Humor und seine Funktionen in der Schreibberatung

Der Erwerb wissenschaftlicher Schreibkompetenz, die als Schlüssel für ein erfolgreiches Studium gilt, wird insbesondere von Studienanfänger*innen als mühsam oder gar als Überforderung empfunden und lässt darüber hinaus scheinbar kaum Raum für Kreatives, Schreibvergnügen, einen individuellen Stil und Humor. Dabei lassen sich für das wissenschaftliche Schreiben wesentliche Teilkompetenzen wie soziale Kompetenz, zu der man Humor zählen kann, Sprach- bzw. Textkompetenz, Fachwissen oder Prozesskompetenz nicht getrennt voneinander aneignen (vgl. Kruse 2007: 133). Mangelt es an einer dieser Teilkompetenzen, wirkt sich dies auf das Erlernen und Umsetzen der anderen aus (vgl. Lammers 2017: 75).  Um die Sozialkompetenz im Schreibentwicklungsprozess wirksam zu verankern bzw. auszubauen, können Schreibtutor*innen sowie Schreibende Humor einsetzen. Welche Funktionen Humor dabei im Beratungssetting erfüllen und auf welche Weise er angewendet werden kann, war Thema dieses Vortrags. Ob sich wiederkehrende Gebrauchsmuster ableiten lassen, wurde im Rahmen der anschließenden Diskussion erörtert, in der wir dazu einluden, sich an unserer humoristischen Methodensammlung zu beteiligen. Dieser Vortrag richtete sich daher an all jene, die in ihrem beruflichen Alltag Beratungsfunktionen übernehmen.