Vortrag: "Gender-Ideologie". Zur Anatomie eines diskursiven Knotens
Stammdaten
Titel: | "Gender-Ideologie". Zur Anatomie eines diskursiven Knotens |
Beschreibung: | Gender – als analytischer Begriff seit den 1980er Jahren fixer Bestandteil feministischer Forschung und Theorie – mutierte nach der Jahrtausendwende zum politischen Kampfbegriff ganz unterschiedlicher konservativer, christlicher sowie rechtspopulistischer und rechtsextremer politischer Strömungen. Die Wortschöpfung „Gender-Ideologie“ bildet dabei den diskursiven Knoten, in dem sich Position gegen die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von LGBT, gegen Frauenförderung, Gender Mainstreaming und die akademische Gender-Forschung, aber auch gegen Sexualerziehung und geschlechtssensible Pädagogik an Schulen, Kindergärten und Universitäten verbinden. In einer spezifischen Fehlinterpretationen (queer-)feministischer, poststrukturalistischer Theoriebildung wird Gender dabei als Werkzeug zur Schaffung eines ‚geschlechtslosen Menschen‘ interpretiert, als Angriff auf die Institution Familie und die – als homogen imaginierte – europäische Gesellschaft insgesamt. Diese – ursprünglich in den 1990er Jahren in der katholischen Kirche entwickelte – Lesart wird nicht mehr nur publizistisch, sondern auch in Parlamenten und bei Demonstrationen verbreitet, wobei sich neue Koalitionen unterschiedlicher politischer Akteure bilden. Unser Beitrag versucht am Beispiel Österreich diese – in vielen europäischen Staaten zu beobachtenden – Verknüpfungen diskursanalytisch aufzuschlüsseln und wichtige Akteur_innen zu identifizieren. Im Zentrum steht dabei die Frage nach dem diskursiven und politischen Potential des Begriffs „Gender-Ideologie“, der einerseits unterschiedliche Diskursstränge und andererseits unterschiedliche politische Perspektiven bündelt. Den empirischen Ausgangspunkt bildet ein breit angelegter Materialkorpus, der unterschiedliche thematische Stränge und verschiedene Typen von Materialien (Publikationen, Forderungskataloge, Medienberichte, Online-Kommunikation, parlamentarische Materialien) umfasst. Mittels einer Critical Frame Analysis werden die Problemkonstruktionen sowie die (expliziten und impliziten) Lösungsstrategien unterschiedlicher Akteur_innen vergleichend analysiert um die Funktion des Begriffs „Gender-Ideologie“ als diskursiver Schnittstelle zu erfassen. Von dieser diskursanalytischen Perspektive ausgehend fragen wir schließlich nach den möglichen Effekten eines solchen Gender-Diskurses auf Gleichstellungspolitiken und geschlechterkritische Wissenschaft. |
Schlagworte: |
Typ: | Angemeldeter Vortrag |
Homepage: | - |
Veranstaltung: | Tag der Politikwissenschaft 2015 (Universität Salzburg) |
Datum: | 28.11.2015 |
Vortragsstatus: |
Zuordnung
Organisation | Adresse | ||
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Universität Klagenfurt
Universitätszentrum für Frauen- und Geschlechterstudien (UZFG)
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AT - 9020 Klagenfurt am Wörthersee |
Kategorisierung
Sachgebiete | |
Forschungscluster | Kein Forschungscluster ausgewählt |
Vortragsfokus |
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
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TeilnehmerInnenkreis |
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Publiziert? |
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Arbeitsgruppen | Keine Arbeitsgruppe ausgewählt |
Kooperationen
Forschungsaktivitäten
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Projekte |
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Publikationen | Keine verknüpften Publikationen vorhanden |
Veranstaltungen | Keine verknüpften Veranstaltung vorhanden |
Vorträge | Keine verknüpften Vorträge vorhanden |