Der Nationale Qualifikationsrahmen als strukturgebendes Modell für hö...

Mit dem seit 2016 gesetzlich implementierten Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) steht nunmehr ein Transparenzinstrument zur Verfügung, um Qualifikationen, auch bisher im Formalsystem nicht oder nicht sektorübergreifend verankerte Qualifikationen, hinsichtlich der Komplexität der erzielten Lernergebnisse zu vergleichen. Zugleich werden damit domänenspezifische Qualifikationspfade konzipierbar, die auch beim Wechsel von Zuständigkeiten (Bildungs- oder Wirtschaftsministerium etwa oder Bundes- und Landezuständigkeiten), oder auch zwischen formalen und non-formalen Qualifikationen, individuelle fachliche Karrierepfade sichtbar und möglich machen. Die traditionsreiche Ingenieur-Qualifikation etwa hat diesen Weg schon eingeschlagen und wurde mit Durchlaufen des Zuordnungsverfahrens auf der Stufe 6 des NQR registriert. Im Vortrag soll ausgelotet werden, inwiefern dies auch für andere – insbesondere die kaufmännischen - Qualifikationen eine Entwicklungsoption darstellen kann. Anhand der Prämissen und Prinzipien des Zuordnungsprozesses und den qualifikatorischen Logiken des österreichischen Arbeitsmarksystems soll beleuchtet werden, welchen Zugewinn dies bieten könnte, welche Entwicklungserfordernisse bestehen oder auch welche Risken für Akzeptanz und Wertigkeit der kaufmännischen Abschlüsse damit verbunden wäre.