Publication: Zur Effektivität eines zweisprachigen U...
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Title: | Zur Effektivität eines zweisprachigen Unterrichtsmodells für die Pflege und Erhaltung des Slowenischen in Kärnten |
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Abstract: | Slowenisch ist in Kärnten autochthone Minderheitensprache, Herkunftssprache, Zweitsprache, Fremdsprache. Das Schulwesen sieht zweisprachigen Grundschulunterricht in einem geografisch klar definierten Gebiet vor, dem sogenannten zweisprachigen Gebiet. Dieser zweisprachige Unterricht ist von Gesetz wegen zu gleichen Teilen in deutscher und slowenischer Sprache zu halten, in der Realität überwiegt jedoch die deutsche Sprache. Das liegt unter anderem daran, dass in den meisten Schulen kein Modell zur Anwendung kommt, das die Verwendung der beiden Sprachen regelt. Demgegenüber verfolgt die private Hermagoras-Volksschule in Klagenfurt bereits seit vielen Jahren das Modell „ein Tag – eine Sprache“, das heißt, an einem Tag wird Deutsch, am nächsten Slowenisch in allen Unterrichtsstunden verwendet. Die Schüler und Schülerinnen haben dabei durchaus verschiedene sprachliche Hintergründe: Die einen stammen aus Kärntner slowenischen Familien und haben Slowenisch von klein an erworben. Dieser Erwerb kann jedoch auch ganz unterschiedlich erfolgen – als Familiensprache, mit einem Elternteil, mit den Großeltern oder anderen Verwandten oder Nachbar_innen. Eine andere Möglichkeit ist, dass ein Elternteil (oder beide) aus Slowenien stammt. Andere Kinder haben eine andere slawische Sprache von klein auf erworben oder aber Englisch oder eine weitere nichtautochthone Sprache. In allen Fällen kann auch Deutsch als zweite L1 hinzukommen. Schließlich gibt es auch Schüler_innen, die einsprachig deutsch aufgewachsen sind. In allen diesen Fällen kann es bereits Kontakt mit Slowenisch im Kindergarten gegeben haben – oder auch nicht. Was aber bringt ein zweisprachiges Unterrichtsmodell bei dieser Heterogenität? Können Kinder mit slowenischer Erstsprache diese weiterentwickeln und Kinder ohne erstsprachliche Kenntnisse zu einer angemessenen Kompetenz gelangen? Wird das Modell auch eingehalten? In welcher Form wird es überhaupt umgesetzt? Wie beeinflusst es die Einstellungen der Kinder zum Slowenischen und zum Sprachenlernen? Diesen Fragen wurde in einem Forschungsprojekt im Jahr 2010 nachgegangen. Dabei wurde unter anderem der Unterricht in vier verschiedenen Klassen je einen Tag lang auf Video aufgezeichnet und transkribiert. Im vorliegenden Beitrag werde ich diese Unterrichtsbeobachtungen beschreiben und das Sprachverhalten der Lehrenden und der Schüler und Schülerinnen analysieren. Ergänzend sollen die Ergebnisse schriftlicher Schularbeiten herangezogen werden, die in den Jahren 2011 und 2013 gesammelt und quantitativ ausgewertet wurden. Aus diesem Material können vorsichtige Schlüsse über den Erfolg des Schulmodells gezogen werden. Es zeigt sich, dass die Schule viel für den Spracherhalt des Slowenischen in Kärnten leistet, dass aber die zusätzliche Verwendung der Sprache in anderen Domänen sehr wichtig ist und sich bemerkbar auf die Sprachkompetenz auswirkt. Besonders bemerkenswert ist aber die Rolle der Schule und ihrer konsequenten Zweisprachigkeit für die positive Einstellung der Kinder zu Sprachen. |
Keywords: | Slowenisch in Kärnten, Zweisprachigkeit, bilingualism, Mehrsprachigkeit, multilingualism, Slovene in Carinthia, bilingual education, dual language program, heritage language |
Publication type: | Article in compilation (Authorship) |
Publication date: | 2018 (Print) |
Published by: |
Potenziale von Herkunftssprachen
Potenziale von Herkunftssprachen
(
Stauffenburg Verlag;
G. Mehlhorn , B. Brehmer
)
to publication |
Title of the series: | Forum Sprachlehrforschung |
Volume number: | 14 |
First publication: | Yes |
Page: | pp. 239 - 258 |
Versionen
Keine Version vorhanden |
Publication date: | 2018 |
ISBN: |
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ISSN: | - |
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Organisation | Address | ||||
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Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
Institut für Slawistik
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AT - 9020 Klagenfurt am Wörthersee |
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