320.570 (20W) Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum
Überblick
Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
- Lehrende/r
- LV-Titel englisch Basics of Civil Conflict Transformation in the Context of Intercultural Conflict Situations – Concepts, Methods and Practical Experiences from the Alps-Adriatic Region
- LV-Art Vorlesung
- LV-Modell Präsenzlehrveranstaltung
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
- Anmeldungen 54
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache Deutsch
- LV-Beginn 07.10.2020
- eLearning zum Moodle-Kurs
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Die Lehrveranstaltung vermittelt die theoretischen Grundlagen für interdisziplinäre Methoden der Konfliktanalyse und Konfliktbearbeitung, die auch unbewusste Konfliktdynamiken, wie wiederkehrende Verhaltensmuster, psychotraumatologische Faktoren und soziokulturelle Prägungen sowie gegebene Machtstrukturen in dialogischen Verfahren aufdecken und bearbeiten.
Zu diesem Zweck wird das vom Herbert C. Kelman Institut entwickelte Verfahren der Interaktiven Konflikttransformation (IKT) beispielhaft auf aktuelle Fragen rund um den so genannten Kärntner „Volksgruppenkonflikt“ - mit Fokus auf das parallel zur LV stattfindende 100-jährige Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung von 1920 - angewandt. Um dem interdisziplinären Anspruch des Verfahrens der IKT gerecht zu werden, werden neben den auf unterschiedliche Disziplinen fokussierenden Inputs der LV-Leiter*innen (Friedens- und Konfliktforschung, Kultur- und Sozialanthropologie, Philosophie sowie Soziologie) auch noch Gastvortragende für das Integrieren weiterer disziplinärer Perspektiven (Sozialpsychologie und Psychotraumatologie sowie Geographie und Ökonomie) eingeladen. Auf diesem Wege erhalten die Teilnehmer*innen eine Einführung in das Feld methodenpluralistischer und interdisziplinärer Formen von Konfliktbearbeitung, welche der Komplexität von insbesondere interkulturellen Konfliktfeldern gerecht(er) wird; als das bei herkömmlichen Methoden der Konfliktbearbeitung der Fall ist. Das Verfahren der IKT dient dabei als roter Faden, der die (disziplinär) unterschiedlichen Zugangsweisen und Standpunkte miteinander verknüpft und gleichzeitig für kreative Konflikttransformationsmöglichkeiten fruchtbar macht. Durch den Fokus auf das Fallbeispiel, wird den Studierenden allerdings nicht nur das Verfahren der IKT vermittelt, sondern gleichzeitig werden auch die Jubiläumsaktivitäten als solche aus einer konfliktanalytischen Perspektive reflektiert.
Die VO versteht sich zwar als eigenständige LV, die vermittelten Inhalte können jedoch im Zuge eines PS im SoSe 2021 ("Theorie und Praxis ziviler Konfliktbearbeitung am Beispiel von Mikro- und Makrogeschichte/n im Alpen-Adria-Raum") vertiefend erlernt und dabei im direkten Dialog mit Vertreter/inne/n aus Politik, Kultur, Zivilgesellschaft und Wirtschaft angewandt werden. Dies erlaubt unmittelbaren Kompetenzerwerb in der Konfliktbearbeitung, das Erproben qualitativer Methoden der Feldforschung und bildet selbst eine Intervention in einem komplexen und aktuellen Konfliktfeld. Die VO liefert die methodischen Grundlagen für dieses Vorhaben.
Lehrmethodik
Theorieinputs, Dialogrunde mit Vertreter/inne/n von Konfliktparteien, Exkursionen, gemeinsame Lektüre, Einsatz audiovisueller Medien;
Inhalt/e
Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht das Erlernen von Methoden für zivile Konfliktbearbeitung bzw. “inoffizielle Diplomatie” (Burton, Galtung, Kelman et.al.).
Im Zentrum steht dabei das Verfahren der Interaktiven Konflikttransformation (Graf, Kramer et.al.), welches u.a. als Weiterentwicklung von Herbert C. Kelman´s Interactive Conflict Resolution einerseits und Johan Galtungs Transcend-Methode (oder “Konflikttransformation”) andererseits verstanden werden kann.
Die Anwendung dieses dreiphasigen Verfahrens ziviler Konfliktbearbeitung auf Konflikte der Alpen-Adria-Region mit Fokus auf den „Volksgruppenkonflikt“ in Kärnten/Koroška soll dazu dienen, interdisziplinäre Methoden für Dialogarbeit zu erlernen sowie Einblick in ein konkretes „ethnopolitisches“ Konfliktfeld zu erhalten. Anläßlich der parallel zur LV stattfindenden Veranstaltungen zum 100-jährigen Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung (10.10.2020) wird sich die Darstellung des Verfahrens der Interaktiven Konflikttransformation an aktuellen, mit diesem Jubiläum und seiner Geschichte in Zusammenhang stehenden Konfliktlinien orientieren.
Dieses Vorhaben wird durch kurze Inputs zu folgenden Themenkomplexen abgerundet, welche im Zuge des im SoSe 2021 stattfindenden PS "Theorie und Praxis ziviler Konfliktbearbeitung am Beispiel von Mikro- und Makrogeschichte/n im Alpen-Adria-Raum" praxisnah vertieft werden:
- Geschichte/n der Konflikte im Alpen-Adria-Raum und der Kärntner Volksgruppenfrage, insbesondere auch der historisch gegebenen Heterogenität und Mehrsprachigkeit im Alpen-Adria-Raum;
- Theorien von Frieden, Konflikt, Gewalt und Methoden ziviler Konfliktbearbeitung und "Peacebuilding" (Gewaltprävention, Mediation und Versöhnung, bzw. Umgang mit Vergangenheit) mit besonderer Berücksichtigung der Ansätze "bedürfnisorientierter", "interaktiver" Problem- und Konfliktlösung bzw. Konflikttransformation;
- Einführung in die Politische Ökonomie mit Schwerpunkt auf das Verhalten von politischen Institutionen, Machtverhältnisse zwischen Minderheiten und Mehrheiten und in die Spieltheoretische Betrachtung von ethnischen Konflikten, unter der Annahme von sich rational verhaltenden Konfliktparteien;
- Einführung in die Psychotraumatologie mit Schwerpunkt auf transgenerationale Traumaweitergabe am Beispiel der Implikationen des Kärntner„Volksgruppenkonflikts“ für Angehörige der Minderheits- und Mehrheitsbevölkerung;
- Einführung in Identitätskonstruktionen von Großgruppen (auch: Ethnizitätskonstruktionen) und personaler Identität;
- Einführung in Theorien Gedächtnis und Erinnerung und insbesondere Schnittstellen zwischen Identität, Trauma und Gedächtnis;
- Einführung in wissenschaftstheoretische Überlegungen zu Methoden von Konfliktbearbeitung mit Fokus auf Dialogarbeit, insbesondere im Kontext interkultureller Konfliktfelder;
Erwartete Vorkenntnisse
Keine.
Mit dem Besuch der VO werden allerdings die erwünschten Vorkenntnisse für das thematisch und praxisorientiert vertiefende PS "Theorie und Praxis ziviler Konfliktbearbeitung am Beispiel von Mikro- und Makrogeschichte/n im Alpen-Adria-Raum" im SoSe 2021 erfüllt.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
wird über Moodle bekanntgegeben
Link auf weitere Informationen
https://carinthija2020.ktn.gv.atPrüfungsinformationen
Prüfungsmethode/n
Open-Book-Klausur (über einen mehrtägigen Zeitraum)
Prüfungsinhalt/e
Im Zuge des VO-Blocks behandelte Themen (siehe Inputs in der Rubrik "Inhalte" der LV), mit Fokus auf die Anwendung im Kontext ziviler Konfliktbearbeitung; insbesondere in Hinblick auf das Verfahren der "Interaktiven Konflikttransformation".
Ergänzend zum "gesprochenen Wort" werden Artikel zu den jeweiligen Themenkomplexen bereitgestellt.
Beurteilungskriterien/-maßstäbe
Umfang und Qualität der Beantwortung der Prüfungsfragen
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Besonderer Studienbereich Besonderer Studienbereich Friedensstudien
(SKZ: 900, Version: 05S)
-
Fach: Kernbereich III - Aktuelles und vertiefendes aus Kernbereich I & I
(Freifach)
-
Aktuelles und Vertiefendes aus Friedensforschung und Friedenspädagogik (
0.0h / 0.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Aktuelles und Vertiefendes aus Friedensforschung und Friedenspädagogik (
0.0h / 0.0 ECTS)
-
Fach: Kernbereich III - Aktuelles und vertiefendes aus Kernbereich I & I
(Freifach)
- Bachelorstudium Geographie
(SKZ: 655, Version: 17W.1)
-
Fach: BW15 Politikwissenschaft und Friedensforschung
(Wahlfach)
-
Weitere Lehrveranstaltungen (
0.0h XX / 4.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS) Absolvierung im 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
-
Weitere Lehrveranstaltungen (
0.0h XX / 4.0 ECTS)
-
Fach: BW15 Politikwissenschaft und Friedensforschung
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Geographie
(SKZ: 655, Version: 20W.1)
-
Fach: BW16 Politikwissenschaft und Friedensforschung
(Wahlfach)
-
Politikwissenschaft und Friedensforschung (
0.0h XX / 10.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS) Absolvierung im 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
-
Politikwissenschaft und Friedensforschung (
0.0h XX / 10.0 ECTS)
-
Fach: BW16 Politikwissenschaft und Friedensforschung
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Geographie
(SKZ: 655, Version: 12W.2)
-
Fach: Politikwissenschaft und Friedensforschung
(Wahlfach)
-
Weitere Lehrveranstaltungen (
0.0h XX / 4.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Weitere Lehrveranstaltungen (
0.0h XX / 4.0 ECTS)
-
Fach: Politikwissenschaft und Friedensforschung
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften
(SKZ: 641, Version: 16W.3)
-
Fach: Freie Wahlfächer (ab WS20)
(Freifach)
-
Freie Wahlfächer (
0.0h XX / 12.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Freie Wahlfächer (
0.0h XX / 12.0 ECTS)
-
Fach: Freie Wahlfächer (ab WS20)
(Freifach)
- Bachelorstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft
(SKZ: 645, Version: 17W.3)
-
Fach: Friedenspädagogik
(Wahlfach)
-
Friedens- und Konfliktforschung, Friedenspädagogik und politische Bildung (
0.0h VO/PS/KS/SE/VP/VC/VS / 12.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS) Absolvierung im 1., 2., 3., 4., 5., 6. Semester empfohlen
-
Friedens- und Konfliktforschung, Friedenspädagogik und politische Bildung (
0.0h VO/PS/KS/SE/VP/VC/VS / 12.0 ECTS)
-
Fach: Friedenspädagogik
(Wahlfach)
- Bachelorstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft
(SKZ: 645, Version: 13W.2)
-
Fach: Friedenspädagogik
(Wahlfach)
-
Friedens- und Konfliktforschung, Friedenspädagogik und politische Bildung (
0.0h VO/PS/KU/SE/VP/VK/VS / 12.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS)
-
Friedens- und Konfliktforschung, Friedenspädagogik und politische Bildung (
0.0h VO/PS/KU/SE/VP/VK/VS / 12.0 ECTS)
-
Fach: Friedenspädagogik
(Wahlfach)
- Erweiterungsstudium (UG §54a) Transdisziplinäre Friedensstudien (ES)
(SKZ: 014, Version: 20W.1)
-
Fach: Perspektiven der Friedens- und Konfliktforschung
(Pflichtfach)
-
1.2 Vertiefung in die Friedens- und Konfliktforschung (
0.0h PS, SE, KS / 4.0 ECTS)
- 320.570 Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung im Kontext interkultureller Konfliktfelder - Konzepte, Methoden und praktische Erfahrungen aus dem Alpen-Adria-Raum (2.0h VO / 4.0 ECTS) Absolvierung im 1., 2. Semester empfohlen
-
1.2 Vertiefung in die Friedens- und Konfliktforschung (
0.0h PS, SE, KS / 4.0 ECTS)
-
Fach: Perspektiven der Friedens- und Konfliktforschung
(Pflichtfach)