Vortrag: Die Selbstdeutung des Menschen. Zu Arnold Gehlens Resonanzphänomen un...
Stammdaten
Titel: | Die Selbstdeutung des Menschen. Zu Arnold Gehlens Resonanzphänomen und Ernst Kapps Organprojektion |
Beschreibung: | Arnold Gehlen bestimmt den Menschen als einmangelhaft konstituiertes Lebewesen, dem eine naturgegebene Aufgabe fehlt. Fürden Menschen ist es wesentlich, sich selbst eine Aufgabe zu geben und damit eigeneMängel zu kompensieren. Philosophisch wie historisch setzt Gehlen den Beginn desMenschseins mit dem Herstellen und Verwenden technischer Werkzeuge an. Techniknimmt damit eine Schlüsselposition in seiner Bestimmung des Menschen ein. In seinenTexten zur Technik aus den 50er- und 60er-Jahren spricht er der Technik nichtnur zu, Entlastungsprinzip zu sein, mit ihrer Hilfe ist es dem Menschen auchmöglich, sich selbst besser zu verstehen. In ihr gib es etwas, das Gehlen alsspiegelbildlichen Ausdruck des menschlichen Wesens versteht. In diesemZusammenhang führt er den Begriff des Resonanzphänomens ein, womit ein innererSinn bezeichnet ist, der ein wortloses Verständnis des eigenen Wesensermöglicht. Die Resonanz jenes spiegelbildlichen Ausdrucks in der Technik zuspüren, ermöglicht es Menschen, ihr eigenes Wesen zu begreifen. DieAusführungen Gehlens in den Texten zur Technik lassen den Begriff desResonanzphänomens m.E. jedoch im Dunkeln. Eine Interpretation dieses Konzept kannmithilfe der Technikphilosophie von Ernst Kapp gewonnen werden. Möchte Gehlen im20. Jahrhundert den Menschen ausgehend von der Technik her denken, so versuchtKapp im späten 19. Jahrhundert, Technik vom Menschen ausgehend zu begreifen. Dabeiteilen beide Denker die voraussetzende Annahme eines wesentlich mangelhaftenMenschen, der Technik dazu eingesetzt, um seine Mängel zu kompensieren. Kapp beschreibtOrgane des menschlichen Körpers als Vorbild für technische Werkzeuge. StellenMenschen Werkzeuge her, dann produzieren sie sich stets nur selbst – diesen Zusammenhangbezeichnet Kapp als Organprojektion. Durch die Herstellung bzw. den Gebraucheines bestimmten Werkzeugs kann sich ein bestimmter Zweck offenbaren, der aufein Organ zurückführbar ist. So liefert Technik eine Analogie für die Konstitutiondes Menschen. Interpretiert man Gehlen mit Kapp, dann vermag es der Mensch imUmgang mit der Technik, seine Veranlagung zu erkennen, sich eines bestimmtenZwecks annehmen zu können. Ich möchte mit Bezug auf die skizzierteInterpretation Argumente für eine Position vorstellen, nach der Technik eineBedingung für die Möglichkeit des Wissens über sich selbst ist. |
Schlagworte: |
Typ: | Angemeldeter Vortrag |
Homepage: | - |
Veranstaltung: | 10. Kongress der Österreichische Gesellschaft für Philosophie (Innsbruck) |
Datum: | 05.06.2015 |
Vortragsstatus: |
Zuordnung
Organisation | Adresse | ||||
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Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
Institut für Philosophie
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AT - 9020 Klagenfurt am Wörthersee |
Kategorisierung
Sachgebiete | |
Forschungscluster | Kein Forschungscluster ausgewählt |
Vortragsfokus |
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
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TeilnehmerInnenkreis |
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Publiziert? |
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Arbeitsgruppen | Keine Arbeitsgruppe ausgewählt |
Kooperationen
Forschungsaktivitäten
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