120.564 (20W) Soziale Arbeit und gesellschaftliche Mega-Trends

Wintersemester 2020/21

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
02.10.2020 12:00 - 18:00 online Off Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch Social work and societal mega trends
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Blended-Learning-Lehrveranstaltung
Online-Anteil 50%
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 24 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 02.10.2020
eLearning zum Moodle-Kurs
Anmerkungen

Der 1. Block findet online  mit Zoom statt.  

Der 2. Block findet in Präsenz statt. 

Zeit und Ort

Beachten Sie bitte, dass sich aufgrund von COVID-19-Maßnahmen die derzeit angezeigten Termine noch ändern können.
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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Zeitgeistphänomene wie bspw. die mit den zunehmend kürzer werdenden Innovationszyklen spät moderner Technologien einhergehenden gesellschaftlichen Fragen , Bedingungen des raschen sozialen Wandels (Stichworte: demographische Transformation, Umwälzungen der globale Arbeitsmärkte, Mega - Trend Digitalisierung, Robotics, Klimawandel) sowie die steigende Bedeutung der Bereiche „Fürsorge und wohlfahrtsstaatliche Sicherung“ bilden jene gesellschaftlichen Handlungsaufforderungen, denen sich Subjekte über die jeweiligen Lebensalter hinweg immer umfassender stellen müssen. In der Lehrveranstaltung werden die aktuellen Erkenntnisse aus Gesellschaftsdiagnose, Technologieentwicklung und Sozialstrukturforschung (vgl. Baecker 2018; Pfadenhauer et al 2016; Coeckelbergh 2010, Nassehi 2018; Reckwitz 2017; Thimm/Bächler 2019) thematisiert und für die Soziale Arbeit wesentliche Diskurslinien herausgearbeitet.

Erklärt werden soll u. a. das Paradoxon, wonach Gegenwartsgesellschaften offensichtlich immer „reicher werden“ (Vester et al 2001) und dabei geleichzeitig ein Mehr an Ungleichheit und - spätestens seit den frühen 1990ern - ein Mehr an Verelendung sowie sozialen Konflikten hervorgebracht haben (vgl. Heitmeyer 2000). Der „punitive turn“ (Wacquant 2005, 2009) in der wohlfahrtsstaatlichen Sicherung sowie der Trend einer Hinwendung zu autoritären staatlichen Ordnungsstrukturen (Horx 2020) sind aktuelle Beispiele dafür, dass Gesellschaftsdynamik eine unmittelbare Auswirkung auf alltägliche sozialpädagogische Praxis hat.

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

In empirischen Zirkeln (Analyse von analogen Gutachten und sozialarbeiterischen Stellungnahmen gleichermaßen wie von digitalen SNS – Systems – Protokollen, Chat-Verläufen und digitalen Artefakten) werden im Zuge der Blocklehre die Studierenden an allgemeine gesamtgesellschaftliche Zeitgeistphänomene herangeführt. Gleichermaßen geht es auch um die Analyse von Materialien aus und für die Soziale Arbeit, welche Rückschlüsse auf sozialtheoretisch fundierte Gesellschaftsdiagnosen ermöglichen. Pflichttexte, die die wichtigsten Sozialtheorien (Bourdieu/Luhmann/Castells) in den Blick nehmen, bilden die theorizing concepts, die die explorierten Schlussfolgerungen kontextualisieren.

Inhalt/e

Wie entwickelte sich wohlfahrtsstaatliche Sicherung seit den 1960ern und welche Deutungen existieren hierzu aus der Perspektive unterschiedlicher Theorien (bspw Systemtheorie, Theorien Sozialen Tauschs, Netzwerktheorie, Feldtheorie)?

Welche Dynamiken und Entwicklungen sind in der Sozialen Arbeit empirisch beforscht und welchen Trends unterliegt das Fach/die Profession vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Mega-Trends?

Welche gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen Herausforderungen offenbaren sich zwischen Wissenschaft und Technologie, Gesellschaft und Organisationen (d. s. Unternehmen, Vereine, Verbände, zivilgesellschaftliche Initiativen und Interessensvertretungen)?

Welche methodischen sowie theoretischen Antworten der Sozialen Arbeit erscheinen erforderlich und wie bringt sich Soziale Arbeit in die wesentlichen Erfordernisse ein?

Literatur

Auszug aus der Literaturliste - detailierte Liste ist im Moodle abrufbar

Arnold, Helmut (2016): Ausbildung, Arbeit und Übergangshilfen. In: Schröer, Wolfgang; Struck, Norbert (Hg.): Handbuch Kinder- und Jugendhilfe. 2. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz Juventa. 258-305.

Böhnisch, Lothar; Arnold, Helmut; Schröer, Wolfgang (1999): Sozialpolitik. Eine Einführung. Weinheim und München

Bourdieu, Pierre; Passeron, Jean-Claude (1971), Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs, Stuttgart.

Brandel, Rolf; Gottwald, Mario; Oehme, Andreas (2010): Bildungsgrenzen überschreiten. Zielgruppenorientiertes Übergangsmanagement in der Region. Wiesbaden:VS Verlag.

Brandstetter, Manuela; Neidl, Andreas (2015): Die Denkfigur Jugendlicher Auffälligkeiten. Die Logik der Diskurse rund um vermeintliche >Problemfamilien< und so genannte >auffällige Jugendliche< in Niederösterreich. In: Sedmak, Clemens. (Hg.): Lesebuch Soziale Ausgrenzung: Aspekte von Armut in wohlhabenden Gesellschaften. Herausgegeben von ASAP Österreich. 19-24.

Bundesministerium (2016): Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft. Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

DJI (2020): Berufsorientierung im Regionalen Übergangsmanagement. Anforderungen, Handlungsaufgaben und Entwicklungsperspektiven. Reißig, Birgit/Mahl, Franciska (2020) In: Brüggemann, Tim/Rahn, Sylvia (Hrsg.): Berufsorientierung. Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Münster: Waxmann Verlag. 533-540.

European Commission (2006): Key Competence Network on School Education. http://keyconet.eun.org/digital [March 26, 2020]

Eder, Anselm (2011): Bildungsarmes Österreich. Wie eines der reichsten Länder der Welt von der PISA-Studie heimgesucht wird, und wie die Schule darauf reagieren könnte. In: Verwiebe, R. (Hg.) Armut in Österreich. Wien: Braumüller. 308 – 328.

Eisewicht, Paul; Grenz, Tilo (2009): Mediatisierung einer Szenepraxis. Indie als Hybrid transnationaler und lokaler Kontexte. Diskurs Kindheit & Jugend 4(2011): 387–401.

Friedrich-Ebert-Foundation (2020): Blockchain : Basistechnologie der Industrie 4.0 / Guido Zimmermann. – Bonn; Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, 2020. file:///C:/Angewandtes%20Zentrum%20für%20Technik%20und%20Gesellschaft/FFG/16757.pdf [March 28, 2020].

Grenz, Tilo; Pfadenhauer, Michaela (2017): Kulturen im Wandel: Zur nonlinearen Brüchigkeit von Mediatisierungsprozessen. Krotz, Friedrich/Despotovic, Cathrin/Kruse, Merle (Hg.): Mediatisierung als Metaprozess: Transformationen, Formen der Entwicklung und die Generierung von Neuem. Wiesbaden: Springer VS, 187–210.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Seminararbeit

Prüfungsinhalt/e

Nachvollziehbarkeit, Schlüssigkeit in Argumentation Kenntnis der Literatur

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

schriftliche Klausur ODER wahlweise Seminararbeit zu einem der Theoretiker oder einer ausgewählten Fragestellung Teilnahme an 4 Foren zu den Grundlagentexten

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Sozialpädagogik und soziale Inklusion (SKZ: 846, Version: 20W.1)
    • Fach: Grundlagen von Sozialpädagogik und sozialer Inklusion (Pflichtfach)
      • 2.1 Geschichte und Theorie von Sozialpädagogik und sozialer Inklusion ( 0.0h SE / 4.0 ECTS)
        • 120.564 Soziale Arbeit und gesellschaftliche Mega-Trends (2.0h SE / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 1., 2. Semester empfohlen
  • Masterstudium Sozial- und Integrationspädagogik (SKZ: 846, Version: 09W.3)
    • Fach: Pflichtfächer (Pflichtfach)
      • Modul: Grundlagen der Sozial - und Integrationspädagogik
        • Geschichte und Theorie der Sozial- und Integrationspädagogik ( 2.0h VO, SE, VS / 4.0 ECTS)
          • 120.564 Soziale Arbeit und gesellschaftliche Mega-Trends (2.0h SE / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Wintersemester 2021/22
  • 120.564 SE Soziale Arbeit und gesellschaftliche Mega-Trends (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2019/20
  • 120.564 SE Sozialtheorien und Sozialpädagogik (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2018/19
  • 120.564 SE Sozialtheorien und Sozialpädagogik (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2017/18
  • 120.564 SE Sozialtheorien und Sozialpädagogik (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2016/17
  • 120.564 SE Sozialtheorien und Sozialpädagogik (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2015/16
  • 120.564 SE Sozialtheorien und Sozialpädagogik (2.0h / 4.0ECTS)
Wintersemester 2014/15
  • 120.564 SE Sozialtheorien und Sozialpädgogik (2.0h / 4.0ECTS)