Veranstaltung: 19. Plenartagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition
Stammdaten
Titel: | 19. Plenartagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition |
Beschreibung: | Edition als VermittlungDas für ein Editionsvorhaben jeweils relevante Textverständnis hat sich im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts pluralisiert. Es reicht vom statischen, als Endprodukt verstandenen ‚idealen‘ Text bis zum dynamischen, in seiner genetischen Prozessualität abzubildenden Text, ja zur Darstellung von Schreibprozessen, die die Rahmung ‚Edition‘ öffnet. Analog dazu begann sich das editorische Augenmerk auf Fragen und Formen der Vermittlung zu verlagern. Dabei stehen Edition und Vermittlung in einem gewissen Spannungsverhältnis, das theoretisch zu beschreiben, reflexiv einzuholen und praktisch aufzugreifen die Tagung sich zum Ziel setzt. Mit „Edition als Vermittlung“ nimmt die Tagung die thematischen Fäden der Plenartagungen „Vom Nutzen der Editionen“ (2014) und „Werk und Beiwerk“ (2020) sowie der Fachtagungen „Kommentieren und Erläutern im digitalen Kontext“ (2015) und „Textgenese in der digitalen Edition“ (2017) wieder auf, um eine Grundsatzfrage der Editionswissenschaft zu stellen: Wo beginnt, wo endet der Prozess der Edition? Schließt der offene Textbegriff, wie er zumal in neueren digitalen Editionen (aber nicht nur dort) vorherrscht, vermittelnde Texte ein? Oder gilt es streng zu unterscheiden zwischen Edition als Bereitstellung eines ‚verlässlichen‘ Texts einerseits und auf diesen Text bezogenen Vermittlungsformaten andererseits, die nicht mehr Teil der Edition sind oder sein sollen? Wie ist mit üblichen Peri- und Epitexten wie Kommentar, textkritischem Apparat, entstehungsgeschichtlicher Dokumentation u. v. m. umzugehen, die durch die Digitalisierung tiefgreifende Modellierungen durchlaufen? Und gehen nicht gerade digitale Formate darüber hinaus, indem sie Visualisierungen, Audio-Angebote, Open-source-downloads, interaktive Formate u. v. m. anbieten? Lässt sich die damit virulent gewordene Frage nach den Adressaten und Adressatinnen von Editionen dadurch beantworten, dass Nutzung und Nachnutzung ein professionelles Publikum implizieren, wohingegen Vermittlung eine Überschreitung der ursprünglichen Editionsabsicht in Richtung nichtprofessioneller Publika bedeutet? Offenbar ist nicht ausgemacht, dass das Publikum, auf das die Frage „Für wen edieren wir?“ zielt, deckungsgleich ist mit dem Publikum, dem die Frage „An wen vermitteln wir?“ gilt. Gleichwohl lässt sich konstatieren, dass auch die Adressaten und Adressatinnen von Editionen, zumal von Hybrid- und Online-Editionen, einer Pluralisierung unterliegen. Nicht nur die Öffentlichkeiten werden de facto vielfältiger und heterogener, auch die Editionsvorhaben richten sich von ihrer Konzeption, ihrer didaktischen Aufbereitung und vom barrierefreien Open-Access-Zugang her zunehmend an verschiedene Publika bzw. werden dazu angehalten, dies zu tun – unter anderem von ihren Fördergebern. Ist Edition also letztlich doch gleich Vermittlung (geworden)? Dieser provokanten Frage widmet sich die Tagung „Edition als Vermittlung“ ohne jegliche methodisch-formale oder sachlich-materiale Einschränkung auf Publikationsformate (Buch oder digital bzw. online) oder Inhalte wie literarische, philosophische, bildliche, musikalische und andere mehr. |
Schlagworte: | Germanistik; Editionswissenschaft; Philologie; Literaturwissenschaft; Philosophie; Musikwissenschaft; Geschichtswissenschaft; Neuere deutsche Literatur; Ältere deutsche Literatur; Vermittlung; Digital Humanities; Digitale Edition |
VeranstalterInnen
MitarbeiterInnen | Zeitraum | |
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Anke Bosse (intern) |
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Artur Reginald Boelderl (intern) |
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Zuordnung
Organisationseinheit | ||||
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Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
Robert Musil-Institut für Literaturforschung - Kärntner Literaturarchiv
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Kategorisierung
Förderungstyp | Sonstiger |
Veranstaltungstyp |
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Sachgebiete | |
Forschungscluster |
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TeilnehmerInnenkreis |
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Veranstaltungsfokus |
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
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Arbeitsgruppen |
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Finanzierung
Kooperationen
Organisation | Adresse | ||
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Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition
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DE - 48145 Münster |
Forschungsaktivitäten
(Achtung: Externe Aktivitäten werden im Suchergebnis nicht mitangezeigt)
Projekte |
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Publikationen |
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Veranstaltungen |
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Vorträge |
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Vorträge der Veranstaltung
Marginalien in der digitalen Edition. Überlegungen zu Textbegriff und Autorschaft am Beispiel von Thomas Manns Nachlassbibliothek
Marginalien in der digitalen Edition. Überlegungen zu Textbegriff und Autorschaft am Beispiel von Thomas Manns Nachlassbibliothek
M. Schönbächler |
Moderation von Vorträgen und Werkstattpräsentationen
Moderation von Vorträgen und Werkstattpräsentationen
F. Mader |
Moderation von Plenarvorträgen und Werkstattpräsentationen
Moderation von Plenarvorträgen und Werkstattpräsentationen
A. Bosse |
Der "Mann ohne Eigenschaften" - ein interdiskursives MO-bile? Werkstattpräsentation zum Forschungsprojekt "MUSIL ONLINE – interdiskursiver Kommentar"
Der "Mann ohne Eigenschaften" - ein interdiskursives MO-bile? Werkstattpräsentation zum Forschungsprojekt "MUSIL ONLINE – interdiskursiver Kommentar"
A. Boelderl, A. Bosse, F. Mader |
Moderation von Plenarvorträgen
Moderation von Plenarvorträgen
D. Srienc |
Ein digitaler Feinkostladen? Die Online-Plattform der Werner-Kofler-Edition
Ein digitaler Feinkostladen? Die Online-Plattform der Werner-Kofler-Edition
C. Schmierer-Dürr, W. Straub, E. Raunig |
Moderation der Keynote Speech und von Plenarvorträgen
Moderation der Keynote Speech und von Plenarvorträgen
A. Boelderl |
Moderation von Sektionsvorträgen
Moderation von Sektionsvorträgen
D. Srienc |
Moderation von Vorträgen
Moderation von Vorträgen
W. Straub |