(Schulische) Bildungsprozesse für GebärdensprachnutzerInnen eröffnen ...

Mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer assoziiert man in erster Linie die Sprachen von SchülerInnen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch oder das Erlernen von Fremdsprachen, die regulär im Lehrplan verankert sind. Nur in seltenen Fällen denkt man an die Gebärdensprache – eine Erklärung hierfür bietet die schleppende Entwicklung der Gehörlosenpädagogik und der steinige Weg bis hin zur Anerkennung der Gebärdensprache.  Umso wichtiger erscheint in diesem Kontext der wissenschaftliche Diskurs und der gegenwärtige Erfahrungsaustausch im schulischen Bereich. Der Beitrag gibt Einblicke in den Umgang mit SchülerInnen mit Hörbeeinträchtigung, die während eines Forschungsprojektes (2017-2019) gewonnen wurden. Der Fokus liegt dabei auf den Partizipationsmöglichkeiten von GebärdensprachnutzerInnen im Unterricht sowie der Förderung der sozialen Integration. Diese beiden Aspekte sind nicht zu vernachlässigen, da ihnen eine entscheidende Rolle bei der Identitätsentwicklung der Jugendlichen zukommt. So wird in Rekurs auf ausgewählte Forschungsergebnisse erläutert, wie durch sprachliche Interaktionsprozesse eine Einbindung dieser Personengruppe in den schulischen Alltag unterstützt werden kann.  Darüber hinaus werden allgemeindidaktische Empfehlungen für eine adäquate Unterrichtsgestaltung angesprochen und entsprechende Differenzierungsmaßnahmen geschildert.