Durchgängige Sprachbildung im Umgang mit vielfältigen Lebens- und Ler...

Die Herausforderung, der sich Praxis und Wissenschaft stellen müssen, besteht darin, für die migrationsgesellschaftlich geprägten Veränderungen über „kanonische Musterlösungen“ (Rosa 2013: 14) hinaus, neue Möglichkeiten für (sprachliche) Bildung und Chancengleichheit im Bildungs- und Beschäftigungsbereich auszuloten. Im Spannungsfeld zwischen Ethnizität und Migration stehen Verschließungen und Öffnungen in einer gleich fragilen wie kreativen Balance. In Anlehnung an die „Durchgängige Sprachbildung“ (Lange, Gogolin, Grießbach 2010; Quehl/Trapp 2015) werden methodisch-didaktische Gestaltungselemente behandelt, die – ausgehend von den lebensweltlich geprägten, lebensnahen und oft informell erworbenen, (mehr)sprachlichen Ressourcen – den Zugang zur bildungssprachlichen Unterrichtssprache im Schulalltag erleichtern und fördern sollen. Dies ist mit einer erhöhten Partizipations- und Anerkennungserfahrung von Seiten der Kinder und Jugendlichen verbunden (vgl. Quehl/Trapp 2015). Die Gemeinsame Durchgängige Sprachbildung strebt damit ein bildungsrelevantes Ziel an, nämlich die sprachliche Handlungsfähigkeit aller zu stärken. Das Kind bzw. der/die Jugendliche kann in der Klassengemeinschaft mit-reden und erlebt sich, gemäß einem „funktionalen Äquivalent“ (vgl. Böhnisch 2008), – schulisch wie sozial – handlungs- und selbstwirksam. Damit erlangt die gemeinsame Sprachbildung einen sozialen, pädagogisch-inklusiven Wert.