Motivationale Bedingungen der Motivation von Lehrkräften im Teamteach...

Seit der sukzessiven Einführung der Neuen Mittelschulen in Österreich ab dem Schuljahr 2008/09 wurde auch das Teamteaching in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch mit jeweils zwei Wochenstunden als eine mögliche Differenzierungsmaßnahme implementiert (§ 31a SchUG, Abs. 2, Z. 7). Bisher zeigen Studienergebnisse, dass das Teamteaching keinen direkten Einfluss auf verbesserte SchülerInnenleistungen hat (z.B.: Eder et al., 2015). Daher wird dieses Unterrichtssetting auch ambivalent diskutiert. Untersuchungen zur Motivation im Teamteaching fehlen weitgehend, nicht nur in Österreich.

Das Dissertationsvorhaben soll genau diese Forschungslücke schließen und untersucht die Motivation auf Basis der Selbstbestimmungstheorie (SDT) nach Ryan und Deci (u.a. 2017). Diese erweist sich als geeignet, da die Motivation nicht in dichotomen Kategorien beschrieben wird (intrinsisch und extrinsisch). Die SDT berücksichtigt die Amotivation und intrinsische Motivation, sowie drei Stufen der extrinsischen Motivation. Außerdem postuliert die Theorie, dass eine Person erst dann selbstbestimmt motiviert ist, wenn die drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit befriedigt sind. Außerdem unterstellt die SDT, dass die Motivation als Dialog zwischen Persönlichkeit und Umwelt zu sehen ist. Daher werden auch die Persönlichkeitsmerkmale des Big-Five-Modells nach McCrae und Costa (1996) in das Modell miteinfließen.

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Möglichkeit zur Mitbestimmung bei der Teamzusammensetzung, sowie die Persönlichkeitsdimension soziale Verträglichkeit und das Bedürfnis nach Autonomie für die autonome Motivation von Bedeutung sind.