Stammdaten

Titel: Ablenkungsmanöver Migration. Worüber wir nicht sprechen, wenn wir über Migration sprechen.
Beschreibung:

Armut sowie Ungleichheit und Ausgrenzung sind Nährböden für Gewalt, Gesellschaftszerfall, Resignation sowie für Flucht und Migration. Dies gilt für den Irak, Eritrea, Pakistan, Indien, für die USA, für das belgische Molenbeek oder die Randbezirke von Paris. Bis Apathie/Resignation in Gewalt umschlägt, wird dieser Zusammenhang oft ignoriert. Der hegemoniale Diskurs durch Politik, Gesellschaft und Medien fokussiert sich jedoch derzeit auf das Thema Migration. Die Angst vor kultureller Überfremdung, Islamophobie sowie Furcht vor Konkurrenz am Arbeitsmarkt beherrschen die öffentlichen Debatten und bestimmen Diskussionen bei Stammtischen. Medien und Politik spalten vielfach die Gesellschaft durch einfache Erklärungen und simple Aussagen als Ersatz für die Auseinandersetzung mit komplexen Zusammenhängen. Hier geht es vor allem um eines: Wie können wir diejenigen, die zu uns fliehen wollen, vor den Toren Europas aufhalten? Die Herausforderungen unserer globalisierten Welt sind jedoch vielfältig. Die Abschottungsstrategie wird nicht zieIführend sein. Zudem ist sie inhuman und menschenrechtswidrig. Der Westen manifestiert seinen Reichtum in postkolonialer Manier und ist wesentlich an den Ausplünderungen des Globalen Südens beteiligt. In Zukunft wird es darum gehen, den Wohlstand in den Grenzen des Erdsystems zu organisieren, ansonsten drohen massive globale Verteilungskonflikte, neue Armutswellen und große Fluchtbewegungen. Reaktionen auf die Schattenseiten der Globalisierung sind Nationalismus, wie es Le Pen, Orban, die polnische Regierung, Pegida sowie Seelenverwandte wie Putin und Trump repräsentieren. Sie bedrohen Freiheit und die internationale Zusammenarbeit. Ein weiteres Phänomen - der transnationale islamistische Terror – ist eine totalitäre Bewegung, die Menschen mobilisiert, indem sie Identifikation anbietet und radikale Gegenwelten schafft. Nur eine globale Kooperationskultur kann Kriegen, Gewalt, Terror, Konflikten sowie Armut und Ungleichheit und den daraus resultierenden Fluchtbewegungen entgegenwirken. Dorthin müssen wir den Fokus unserer Auseinandersetzung und Reflexion richten.

Schlagworte:
Typ: Vortrag auf Einladung
Homepage: -
Veranstaltung: Gegen-Für-Mit (Bildhauerhaus Kunstwerk Krastal, Einöde bei Villach)
Datum: 16.05.2017
Vortragsstatus:

Beteiligte

Zuordnung

Organisation Adresse
Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
 
Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
 
Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt am Wörthersee
Österreich
  0463/2700-998653
   heike.petschnig-konrad@aau.at
http://ifeb.aau.at/zff
zur Organisation
Universitätsstraße 65-67
AT - 9020  Klagenfurt am Wörthersee

Kategorisierung

Sachgebiete
  • 504021 - Migrationsforschung
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Vortragsfokus
  • Science to Public (Qualitätsindikator: n.a.)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
TeilnehmerInnenkreis
  • Überwiegend national
Publiziert?
  • Nein
Keynote-Speaker
  • Nein
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt