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Title: Digitale Räume: Das Netz als Heterotopie, Dystopie, Transtopie, Utopie – und deren Auswirkungen auf Menschen als soziale Subjekte
Description:

Der Beitrag reflektiert das Netz als digitalen Raum im Sinne einer Heterotopie (Foucault). In diesen „anderen Räumen“ wie Bordellen, Friedhöfen, Gefängnissen sind gesellschaftliche Regeln teils gelockert, teils außer Kraft gesetzt, teils verhärtet und verschärft. Es können verborgene Räume innerhalb der Gesellschaft sein, die zugleich ein offenes Geheimnis darstellen und tabuisierte Lebensäußerungen ermöglichen, zum Teil ausgegliederte Räume, um gesellschaftlich Unerwünschtes zu bewachen und kontrollieren. Diese je anderen sozialen Regulative verändern, befreien und enthemmen teilweise das Sprechen und Handeln, das sich den außerhalb geltenden Diskursregeln entzieht (vgl. Habermas, Han).

Dystopien: Zukunftsprojektionen liefern mehrdeutige Wunsch- und Schreckensbilder. Im Unterschied zur Utopie beruht die Dystopie auf Negativentwürfen von der Welt. Sie spiegelt die Ängste der Zeit wider (vgl. Woelk) und ist entweder ein Synonym für Anti-Utopie, die sich gegen utopische Vorbilder richtet, oder ein Verweis auf jede Art von negativer Gesellschaft, die keinen kritischen Bezug zu einer positiven utopischen Konstruktion mehr erkennen lässt. (vgl. Seeber) Die Dystopie stellt uns eine schlechtere Welt vor Augen, will aber auch Mahnung für eine „bessere Welt“ sein.

Transtopien: In Anlehnung an die Heterotopie schaffen sich darin Subjekte ihre eigenen Räume, in denen mehrdeutige, lokal wie global grenzüberschreitende biografische und sozialisationsgeprägte Elemente miteinander verknüpft werden und sich zu kreativen Kommunikationsformen verdichten (vgl. Yildiz). Transtopien sind Orte des Übergangs, an denen unerhörte Ungehörte sprechen dürfen, lebensweltliche Wissens- und Kommunikationsarten ans Licht treten, zum Teil auch kultiviert werden, Orte, an denen herrschende (Sprach- und Daseins)-Normen in Frage gestellt und eine andere globale Selbstverständlichkeit erzeugt wird (ebd.).

Utopie: Das Netz kann Orte zu Nicht-Orten (Auge) entleeren, in denen Menschen sich, ihren Orten und ihren Beziehungen fremd werden. Das utopische Gegenbild läge darin, dieses neue technische Medium auf einer Tiefenebene umzukehren (Illich).

Dieser Blick auf das Netz wird im Beitrag über je unterschiedliche Ausprägungen von Topoi empirisch an Beispielen konkretisiert und vertieft.

Keywords:
Type: Registered lecture
Homepage: https://www.aau.at/digital-age/
Event: Der Mensch im Digitalen Zeitalter (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
Date: 28.06.2017
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Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
 
Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft und diversitätsbewusste Bildung
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  • 503006 - Educational research
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  • 504007 - Empirical social research
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  • Science to Science (Quality indicator: n.a.)
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