Quantifizierende Zugriffe auf CVs als epistemische Praxis akademische...

Als Datenquellefür die (sozialwissenschaftliche) Wissenschaftsforschung sind akademische CVs bisher vor allem im Bereich der quantitativ vorgehenden Szientometrie präsentgeworden. Aus diesen Perspektiven werden CVs meist als mehr oder weniger optimier- und objektivierbare Datenquelle konstruiert, die es erlauben soll, auf Messungen beruhende Aussagen über Prozesse im wissenschaftlichen Feld (Karriereverläufe, Produktivität, Verteilung von Expertise) zu treffen, oft vor dem Hintergrund, steuernd auf diese einwirken zu wollen. Aber auch zur Erstellung von Kollektivbiographien oder zur Erforschung der Sozialstruktur von Wissenschaftseliten wird zählend auf CVs von AkademikerInnen zurückgegriffen.In meinem Beitrag möchte ich beispielhaft quantifizierende Herangehensweisen an akademische CVs seit den 1980ern vorstellen, und diskutieren welche akademischen Subjekte auf diese Weise konstruiert werden. Dabei will ich auch die Frage stellen, inwiefern Vorstellungen von der Optimier- und Objektivierbarkeit akademischer CVs mit der Praxis jener korrespondieren, diesie im Alltag verfassen und bewerten müssen.