Beschreibung: |
Durch die in vielen Ländern angedachte und teilweise bereits vollzogene schulgesetzliche Stärkung der Verantwortlichkeit von Schulleitungen steht die Qualität schulischer Arbeit sowie die Ausweitung von Schulleitertätigkeit als Dienstvorgesetzte immer mehr im Vordergrund. Diese Entwicklung impliziert zusätzlich eine massive quantitative und qualitative Ausweitung der hierfür erforderlichen Schulleiterkompetenzen in den Bereichen der Organisations- und Personalentwicklung. Blickt man auf die Befundlage der empirischen Schulleitungsforschung, so wird deutlich, dass bisher vorwiegend die Wirkungen von Leitungshandeln auf den schulischen Output untersucht wurden (vgl. Hattie, 2009). Nur wenige Untersuchungen beschäftigen sich mit der Frage, von welchen systemischen, organisationalen und individuellen Bedingungen Personalführung und -entwicklung abhängen und welche Kontextbedingungen (wie z.B. die sozioökonomische Status der SchülerInnen oder die Größe einer Schule) darüber hinaus relevante Einflussfaktoren darstellen. Bislang wird in nur wenigen Modellen der Versuch einer integrierenden Gesamtdarstellung von potentiellen Einflussgrößen des Leitungshandelns in Schulen unternommen (vgl. Brauckmann, 2012, S. 232). Den Systemkontext von der Schule und die Organisation Schule von den Handelnden empirisch zu trennen, bzw. die damit angesprochenen Wechselbeziehungen empirisch adäquat zu modellieren bleibt vorerst ein zentrales Forschungsdesiderat. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass das Handeln des Schulleiters/der Schulleiterin neben den bereits angesprochenen systemischen und organisationalen Einflussgrößen auch durch individuelle personenbezogene Merkmale gekennzeichnet ist (vgl. Hallinger et al., 1996). Eine systematische Forschung zum Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen von SchulleiterInnen und eindeutige Forschungsbefunde zu dem daraus folgenden Schulleitungshandeln liegen derzeit nur in begrenzten Umfang vor. Diese scheint aber umso mehr geboten, als dass individuelle Ausgangsvoraussetzungen (Einstellungen, Kompetenzen) mit dafür tragend sind, ob und inwieweit sich SchulleiterInnen mit der ihnen neu zugedachten Berufsrolle überhaupt identifizieren bzw. sie ausfüllen können. Vor diesem Hintergrund wird auf Grundlage quantitativer Analysen im Symposium diskutiert, welche organisationalen und individuellen Merkmale als beeinflussende Faktoren des Führungshandelns empirisch identifiziert werden konnten. Brauckmann, S. (2012). Schulleitungshandeln zwischen erweiterten Rechten und Pflichten (SHaRP) im internationalen Forschungskontext. Beschreibungen und empirische Befunde. In S. Hornberg & M. Parreira do Amaral (Hrsg.), Deregulierung im Bildungswesen (S. 223-247). Münster: Waxmann. Hallinger, P., Bickman, L. & Davis, K. (1996). School context, principal leadership, and student reading achievement. Elementary School Journal, 96(5), 527-549. |