Stammdaten

Titel: "Dass er ein bisschen putzen hilft, gezwungenermaßen...“ - Traditionalisierte Aufgabenverteilung am Übergang zur Elternschaft
Beschreibung:

Auch wenn heute in vielen Partnerschaften eine egalitäre Aufgabenverteilung vorliegt, ändert sich dies oft mit der Geburt des ersten Kindes. Geschlechterspezifische Arbeitsteilung erscheint dann häufig nach wie vor so, dass Männer überwiegend für Erwerbsarbeit und Frauen für die Hausarbeit zuständig sind. Auch wenn die Zustimmung zu diesen Rollenbildern abnimmt, zeigt sich in der Realität nach wie vor wenig Veränderung in dem Bereich. Nun ist dieses Phänomen mittlerweile unter dem Begriff des „Traditionalisierungseffektes“ gut beschrieben, jedoch existiert nach wie vor wenig Forschung dazu, wie genau es zu so einer Rollenverteilung kommt und inwiefern Eltern selbst diese als traditionell und ungleich wahrnehmen.


In einer empirischen Studie haben wir daher Elternpaare nach dem Wiedereinstieg in den Beruf interviewt. Sie wurden dabei über die Aufgabenverteilung vor und nach der Geburt des Kindes bzw. nach dem Wiedereinstieg, in den Bereichen Erwerbsarbeit, Hausarbeit, und Kinderbetreuung befragt. Die Interviews wurden anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet. Uns interessierte vor allem welche impliziten und expliziten Aushandlungsprozesse von den Paaren berichtet wurden. 


Im Einklang mit der Literatur berichteten die Paare meist Verhältnisse, die einer Traditionalisierung entsprechen, auch wenn zuvor eine egalitäre Arbeitsteilung vorlag. Dabei wurde unterschiedlich explizit verhandelt, wie diese Aufgabenverteilung in den Bereichen Hausarbeit und Kinderbetreuung gestaltet wird und unterschiedliche Themen und Hintergrundmotive als ausschlaggebend berichtet. Neben bewusst getroffenen Entscheidungen wurde von den Paaren auch auf Automatismen und Sachzwänge verwiesen, die tatsächlichen Aushandlungsprozessen hinderlich zu sein scheinen. Diese subjektiven Theorien der Befragten wurden anhand von Interviewbeispielen auch im Zusammenhang mit Konzepten wie „Hegemonic mothering“ und „maternal gatekeeping“ betrachtet. Im Vortrag soll außerdem anhand der Ergebnisse diskutiert werden, inwiefern das Ideal des „neuen Vaters“ eine Rolle bei Entscheidungsprozessen spielen könnte.

Schlagworte:
Typ: Angemeldeter Vortrag
Homepage: http://www.dgpskongress.de/frontend/dgps/media/DGPs2016/DGPs2016_Hauptprogramm_www_V1a.pdf
Veranstaltung: 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) (Leipzig)
Datum: 20.09.2016
Vortragsstatus:

Beteiligte

Zuordnung

Organisation Adresse
Fakultät für Sozialwissenschaften
 
Institut für Psychologie
 
Abteilung für Entwicklungspsychologie
Universitätsstrasse 65-67
9020 Klagenfurt
Österreich
  +43 463 2700 991604
   ilse.gigler@aau.at
https://www.aau.at/psychologie/entwicklungspsychologie-und-paedagogische-psychologie/
zur Organisation
Universitätsstrasse 65-67
AT - 9020  Klagenfurt

Kategorisierung

Sachgebiete
  • 504014 - Gender Studies
  • 501005 - Entwicklungspsychologie
Forschungscluster
  • Public Health
Vortragsfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: II)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
  • Für die zugeordneten Organisationseinheiten sind keine Klassifikationsraster vorhanden
TeilnehmerInnenkreis
  • Überwiegend national
Publiziert?
  • Nein
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt