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Titel: Warum Suffizienz keine Gefahr für die Wirtschaft sein muss
Beschreibung:

Suffizienz gilt neben Effizienz und Konsistenz als das dritte Prinzip nachhaltigen Wirtschaftens (Paech, 2012, Rogall 2012). Wobei Effizienz das wirtschaftliche Prinzip schlechthin ist –sich die Wirtschaft daher darin repräsentiert und gefordert sehen kann. Konsistenz wiederum meint die Naturverträglichkeit von Produktions- und Konsumprozessen, also die Berücksichtigung der Regenerationsfähigkeit von Ressourcen und Ökologischen Systemen bei sämtlichen Naturentnahme- und Abgabeprozessen.  Doch wie ist das Suffizienz-Prinzip aus ökonomischerPerspektive zu sehen? Oder ist es gar nicht notwendig sich als Ökonom oder als Unternehmen damit zu befassen, da das eine Frage von Lebensstilen und daher individueller Werte ist? Ich halte es aus verschiedenen Gründen für sinnvoll und notwendig sich als Ökonom mit dem Prinzip bzw. Konzept der Suffizienz zubefassen. 

  1. Ausgehend davon, dass Suffizienz als eines der drei Nachhaltigkeitsprinzipien gesellschaftlich und daher auch politisch erwünscht sein sollte, reicht Suffizienz weit über das Private, über persönliche Wertsysteme hinaus. Alle relevanten Teilsysteme sollten zur Implementierung beitragen. Und somit stellt sich nicht die Frage nach dem Ob, sondern nur W-Fragen, also: Wie die Wirtschaft bzw. das ökonomische System Suffizienzstrategien fördern, fordern und umsetzen kann. Welche Geschäftsmodelle sind geeignet, welche Märkte lassen sich erschließen, welche Rahmenbedingungen braucht es, dass unternehmerische und private Suffizienzstrategien gleichermaßen erfolgreich sind?
  2. Selbst wenn man Suffizienz als Sache des persönlichen Lebensstils, also auf individuelle Entscheidungen und Werthaltungen reduziert, kann das Folgen für die Wirtschaft bzw. das Wirtschaftssystem haben. Welche Produkte bzw. Dienstleistungen sind davon von sinkender Nachfrage betroffen? Welche gesellschaftliche Gruppen sind das? Geht es um Wie ändern sich Einkommens- und Zeitverwendung?
  3. Als dritten Grund schließlich kann man noch die sattsam bekannte Kontroverse zwischen Suffizienz und dem für die Wohlfahrt eines Landes (angeblich so) erforderlichen Wirtschaftswachstum anführen. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, warum die Wohlfahrt eines Landes gefährdet ist, wenn die Bevölkerung ausreichend versorgt ist bzw. sich ausreichend versorgt fühlt, bzw. die Sicherheit hat, sich ausreichend versorgen zu können. Was hier deutlich wird, ist die Kritik am BIP, die Wohlfahrt der Bevölkerung eines Landes nicht wiedergeben zu können.
Schlagworte: Nachaltiges Wirtschaften, Geschäftsmodelle, Ökonomische Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Typ: Angemeldeter Vortrag
Homepage: -
Veranstaltung: 5. Symposium Konsum neu denken (Wien)
Datum: 22.09.2022
Vortragsstatus: stattgefunden (Präsenz)

Beteiligte

Zuordnung

Organisation Adresse
Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
 
Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung
Sterneckstraße 15
9020 Klagenfurt am Wörthersee
Österreich
   office-ius@aau.at
http://ius.aau.at
zur Organisation
Sterneckstraße 15
AT - 9020  Klagenfurt am Wörthersee

Kategorisierung

Sachgebiete
  • 502022 - Nachhaltiges Wirtschaften
  • 502042 - Umweltökonomie
Forschungscluster
  • Nachhaltigkeit
Vortragsfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: III)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
TeilnehmerInnenkreis
  • Überwiegend international
Publiziert?
  • Nein
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt