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Title: »Die zweite Generation zwischen zwei Kulturen – Dynamiken der Postmigration«
Description:

Die Idee des Postmigrantischen, die in den letzten 20 Jahren im deutschsprachigen Raum entwickelt wurde, plädiert für einen Perspektivenwechsel, das bedeutet, historische Entwicklungen und aktuelle Verhältnisse, die sich auf Migrationsprozesse und -geschichten beziehen, aus der Erfahrung und Perspektive ­der Migration zu überdenken. In diesem ­Zusammenhang werden insbesondere drei Perspektiven diskutiert: a) Migrationsgeschichten neu und anders erzählen, b) postmigrantische ­Generation – Generation »Dazwischen« und c) Migration als Perspektive.

In diesem Seminar werden wir uns auf den zweiten Aspekt konzentrieren und zeigen, wie sich die Generation »Dazwischen« neu erfindet. Im Mittelpunkt stehen dabei Geschichten und Perspektiven derjenigen, die keine Migrationserfahrungen im klassischen Sinne haben, sondern ihren »Migrationshintergrund« als ­Wissen und kulturelles Kapital mitbringen.

Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie die postmigrantische Generation die Migrations­erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern ­aufgreift, neu interpretiert und auf ihre eigene Weise verarbeitet. Solche Erfahrungen scheinen für ihre Lebensentwürfe und Zukunftsvisionen von Bedeutung zu sein. Sie erzählen andere Geschichten, stellen andere Fragen, entwickeln spezifische Biografien, fordern ein Recht auf Selbstbestimmung und schaffen so ihre eigenen Möglichkeitsräume. Das Leben zwischen beziehungsweise in verschiedenen Welten, das im Kontext von Migration bisher als »Zerrissenheit« oder allgemeiner als »Leidensprozess« beschrieben wurde, gewinnt für diese Generation zunehmend an biografischer Relevanz.

Ähnlich wie ihre Eltern oder Großeltern scheinen auch sie in der Lage zu sein, mit mehr­deutigen und ­ambivalenten Lebensrealitäten umgehen zu können. Für sie ist das »Dazwischensein« Teil ihrer Lebensgestaltung. Es ist eine Art kreative Desorientierung, wie die ­folgenden Sätze des Rappers Dino Izic aus Wien prägnant zum ­Ausdruck bringen: ­»Mittlerweile fühle ich mich angekommen, weil ich gemerkt habe, dass dieses Dazwischen das ist, was mich ausmacht.« Folgende Aspekte werden im Rahmen des ­Seminars gemeinsam bearbeitet

  • Was ist postmigrantisch?
  • Wer ist »Ich«? / Wer ist »Wir«? (Erstellung von Bio­grafie-Protokollen)
  • Praktiken und Artikulationsformen der ­Generation »Dazwischen« (zum Beispiel ­Migrantenstadl, Kanak ­Attak, Datteltäter, die Migrantigen, der Stammtisch in Istanbul)
  • World-Café mit kreativen Zugängen und transformative Methoden im Kontext von Postmigration

Das Seminar wird kreativ und inklusiv sein. Alle Teilnehmenden mit ihren eigenen Perspektiven und biografischen Ressourcen werden in die Gestaltung einbezogen. Um ihre Ideen und ­Erfahrungen sichtbar zu machen und als Kommunikationsressource zu nutzen, werden in der ersten Phase »Biografie-Protokolle« erstellt. Um die gemeinsame Diskussion voran­zutreiben, werden Kurzfilme gezeigt. Darüber hinaus sind Kurz- und Gastvorträge sowie eine Exkursion nach Dresden unter dem Motto »Stadt ist Migration – Stadt ist Vielheit« geplant.

Weitere Informationen: Sommeruniversität 2023/https://www.evstudienwerk.de/veranstaltungen/sommeruniversitaet/sommeruniversitaet-2023.html

Keywords: Postmirgation, Dazwischen, Transformative Methoden, Sommeruniversität
Short title: Postmigrantische Generation
City: Meißen
Country: Germany
Period: 18.09.2023 - 22.09.2023
Veranstaltungsstatus: stattgefunden (Präsenz)
Contact e-mail: -
Homepage: https://www.evstudienwerk.de/veranstaltungen/sommeruniversitaet/e-umgang-mit-geschichte-zugang-zu-kulturen.html#a2

Categorisation

Funding type Other
Event type
  • Workshop
Subject areas
  • 504021 - Migration research
  • 5030 - Educational Sciences
  • 605004 - Cultural studies
Research Cluster
  • Educational research
Group of participants
  • Mainly international
Event focus
  • Science to Science (Quality indicator: I)
Classification raster of the assigned organisational units:
working groups No working group selected

Funding

No available funding programs

Cooperations

No partner organisations selected

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