Entlang der Milchstraße

Hinter dem vielfältigen Sortiment von Milchprodukten im Supermarkt-Regal steht eine lange Geschichte individuellen und sozialen Lernens in Abstimmung mit der Natur, der Haltung und Nutzbarmachung von Tieren, schließlich der Sammlung, Verarbeitung, Veredelung, Vermarktung der Milch und ihrer Produkte. Die Publikation legt den Schwerpunkt auf die genossenschaftlichen Initiativen, die es in den vergangenen 150 Jahren ermöglichten, dass Menschen beinahe ohne Schulbildung erstaunliche Leistungen sozialen und ökonomischen Lernens an den Tag legten; vielfach waren es einfache Bauern, die von der Not gezwungen zu immer neuen, innovativen Verarbeitungs- und Verwertungstechniken fanden; ein besonders problematischer und bis in die Gegenwart nachwirkender Übergang war die Umstellung von der Subsistenzwirtschaft zur Geldwirtschaft in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, die ein völlige Umstellung des Lebens auf den Bauernhöfen erforderte und oft im Generationenkonflikt bewältigt werden musste.