Diskussion von Dimensionen und Kriterien anhand ausgewählter Beispiel...

Zentrales Thema des Vortrags ist die Frage, auf welcher kriterialen Grundlage die Textqualität von SchülerInnentexten ausgewogen und vergleichbar bewertet und schließlich beurteilt werden kann.

Der Bewertung von Textqualität kommt in der Bewertung schriftlicher Leistungen eine zentrale Rolle zu, wobei unter Textqualität ein komplexes Gefüge von Texteigenschaften auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen verstanden werden kann, von der sprachsystematischen über die textstrukturelle bis hin zur inhaltlichen Ebene (vgl. Becker-Mrotzek 2011). Mit der zunehmenden Bedeutung von kriterienbasierter Textarbeit wird die Frage relevant, welche Ausprägungen diese Kriterien haben, wie sie sich in SchülerInnentexten manifestieren und wie sie in der schreibdidaktischen Unterrichtspraxis berücksichtigt werden können. Es werden Teilergebnisse der Begleitforschung zur Pilotphase der Umsetzung der schriftlichen Reife- und Diplomprüfung Deutsch präsentiert. Ziel des Begleitforschungsprojekts war die Erhebung von Schülerleistungen im Format der neuen Reifeprüfung. Der Analysekorpus umfasst 96 SchülerInnen-Performanzen, die in sieben bei der Reifeprüfung vorkommenden Textsorten realisiert wurden.

Nach einer Diskussion von möglichen Indikatoren für die Bewertung von Textqualität werden Analyseergebnisse des Projekts zu den Dimensionen Stil und Ausdruck (Ursula Esterl) und Inhalt (Jürgen Struger) präsentiert. Anhand der vorgestellten Projektergebnisse werden Konsequenzen für die LehrerInnenaus- und -fortbildung erörtert sowie Folgerungen für die Gestaltung schreibdidaktischer Interventionen (Aufgabenstellung, Auswahl von Textvorlagen,Umgang mit Kriterienkatalogen) skizziert.