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Titel: Peer-Mentoring Workshop an der KUWI: "Queer Mentoring" - Eine interdisziplinäre Annäherung an queere Konzeptionen und Repräsentationen
Beschreibung: Vom „populärsten alltagssprachlichen Schimpfwort gegen Homosexuelle“ in den USA des 20. Jahrhunderts (Encyclopedia of Homosexuality, 1990) hat der Queer-Begriff im Kontext schwuler und lesbischer Bewegung(en) und Forschung eine Aneignung und positive Umwertung erfahren. Im Laufe der 1980er und 1990er, vor allem im Zuge der Act-Up-Bewegung während der AIDS-Krise, gelang es, den Bezeichneten im öffentlichen Diskurs einer Neubewertung zu unterziehen, politisch positiv zu besetzen und als positive Selbst-Bezeichnung zu benutzen. Queer ist nach und nach zum Begriff des „Widerstand[s] gegen die Regime der Normalität“ (Michael Warner ed., Fear of a Queer Planet. Queer Politics and Social Theory. 1993) avanciert. Inzwischen ist der Queer-Begriff zu einem Sammelbegriff für eine Reihe sexueller (Begehren), geschlechtlicher bzw. Gender-Diversitäten geworden, die bis dato eher im pathologisierenden Diskurs der Medizin einen sprachlichen Ausdruck gefunden hatten: Homosexualität, Intersex, Transexualität. Im akademischen Bereich befasst sich die Queer Theory „mit der Frage, wie wir Körper, Geschlecht und Sexualität so denken – und leben – können, dass sie nicht immer wieder an eine rigide Zwei-Geschlechter-Ordnung und die Norm der Heterosexualität rückgebunden werden.“ (Antke Engel, Bilder von Sexualitaet und Oekonomie. Queere kulturelle Politiken im Neoliberalismus, 2009). Der Queer-Begriff ermöglicht somit eine Überwindung normativer, tendenziell naturalisierender Festlegungen sexueller, geschlechtlicher und Gender-Identität(en). Zugleich, wird er aber aufgrund seiner diffusen Unbestimmtheit, die – so manche – das politische Handeln unterminiert, heftig kritisiert. Aktuellere Konzepte von Queer tendieren weniger dazu, Kategorien auflisten zu wollen, als vielmehr, auf das Handeln zu fokussieren: Queer ist „nicht nur [als] Bezeichnung von Individuen oder sozialen Gruppen geeignet, sondern [...] im Sinne von queering – [als] Bezeichnung von Praxen sowie verändernden Eingriffen in Normalitätsregime“ (ebenda). Als eine Peergruppe von Nachwuchs- bzw. Jungwissenschaftler_innen in unterschiedlichen Qualifikationsphasen (Doktorand_innen und Post-doc), die sich in verschiedenen Disziplinen (Literaturwissenschaft, Philosophie, Gender-Studies, Medienwissenschaft) unter anderem mit queeren Themen befassen, haben wir am 30.11.2012 einen ganztätigen Workshop organisiert, um, von unseren jeweiligen Forschungsschwerpunkten ausgehend, dem Queer-Begriff, dessen Implikationen und Realisierungen, kritisch nachzugehen. Insbesondere wurde auf Konstruktionen und (Selbst-)Repräsentationen queerer Diversitäten fokussiert, und zwar in einem intensiven Austausch untereinander sowie mit einer der aktivsten und anregendsten Queer-Theoretiker_innen im deutschsprachigen Raum: Antke Engel (Dr. Phil). Antke Engel (http://www.antkeengel.de/) ist Philosophin und Begründerin des Queer-Instituts in Hamburg/Berlin (http://www.queer-institut.de/) und hat in zahlreichen Projekten und Publikationen u.a. an der Repräsentation queerer Subjekte in der Kunst und in der Werbung gearbeitet. Nicht nur als Theoretikerin der Queer Studies, sondern auch weil sie eine präzise philosophische Arbeit am Begriff mit einer kulturwissenschaftlichen Perspektive verbindet, ist sie für unsere kulturwissenschaftliche, interdisziplinäre ausgerichtete Peer-Gruppe eine bestens geeignete Gesprächspartnerin. Um nur einige einschlägige Monographien zu nennen: Bilder von Sexualität und Ökonomie. Queere kulturelle Politiken im Neoliberalismus. Bielefeld, 2009; Wider die Eindeutigkeit. Sexualität und Geschlecht im Fokus queerer Politik der Repräsentation. Frankfurt am Main, 2002 (Dissertation); Abschied von der Binarität? Die Kategorie Geschlecht im feministisch-philosophischen Diskurs. Universität Hamburg, Philosophisches Institut, 1995.
Schlagworte: Queer-Studies, Visual Studies, Gender-Studies
Kurztitel:
Ort: Klagenfurt AAU
Staat: Österreich
Zeitraum: am 30.11.2012
Veranstaltungsstatus:
Kontakt-Email: -
Homepage: -

VeranstalterInnen

Kategorisierung

Förderungstyp Sonstiger
Veranstaltungstyp
  • Workshop
Sachgebiete
  • 6912 - Gender Studies (Geisteswissenschaften)
  • 6905 - Medienforschung, -kunde (5918)
  • 61 - Philosophie
  • 66 - Sprach- und Literaturwissenschaften
Forschungscluster
  • Visuelle Kultur
TeilnehmerInnenkreis Kein TeilnehmerInnenkreis ausgewählt
Veranstaltungsfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: n.a.)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
  • Für die zugeordneten Organisationseinheiten sind keine Klassifikationsraster vorhanden
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Förderprogramm
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Fakultät für Kulturwissenschaften
Organisation: Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt

Vorträge der Veranstaltung

Keine verknüpften Vorträge vorhanden