200.007 (22S) Der wissenschaftliche Kulturbegriff

Sommersemester 2022

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
08.03.2022 15:30 - 18:30 D10.0.06 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch The scientific concept of culture
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 13 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 08.03.2022
eLearning zum Moodle-Kurs
Studienberechtigungsprüfung Ja
Seniorstudium Liberale Ja

Zeit und Ort

Beachten Sie bitte, dass sich aufgrund von COVID-19-Maßnahmen die derzeit angezeigten Termine noch ändern können.
Liste der Termine wird geladen...

LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die Teilnehmer:innen sind mit grundlegenden anthropologischen Debatten und Theoretisierungen des Kulturbegriffs vertraut. Sie können unterschiedliche alltagsweltliche Verwendungsformen des Begriffes differenziert betrachten und entsprechend einordnen.


Lehrmethodik

Die Inhalte der LV werden einerseits durch gemeinsames Lesen und Diskutieren der Pflichtlektüre erarbeitet, andererseits durch schriftliche Kommentare, Peer-Feedback und die individuelle Aufbereitung der Teilnehmenden (wissenschaftliche Essays oder Referate).

Inhalt/e

Die Lehrveranstaltung folgt dem Kulturbegriff als Schlüsselkompetenz, Gegenstand und analytisches Werkzeug der Kulturwissenschaften. Am Anfang der Auseinandersetzung steht ein kurzer Blick in die europäische Geistesgeschichte: wir folgen dem Kulturbegriff von seinem Singular zur Zeiten der Aufklärung — als Teil eines dichotomen Gegensatzpaares zu „Natur“, als Merkmal einer evolutionär gedachten „Zivilisation“ — zu seiner Pluralisierung durch die Aufklärungskritik. Während unsere alltägliche Verwendung des Begriffes in der „Kulturpolitik“ oder im „Kulturbetrieb“ noch auf seinen Platz im aufklärerischen Denken verweist, war die Behauptung nebeneinander existierender menschlicher „Kulturen“ grundlegend für die Entstehung kulturwissenschaftlicher Disziplinen in Europa und den USA.

Ausgehend davon besprechen wir den Kulturrelativismus von Franz Boas und die ersten Kulturdefinitionen aus der Ethnologie/Kulturanthropologie. Dabei wird der Kulturbegriff mit anderen zeitgenössischen Erklärungsmodellen für die Unterschiede zwischen Menschen — insbesondere dem Rassismus und dem Evolutionismus — kontrastiert. Auf dieser Grundlage werden wir uns mit einigen zentralen kulturwissenschaftlichen Debatten rund um das Thema beschäftigen: das Verhältnis von „Kultur“ zu „Gesellschaft“ und „Sozialem“, feministische und postkoloniale Kritiken am Kulturbegriff, seine Erscheinungsformen als Inter-, Multi- und Transkulturalismus im Kontext der Globalisierung, den Streitfall „kulturelle Rechte“ versus „Menschenrechte“ und die Rolle des Kulturbegriffs in kulturfundamentalistischer oder „kuturrassistischer“ Exklusionsrhetorik. Die Lehrveranstaltung schließt mit Beispielen für die aktuelle Verwendung des Kulturbegriffes in der kulturwissenschaftlichen Forschung.



Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Geänderte Prüfungsinformationen (COVID-19 Ausnahmeregelung)

n.a.

Prüfungsmethode/n

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme:

a) Regelmäßige Teilnahme (max. 2 versäumte Seminareinheiten; Ausnahmen für Betreuungspflichtige möglich);

b) Diskussionsfähiges Lesen der Pflichtlektüre und Beteiligung an der Diskussion;

c) Verfassen von Kommentaren zu den Texten der Pflichtliteratur (s. u.) über das Moodle Forum, mind. 3x Feedback auf Kommentare der anderen Teilnehmenden

d) Abhängig von der Teilnehmendenzahl: Verfassen eines Essays (~3500 Wörter) oder Halten eines Referates (ca. 20 Minuten) und Moderation der anschließenden Diskussion.


Prüfungsinhalt/e

prüfungsimmanente Lehrveranstaltung; Teilleistungen s.u. 

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

1. Lektüre & Mitarbeit: von den Teilnehmer:innen wird erwartet, dass sie alle in der LV zu besprechenden Texte vor der jeweiligen Sitzung gelesen haben. Die Mitarbeit wird anhand themenrelevanter Wortmeldungen in der Debatte erhoben.

2. Kommentare: Vor jeder Einheit ist im Moodle-Forum zum Seminar ein individueller Kommentar zur gelesenen Pflichtliteratur (d.h. in der Regel zwei Kommentare pro Termin, Ausnahme erster und letzter Block) zu verfassen. Ein Kommentar hat keine Mindest- oder Maximallänge, soll aber mindestens drei der folgenden vier Punkte berücksichtigen:

  • Das fand ich an diesem Text gut/überzeugend (Begründung!)
  • Das fand ich an diesem Text nicht gut/wenig überzeugend (Begründung!)
  • So passt der Text zu/widerspricht der Text bisherigen Argumenten, die wir gehört haben
  • Das ist eine offene Frage für mich, diese Aspekte sind mir nach wie vor unklar

Die Deadline für die Kommentare ist immer um 14:00 am Tag der Lehrveranstaltung.

3. Peer-Feedback: Über das Semester sollen die Teilnehmenden ihren Kolleg*innen mindestens 3x Feedback über das Moodle-Forum zukommen lassen. Das Feedback soll als Antwort auf einen Kommentar einer* Kolleg*in verfasst werden und sich auf dieses Kommentar beziehen. Das Feedback hat keine Mindest- oder Maximallänge, soll sich aber an den folgenden Eckpunkten orientieren:

  • Zustimmung und/oder begründeter Widerspruch
  • eigene Erfahrung mit dem Text
  • Vorschlag zur Beantwortung der offenen Fragen
  • Ergänzung nicht berücksichtigter Aspekte

Der letztmögliche Termin zum Hinzufügen eines Feedbacks ist der 22.06., 20:00.

4. Essay/Referat: 



Option Essay: Die Teilnehmer*innen verfassen ein individuelles wissenschaftliches Essay zu einem der Seminar behandelten Themen oder diskutieren ein alltagsweltliches Beispiel anhand der im Seminar behandelten Theorien. Das Essay soll dabei in Kriterien und Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit entsprechen, aber kürzer sein (ca. 3.500 Worte = 5-7 Seiten). 



Option Referat: Die Teilnehmer*innen halten unter dem Semester alleine oder zu zweit ein 20-minütiges Referat zu einem der optionalen Texte (im Seminarplan grau unterlegt). Das Ziel der Referate ist es, Autor*innen und Entstehungskontext des Textes vorzustellen und die zentralen Argumente und Aussagen so zu präsentieren, dass sie für diejenigen, die den Text nicht gelesen haben, verständlich werden. Bezüge zur Pflichtliteratur der jeweiligen Einheit oder des Seminares generell sind dabei explizit gewünscht. Das Referat beinhaltet eine visuelle Präsentation (Powerpoint o.ä.) und ein Handout, das Vorbereiten von 2-3 Diskussionsfragen und die Moderation der folgenden Diskussion.


Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 642, Version: 16W.2)
    • Fach: Theorien und Methoden der Kulturwissenschaft (Pflichtfach)
      • Proseminar zu Theorien der Kulturwissenschaften ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 200.007 Der wissenschaftliche Kulturbegriff (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet