180.502 (21S) Was ist noch privat? Vom Wert der Privatsphäre in einer mediatisierten Welt

Sommersemester 2021

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
16.06.2021 09:00 - 16:30 Online-Termin Off Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch What else is private? The value of privacy in a mediatized world
LV-Art Vorlesung-Kurs (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Onlinelehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 6.0
Anmeldungen 14 (30 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 16.06.2021
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Mit der Veranstaltung wollen wir uns dem Thema „Privatsphäre“ wissenschaftlich nähern, den aktuellen Forschungsstand rezipieren und kontextual einordnen.

Dabei soll der Schwerpunkt auf der kritischen Reflexion von Theorien liegen, die darauf abzielen, das dynamische Konstrukt der Privatsphäre und ihres Wertes in der mediatisierten Welt greifbar zu machen. Insbesondere werden wir uns mit der kritischen Theorie des Privaten, dem Privacy Paradox sowie dem Third-Person-Effect, dem Uses and Gratifications-Ansatz, der Privacy Calculus Theorie und dem Ansatz der Resignation beschäftigen.   

In dieser Lehrveranstaltung werden die Studierenden

  • sich der Privatsphäre als einem dynamischen Konstrukt nähern sowie einen Überblick über verschiedene Konzepte der Privatheit erhalten.
  • Funktionen, Bedeutung und Wert der Privatsphäre in einer mediatisierten Welt reflektieren und sich mit der kritischen Theorie des Privaten auseinandersetzen, 
  • sich intensiv mit dem Privacy Paradox und seinen Implikationen beschäftigen,
  • die Privacy Calculus Theorie kennenlernen und kritisch hinterfragen,
  • den Ansatz der Resignation und seine Bedeutung für das Selbstoffenbarungsverhalten der Nutzer beleuchten.   

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Vorträge und Inputs von Lehrender, Gruppen-Diskussion, Literaturstudium, Präsentationen, Flipped Classroom

Inhalt/e

Privatsphäre – ein schillernder Begriff, der auch und gerade durch die Corona-Krise (Stichwort: Corona-App) in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt ist. Was verstehen wir in unserer heutigen mediatisierten Welt unter Privatsphäre, wie können wir das dynamische Konstrukt greifbar machen? Welche Funktionen, welche Bedeutung und vor allem welchen Wert hat Privatsphäre für uns? Welchen Vorteil versprechen wir uns durch die Preisgabe unserer privaten Daten? Warum betonen Nutzer in Umfragen den hohen Wert von Privatsphäre für das eigene Leben, sind aber gleichzeitig freiwillig bereit, anderen ihre privaten Daten zu überlassen, ohne zu wissen, zu welchem Zweck diese verwendet werden?

In dieser Lehrveranstaltung wollen wir der Frage nachgehen, was Privatsphäre für das Individuum bedeutet und zu welchem Preis es bereit ist, diese aufzugeben.  Zu diesem Zweck werden wir verschiedene kommunikationswissenschaftliche Theorien kritisch reflektieren.   

Erwartete Vorkenntnisse

Bachelorstudium

Literatur

Adorjan, Michael und Ricciardelli, Rosemary (2018): A new Privacy Paradox? Youth Agentic practices of privacy. Management despite ‘Nothing to Hide’ online. Pre-publication accepted version, forthcoming in Canadian Review of Sociology, February 2019. Verfügbar unter: https://prism.ucalgary.ca/bitstream/handle/1880/107108/Adorjan%20%26%20Ricciardelli%20%202019 %20%20a%20new%20privacy%20paradox.pdf?sequence=1&isAllowed=y [11.05.2020].

Barnes, Susan B. (2006): A privacy paradox: Social networking in the United States. In: First Monday, 11 (9). Verfügbar unter: http://firstmonday.org/article/view/1394/1312 [11.05.2020].

Barth, Susanne und Jong, Menno (2017): The privacy paradox – Investigating discrepancies between expressed privacy concerns and actual online behavior – A systematic literature review. In: Telematics and Informatics, 344, 2017, S. 1038-1058.

Baruh, Lemi/ Secinti, Ekin und Cemalcilar, Zeynep (2017): Online Privacy Concerns and Privacy Management: A Meta‐Analytical Review. In: Journal of Communication, 2017, S.26-53.

Hagendorff, Thilo (2018): Ambivalenz des Privaten. In: Friedewald, Michael (Hrsg.): Privatheit und selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt. Interdisziplinäre Perspektiven auf aktuelle Herausforderungen des Datenschutzes. Wiesbaden: Springer VS, S.13-32.

Hargittai, Eszter und Marwick, Alice (2016): “What Can I Really Do?” Explaining the Privacy Paradox with Online Apathy. In: International Journal of Communication, Vol 10 (2016), S. 37373757. Verfügbar unter: https://ijoc.org/index.php/ijoc/article/view/4655/1738 [11.05.2020].

Hoffmann, Christian Pieter/ Lutz, Christoph und Ranzini, Giulia (2016): Privacy cynicism: A new approach to the privacy paradox. Cyberpsychology: Journal of Psychosocial Research on Cyberspace, 10(4), article 7. Verfügbar unter: https://cyberpsychology.eu/article/view/6280/5888 [11.05.2020].

Keith, Mark J. et al. (2014): Privacy fatigue: The effect of privacy control complexity on consumer electronic information disclosure. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/profile/Paul_Lowry/publication/268620254_Privacy_fatigue_The_effect_of_privacy_control_complexity_on_consumer_electronic_information_disclosure/links/5471b8c50cf24af340c3c163.pdf [11.05.2020].

Knijnenburg, Bart et al. (2017): Death to the Privacy Calculus. Verfügbar unter: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2923806 [11.05.2020].

Kokolakis, Spyros (2017): Privacy attitudes and privacy behaviour: A review of current research on the privacy paradox phenomenon. In: Computers and Security, Vol. 64, S.122-134.

Krasnova, Hannah et al. (2010): Online social networks: Why we disclose. In:  Journal of Information Technology, 25(2), 2010, S. 109–125. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/publication/220220751_Online_Social_Networks_Why_We_Discl ose [11.05.2020].

Rössler, Beate (2001): Der Wert des Privaten. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Schriftliche Arbeit (2.500 bis 3.000 Wörter), abzugeben bis: 31.01.2021 und mündliche Präsentation.

Prüfungsinhalt/e

Lehrveranstaltung (VC) mit 6 ECTS = 150 Arbeitsstunden

25 h Anwesenheit

25 h Text- und Quellenarbeit

25 h Recherche und Themenentwicklung

10 h Vorbereitung der mündlichen Präsentation 

65 h schriftliche Arbeit

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Seminararbeit: 80 Prozent, mündliche Präsentation: 20 Prozent

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Medien, Kommunikation & Kultur (SKZ: 841, Version: 20W.1)
    • Fach: Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaften (Pflichtfach)
      • 1.1 Medien-, Kommunikations- und Kulturtheorien ( 0.0h VC, VI / 6.0 ECTS)
        • 180.502 Was ist noch privat? Vom Wert der Privatsphäre in einer mediatisierten Welt (2.0h VC / 6.0 ECTS)
          Absolvierung im 1. Semester empfohlen
  • Masterstudium Medien, Kommunikation und Kultur (SKZ: 841, Version: 09W.1)
    • Fach: Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaften (Pflichtfach)
      • Vorlesung mit Kurs ( 2.0h VK / 6.0 ECTS)
        • 180.502 Was ist noch privat? Vom Wert der Privatsphäre in einer mediatisierten Welt (2.0h VC / 6.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Wintersemester 2022/23
  • 180.571 VI Was ist noch privat? Vom Wert der Privatsphäre in einer mediatisierten Welt (2.0h / 6.0ECTS)