Basisbildung als erwachsenenpädagogische Eindrucks- und Ausdrucksarbe...

Im  Rahmen des jährlichen Weiterbildungsprogramms des Forum Basisbildung soll der Vielzahl an darbietenden, aktivierenden, interpretativen, künstlerischen, körperbezogenen Methoden – sprich an erfahrungsbasierter, eindrucks- und ausdrucksstarker Bildungsarbeit mit Erwachsenen – gebührend Raum (und Stimme) gegeben werden. Im Workshop geht es darum, die doppelte Bewegungsrichtung von Lernen bewusst(er) zu betrachten: Mit Blick auf die nach innen gerichtete Bewegung geht es um Dimensionen wie hören, achten, verarbeiten, fragen, fühlen, erleben, erspüren oder entspannen, die sowohl kognitive wie emotionale und körperliche Komponenten umfassen (vgl. Seitter 2013). Mit Blick auf die nach außen gerichtete Bewegung lassen sich sowohl individuelle als auch kollektive Ausdrucksformen unterscheiden wie beispielsweise der Gesprächskreis, die gesellige Feier, das gemeinsame Kochen/Essen, der Tanz oder die Reise/Exkursion sowie die stille Einkehr oder Meditation (vgl. ebd.). Die bildende Wirkung dieser (bildungspolitisch) oft vergessenen Dimensionen des (lebensbreiten und -tiefen) Lernens Erwachsener werden andragogisch und historiografisch von der Referentin begründet. Im Impulsreferat sollen also zunächst die Angebotsbreite und pädagogische Bildungskonzeption sowie ihre Verwurzelung in der konkret leiblich-körperlichen Verfasstheit des Menschen theoretisch behandelt werden. Gemeinsam mit den Teilnehmenden dann sollen aus der eigenen Praxis (Fall)Beispiele gesammelt, ausgetauscht und (kritisch) reflektiert werden, die im Wechselspiel von Innerlichkeit und Äußerlichkeit, zwischen den Polen Selbstausdruck/Fremdausdruck bzw. Selbsterfahrung/Fremderfahrung geschehen bzw. beobachtet oder wahrgenommen werden können/konnten. Wir wollen uns somit nicht ausschließlich der eventuellen Legitimationsfrage entschleunigter, erfahrungsbasierter Angebotsformate im gegenwärtigen bildungspolitischen Mainstream widmen, sondern fundiertes Bewusstsein schaffen bzw. pädagogische Sinnhaftigkeit in der Praxis und Wissenschaft stärken, die sich beide klar wider die schlichte Reduktion auf angeleitetes/fremdorganisiertes Lernen von Erwachsenen positionieren und gleichzeitig verkannte, übersehene, vergessene Möglichkeiten für Erwachsenenbildung (machtkritisch) ausloten oder (widerständig) umsetzen.

Literatur:

Seitter, Wolfgang (2013). Profile konfessioneller Erwachsenenbildung in Hessen. Eine Programmanalyse. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 20-24.