Grundlagen einer fächerübergreifenden M...

An 57 ausgewählten österreichischen Mittelschulen wurde MINT im Rahmen eines Schulversuchs als neuer fächerübergreifender und projektorientierter Unterrichtsgegenstand eingeführt. Bezugnehmend auf diesen Schulversuch wird in diesem Artikel der Frage nachgegangen, welche Chancen und Herausforderungen ein Unterrichtsfach MINT bietet. In der Einleitung wird eine Begriffsklärung von MINT vorgenommen sowie eine Sichtung der Studien- und Literaturlage dargestellt. Anschließend werden Antworten auf die Frage, wozu ein fächerübergreifender MINT-Unterricht dienen soll, anhand von sechs bildungstheoretischen und -politischen Zielen diskutiert. Im Abschnitt zur Beziehung von MINT zu den einzelnen Bezugsfächern wird deutlich, dass MINT-Unterricht weder ein Nebeneinanderstellen der einzelnen Unterrichtsfächer noch das Zuarbeiten zu den anderen Fächern als Ziel verfolgt, vielmehr ein neues fächerübergreifendes Verständnis bei den Schüler*innen entwickeln soll. Die unterrichtsmethodischen Überlegungen unterstreichen die Bedeutung der unterrichtspraktischen Umsetzung abseits von inhaltsbezogenen Klärungen. Die Herausforderung, Grundlagen für eine fächerübergreifende MINT-Didaktik zu entwickeln, wird hier noch einmal sehr deutlich. Die abschließende Synthese anhand von zwölf handlungsgeleiteten Thesen soll das erhoffte Gelingen des MINT-Unterrichts (nicht nur) in Österreich unterstützen.