Soziale Arbeit im Wandel des Wohlfahrtsstaats

Der Vortrag geht der Frage nach, auf welche Weise sich geänderte Sozialpolitik auf die Praxis der Sozialen Arbeit auswirkt. Nachdem Wohlfahrtsregime langfristig entstandene Konstellationen beschreiben und daher für die Analyse des kurzfristigen Wandels der Politik nicht geeignet sind, wird im Vortrag aufgezeigt, wie dieser über Leitbilder beschrieben werden kann. In einem ressourcentheoretischen Mehrebenen-Modell betrachtet, strukturieren die Leitbilder auf der Makroebene Politikprozesse, die auf der Mesoebene die Gestaltung sozialer Institutionen und auf der Mikroebene die sozialpolitische Zuteilung von Ressourcen prägen. Die Funktionsweise des Modells wird anhand der Politik der Beschäftigungsförderung Jugendlicher verdeutlicht: Während im Rahmen der Ausbildungsgarantie und -verpflichtung seit Beginn der 2000er Jahre neue soziale Dienste hervorgebracht und strukturiert wurden, hat zuletzt eine rechtspopulistische Politik die Ausgrenzung asylsuchender Jugendlicher durch Abschaffung der Möglichkeit eine Lehre zu absolvieren, verfestigt.