diskurs, Dialog, und kommunikative Öffentlichkeit erfahren.

In diesem Sinne wird in fünf Modulen (die jeweils einen LV-Tag bestimmen) der Themenbereich von Medien und Kommunikation als Objekt von kritischen und normativen Cultural Studies thematisiert. Dazu werden zunächst allgemeine theoretische und methodologische Grundperspektiven erarbeitet, um diese sodann auf die spezifisch gegenwärtigen Diskurs- und Kommunikationsmedien anzuwenden und innerhalb derer konkrete Herausforderungen zu bearbeiten.


  • Die Idee einer kritischen Analyse von Gesellschaft und Kommunikation
    Am ersten LV-Tag werden `Kritische Theorie´ (Frankfurter Schule) und Cultural Studies als Projekte kritischer Gesellschaftsanayse eingeführt, und die `linguistische Wende´ innerhalb dieses Ansatzes einführend dargestellt.
  • Hermeneutische Grundlagen von sprachlicher Welterschließung und Kulturverstehen
    Am zweiten Kurstag geht es um die hermeneutischen Grundlagen von Geschichts- und Kulturverstehen. Anhand zentraler Ansätze (Dilthey, Heidegger, Gadamer, kritische Hermeneutik) wird die Verankerung des Verstehens in der Sozialsituation des Subjekts, sowie die diese bestimmenden Momente, rekonstruiert.
  • Kommunikation und Diskurs als Medium von Macht und Herrschaft
    Am dritten Tag geht es um Entfaltung des methodischen Werkzeugs einer `Machtkritik.´ Macht und Herrschaft werden zugleich als das Subjekt und die Gesellschaft strukturierende Faktoren begriffen, ohne dabei die subjektiven und theoretischen Möglichkeiten zu Kritik und Widerstand aus den Augen zu verlieren.
  • Kommunikations-Medien der Kritik und Selbstentfaltung
    Am vierten Tag werden konkrete Medien der kulturellen Kommunikation thematisiert, innerhalb derer sich eine reflexive Machtanalyse mit der Konstitition von selbstgesteuerten und Autonomie-erweiterten Praktiken verbindet. In diesem Kontext werden populäre Musik, soziale Bwegungen, neue Religiosität, sowie die sozialen Medien als ambivalente Domänen thematisiert, die gleichermaßen selbstbestimmte Praktiken sowie Macht- und Herrschaftseinflüsse umfassen.
  • Die Transformation der Öffentlichkeit in der Gegenwart
    Am fünften und letzten Kurstag geht um die Thematisierung der Resourcen und Möglichkeiten, eine nicht-reduktionistische Machtanalyse (die dem Subjekt noch Handlungsspielrüume zugesteht) innerhalb des sozialen und politischen Denkens und Handelns fruchtbar zu machen. Dabei geht es zum einen um die kognitiven Resourcen, die einer Politik der Kritik und Selbstbetsimmung zugrunde gelegt werden können; zum anderen geht es um die Neubestimmung des sozialen und politischen Raums, innerhalb dessen sich eine neue Definition politischer Autonomie entfalten kann—also um eine  neuen Begriff von kritischer Öffentlichkeit.

Literatur

Die Texte finden sich entweder im Moodle (eine recht vollständige Auswahl als Basis der LV), oder sind in der Klagenfurter Uni-Bibliothek auffindbar. Eine detaillierte Literaturliste wird zu Beginn der LV zugänglich gemacht, mit entsprechenden Zentraltexten sowie weiterführender Literatur für jeden der fünf Kurssegmente. Vorlesungen und Lektüre-Fragen werden jeweils an den Kurstagen zugänglich, so das der Kurs in fünf Schritten vollzogen werden kann, mit Vorbereitung der Literatur. Alle Materialien stehen auch nach dem Ende der Lv-Tage zur Erstellung der Hausarbeiten zur Verfügung.

Rahmentexte zur Interpretation:

  • Jean Grondin, Einführung in die Hermeneutik,
  • Hans-Herbert Kögler, Michel Foucault, Stuttgart/Weimar 2004
  • Hans-Herbert Kögler, Die Macht des Dialogs, Stuttgart/Weimar 2016
  • Hans-Herbert Kögler, Alice Pechriggl, Rainer Winter (Hrsg.) Enigma Agency: Macht, Widerstand, Reflexivität, Bielefeld 2019
  • Rainer Winter, Die Kunst des Eigensinns, Weilerswist 2001

Zentrale Hintergrundtexte:

  • Horkheimer, Traditionelle und kritische Theorie, Frankfurt, Fischer1992
  • Benjamin, Walter, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Frankfurt, Surhkamp 2012
  • Habermas, Jürgen, Strukturwandel der Öffentlichkeit, Frankfurt 1962
  • Theorie des kommunikativen Handelns, Bd. 1 u Bd. 2, Frankfurt, Suhrkamp
  • 1981
  • Martin Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen 1979
  • Hans-Georg Gadamer, Wahrheit und Methode, Tübingen 1975
  • Michel Foucault, Die Ordnung des Diskurses, München 1974
  • Bourdieu, Pierre, Zur Soziologie der symbolischen Formen, Frankfurt, Suhrkamp 1974
  • Nussbaum, Martha, Gerechtigkeit oder das gute Leben, Frankfurt,Suhrkamp, 2012
  • John Searle, Wie wir die soziale Welt machen, Frankfurt 2012

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Der Kurs besteht aus einer Kombination von aktiver Vorlesung mit Diskussion (amerikanisches Modell, bei dem Studierende in die Vorlesung als fragen-stellende und als perspektiven-eröffnende Teilnehmer einbezogen werden (über aktive Zoom-Sessions, mindestens 60 % der angekündigten Kurszeit); Referaten von Studierenden (die Referatsübernahme ist freiwillig, Referate können zu Hausarbeiten ausgearbeitet werden und damit als vollgültige Prüfungserfüllung fungieren); und Literaturbearbeitung (die innerhalb der angegebenen Literatur die entsprechend zentralen Bereiche auswählt; Hinweise werden in den Sitzungen gegeben).

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Medien, Kommunikation & Kultur (SKZ: 841, Version: 20W.1)
    • Fach: Vertiefung Medien, Kommunikation & Kultur (Wahlfach)
      • 6.1 Medien, Kommunikation & Kultur ( 0.0h VC, VI / 6.0 ECTS)
        • 180.522 Kommunikation und Kultur (2.0h VC / 6.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2., 3. Semester empfohlen
  • Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur (SKZ: 841, Version: 09W.1)
    • Fach: Medien- und Kommunikationsforschung (Pflichtfach)
      • Vorlesung mit Kurs ( 2.0h VK / 6.0 ECTS)
        • 180.522 Kommunikation und Kultur (2.0h VC / 6.0 ECTS)
  • Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur (SKZ: 841, Version: 09W.1)
    • Fach: Medien, Kultur und sozialer Wandel (Pflichtfach)
      • Vorlesung mit Kurs ( 2.0h VK / 6.0 ECTS)
        • 180.522 Kommunikation und Kultur (2.0h VC / 6.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet