Wissenschaftliche Untersuchung zu den E...

Im Dezember 2012 hat die Kärntner Landesregierung eine Novelle zum Kärntner Jugendschutzgesetz (JSG) beschlossen,die eine Liberalisierung der Ausgehzeiten beinhaltete und die – vermutlich auch unterstützt durch die mediale Darstellung der Gesetzesänderung – bei vielen Eltern Sorgen und Ängste ausgelöst hat. Während vor der Novellierung für Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr die Ausgehzeit mit zwei Uhr früh begrenzt war, dürfen sich Jugendliche ab dem vollendeten 14. Lebensjahr bis zum vollendeten 16. Lebensjahr nun bis 1 Uhr früh in öffentlichen Räumen bewegen und Jugendliche ab dem vollendeten 16. Lebensjahr können sich ohne zeitliche Einschränkungen dort aufhalten.

Zur wissenschaftlichen Untersuchung möglicher Veränderungen im Verhalten der Jugendlichen in Folge der Novellierung des Jugendschutzgesetzes in Kärnten sowie zur Bewertung der Auswirkungen der Maßnahme wurden

· für einen Zeitraum von jeweils 2 Jahren vor und nach Inkrafttreten der Novelle 4101 Jugendschutz-Strafakten sowie die Daten der Kriminalitätsberichte des Bundesministeriums für Inneres (BM.I) für Kärnten aus den Jahren 2011 bis 2014 systematisch ausgewertet.

· subjektive Einschätzungen von insgesamt 20 Auskunftspersonen (z.B. Präventionsbeamte der Exekutive, SozialarbeiterInnen der Kinder- und Jugendhilfe, StreetworkerInnen, etc.) in ca. 30minütigen Leitfaden-Interviews erfasst und inhaltsanalytisch ausgewertet.

· mittels Fragebögen subjektive Einschätzungen von 581 SchülerInnen, 530 Eltern und 95 Gastronomen erhoben und statistisch ausgewertet.

im Rahmen einer internationalen Literaturrecherche Erfahrungen und Ergebnisse zum Jugendschutzgesetz aus anderen Ländern zusammengetragen und den regionalen Bestimmungen gegenübergestellt.