200.022 (22S) Probleme und Chancen der freien Kulturszene in Kärnten/Koroška (mit Exkursion)

Sommersemester 2022

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
29.04.2022 12:00 - 16:00 D10.0.06 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch Difficulties and Chances of the Independent Cultural Scene in Carinthia (with excursion)
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 5 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 29.04.2022
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die Studierenden sollen im Laufe der Lehrveranstaltung die Potentiale und Probleme der freien Kulturszene in Kärnten/Koroška kennenlernen.

Lehrmethodik

Vortrag des LV-Leiters, Gruppendiskussion, Präsentationen, Interviews

Die Lehrveranstaltung läuft in drei Phasen ab. In der ersten Phase kommt es zu einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Dazu werden Texte gelesen, diskutiert und vorgestellt. In der zweiten Phase wird diese Theorie dann mit der Empirie verglichen. In dieser Phase werden einzelne Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška in Form von Exkursionen besucht. Im Anschluss daran, sollen sich die Studierenden (in Kleingruppen) je eine Kulturinitiative aussuchen. In der dritten Phase werden schließlich die Forschungsergebnisse gesammelt und zusammengeführt. Die Studierenden sollen Beiträge über die einzelnen Kulturinitiativen, bzw. zu den Problemen und Potentialen der jeweiligen Kulturinitiative verfassen. Die fertigen Beiträge sollen in Form einer Abschlussveranstaltung (in den Räumlichkeiten der Kulturinitiative Container 25 in Wolfsberg) präsentiert werden.

Phase 1: Theorie

Gemeinsame Lektüre einzelner Texte zur Kulturarbeit.

Phase 2: Empirie

Case Studies:

Einzelne Kulturinitiativen werden vorgestellt und in Form von Exkursionen besucht.

Auswahl an Kulturinitiativen (die Studierenden können auch eigene Vorschläge einbringen):

  • Container 25 (Wolfsberg/Volšperk)
  • VADA (Klagenfurt/Celovec)
  • Kulturni dom Pliberk/Bleiburg
  • Verein Innenhofkultur (Klagenfurt/Celovec)
  • radio AGORA 105 I 5 (Klagenfurt/Celovec)
  • Kulturhofkeller (Villach/Beljak)
  • Društvo/Verein Peršman - Peršman Museum (Eisenkappel/Železna Kapla)
  • Buch 13 (Villach/Beljak)
  • Lendhauer – Verein zur Belebung des Lendkanals (Klagenfurt/Celovec)
  • MAB Museum am Bach (Ruden/Ruda)
  • Kulturverein ZOOM (Veranstaltungsraum STEP) Völkermarkt/Velikovec

Phase 3: Praxis 

Präsentationsveranstaltung:

Die Student*innen fertigen (in Kleingruppen) Beiträge zu einzelnen Kulturinitiativen, oder zum allgemeinen LV Thema an. Das Format ist offen. Sowohl empirische als auch rein theoretische/deskriptive/historische Beiträge sind möglich.

Die Präsentation wird ebenfalls von den Studierenden organisiert. Der Container 25 stellt den Raum und die Ressourcen für die Abschlussveranstaltung zur Verfügung. Die Studierenden müssen sich um die Organisation, Bewerbung, Moderation, usw. kümmern.

Inhalt/e

Zurzeit basiert die Kulturarbeit im ländlichen Raum zu großen Teilen auf ehrenamtlicher und unbezahlter Arbeit. Das liegt einerseits an einem Versäumnis der lokalen Fördergeber*innen und der Politik, Kulturarbeit und künstlerische Arbeit als Arbeit anzuerkennen. Andererseits hängt dies mit der Tradition des ehrenamtlichen Engagements am Land generell zusammen. Viele Vereine, Organisationen und Gruppen […] sind von ehrenamtlicher und unentgeltlicher Arbeit abhängig. Doch während einige neben den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen auch bezahlte Stellen haben, ist dies bei der Arbeit in der freien Kulturszene am Land oft nicht der Fall. Es bräuchte jedoch unbedingt eine stärkere Unterstützung der Struktur der freien Szene, denn nur Kultureinrichtungen, die über ein Mindestmaß an gesicherter Infrastruktur verfügen (wie z.B. Räumlichkeiten, eine Basisausstattung an technischem Equipment oder eine bezahlte Koordination) können überhaupt gewährleisten, dass sich Menschen kontinuierlich und ehrenamtlich in diesen einbringen können. Unter den derzeitigen Umständen kann es weder eine nachhaltige Kulturarbeit noch eine Planungssicherheit geben, da die meisten Förderungen nur von Jahr zu Jahr oder von Projekt zu Projekt vergeben werden. Dies ist ein weiterer Umstand dafür, dass es für jüngere Generationen schwer ist Eingang in die freie Kulturszene am Land zu finden, da das Betreiben von alternativen Kulturräumen häufig mit großen finanziellen Risiken verbunden ist. Doch trotz der finanziellen und strukturellen Herausforderungen, die diese Form der Arbeit in der freien Kulturszene mit sich bringt, braucht es gerade am Land und in den weniger urbanen Gegenden Österreichs dringend Kunst und Kultur abseits von Tradition und Massenkultur.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Probleme und Chancen der freien Kulturszene in Kärnten/Koroška“ würde ich gerne gemeinsam mit den Studierenden den angesprochenen Problemen nachgehen. Darüber hinaus sollen auch die Potentiale und Chancen, die die Kulturarbeit ermöglicht beleuchtet werden. In Form von Case Studies werden mit den Studierenden einzelne Kulturinitiativen mittels Exkursionen untersucht.  Dabei werden wir mit den Betreiber*innen sprechen und analysieren was die strukturellen Probleme und Herausforderungen der freien Kulturszene sind.

Literatur

Die verpflichtende Literatur für die ersten zwei Einheiten wird vor Beginn der Lehrveranstaltung per Mail bekannt gegeben.

  • Laila Lucie Huber, „Kunst der Intervention: die Rolle Kunstschaffender im gesellschaftlichen Wandel“ 
  • Lidija Krienzer-Radojevic, Yvonne Gimpel und Simon Theurl: PREKÄR LEBEN 1.18 ig kultur Zentralorgan für Kulturpolitik und Propaganda
  • Raunig, Gerald/Wuggenig, Ulf (Hrsg.) (2016): Kritik der Kreativität, Wien: Transversal Texts, 2016
  • Lorey, Isabell (2016): Vom immanenten Widerspruch zur hegemonialen Funktion. Biopolitische Gouvernementalitat und Selbst-Prekarisierung von Kulturproduzentlnnen, in: Gerald Raunig/Ulf Wuggenig (Hrsg.), Kritik der Kreativität, 2016, S. 257–282.
  • Siglinde Lang „AB IN DIE PROVINZ! Rurale Kunst- und Kulturinitiativen als Stätten kultureller Mitbestimmung“
  • „Es gibt viel zu tun – Für eine Demokratisierung der Kulturpolitik im 21. Jahrhundert“ IG Kultur Steiermark
  • Bettina Siegele/Andrei Siclodi „Die Kunst und das Prekariat“

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Aktive Mitarbeit, Anwesenheit (der Besuch von zumindest 3 Exkursionen sowie die Anwesenheit bei der Abschlussveranstaltung sind verpflichtend), Verfassen und Präsentation eines kürzeren Beitrags (Format ist offen: Interviews, Essay, Artikel, …), Mitarbeit an der Organisation der Abschlussveranstaltung.

Prüfungsinhalt/e

Inhalte der Lehrveranstaltung

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Die Studierenden sollen sich theoretisch und praktisch mit den Problemen und Chancen der freien Kulturszene in Kärnten/Koroška auseinandersetzen. Die LV-Note setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen (Mitarbeit/Beteiligung am theoretischen Teil, Abschlussarbeit und Mitorganisation der Abschlusspräsentation)

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 642, Version: 16W.2)
    • Fach: Kulturmanagement (Pflichtfach)
      • Management von Kultureinrichtungen ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 200.022 Probleme und Chancen der freien Kulturszene in Kärnten/Koroška (mit Exkursion) (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet