Veranstaltung: Der Dreißigjährige Krieg - Ereignis und Narration
Stammdaten
Titel: | Der Dreißigjährige Krieg - Ereignis und Narration |
Beschreibung: | Im Jahr 2018 jährt sich zum 400. Mal der Beginn des Dreißigjährigen Krieges, jenes Krieges, der das bis zum 17. Jahrhundert gültige Trojanische Kriegs-Paradigma in den Schatten stellte und sich in der Wahrnehmung auch über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts hinaus behauptete. Wie die Verewigung Trojas letztlich ein Ergebnis literarischer Kanonisierung in der Folge Homers gewesen ist, so stehen uns auch die Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges in narrativ beruhigter Form vor Augen, ‚eingespracht‘ gleichsam in eine axiomatisch erscheinende Ordnung. Wie aber nicht zuletzt narrative Entwürfe von Grimmelshausen bis Grass, von Schiller bis Brecht zeigen, steht auch im Hinblick auf dieses für Europa folgenreiche historische Großereignis die Frage nach seiner Alternativlosigkeit bereits lange im Raum – zumal gerade die Ereignisse im Vorfeld des Krieges ein ganzes Bündel von divergierenden historischen Optionen hatten erkennen lassen. Insbesondere die Zeit vom Tod des Habsburgischen Kaisers Matthias im März 1619, der Rebellion der protestantischen Stände Böhmens gegen dessen bereits 1617 eingesetzten erzkatholischen Nachfolger Ferdinand (Prager Fenstersturz, Mai 1618), der Inthronisierung Friedrichs V., des jungen Kurfürsten von der Pfalz, zum böhmischen König (sog. Winterkönig) am 26. August 1619 bis hin zur Schlacht am Weißen Berg (8. November 1620) ließ für einen kurzen historischen Moment Geschichte als gestaltbaren, nach vorn offenen Prozess erscheinen. Wie aber wurden die hieraus resultierenden geschichtlichen Optionen in der ‚Echtzeit‘ wahrgenommen und reflektiert? Gerade die geringe zeitliche Distanz – so lehrt wiederum die historische Erfahrung – stellt ein besonderes hermeneutisches Problem dar. Aus der amorphen Masse sedimentierter Erfahrungen hatte sich noch kein dominantes narratives Verlaufsschema der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit herausgeschält. Daher wären Quellen aus dem unmittelbaren zeitlichen Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges, seines Beginns bzw. aus seiner frühen Verlaufszeit am ehesten geeignet, jene beschriebene Offenheit der historischen Situation, die großen Möglichkeiten und Erwartungen, die sich mit ihr verbanden, abzubilden. |
Schlagworte: | Geschichte (Struktur- und Ereignisgeschichte), Erzähltheorie, Dreißigjähriger Krieg |
VeranstalterInnen
MitarbeiterInnen | Zeitraum | |
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Sabine Seelbach (intern) | (Bevollmächtigte/r) |
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Zuordnung
Organisationseinheit | ||||
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Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
Institut für Germanistik Abteilung für Sprach- und Literaturwissenschaft
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Kategorisierung
Förderungstyp | §27 |
Veranstaltungstyp |
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Sachgebiete | |
Forschungscluster | Kein Forschungscluster ausgewählt |
TeilnehmerInnenkreis |
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Veranstaltungsfokus |
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
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Arbeitsgruppen | Keine Arbeitsgruppe ausgewählt |
Finanzierung
Förderprogramm | |||
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Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung
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Kooperationen
Organisation | Adresse | ||
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Universität Bielefeld
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DE |
Forschungsaktivitäten
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Projekte | Keine verknüpften Projekte vorhanden |
Publikationen | Keine verknüpften Publikationen vorhanden |
Veranstaltungen | Keine verknüpften Veranstaltung vorhanden |
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Vorträge der Veranstaltung
'novelle' und 'historia': Zum Problem der Echtzeit-Hermeneutik
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S. Seelbach |