Verstrickt in soziomaterielle Konfigura...

Der „material-cultural turn“ bildet den Hintergrund für diesen Beitrag, der sich mit dem Verhältnis von Kindern und Dingen beschäftigt. Empirischer Bezugspunkt ist eine Studie , in die Kinder aus einer österreichischen Großstadt einbezogen waren. Sie nahmen an Workshops mit dem Titel „Laubsägen war gestern!“ im Happylab Vienna, einem sog. FabLab. teil. Insgesamt kamen zu den Workshops 23 Kinder im Alter zwischen neun und vierzehn Jahren. Sie stammten, obschon in Stadtvierteln mit jeweils unterschiedlicher sozialer Zusammensetzung geworben wurde, aus bildungsnahen Milieus und besuchten überwiegend Schulen mit musischem oder reformpädagogischem Schwerpunkt. Mit 12 Mädchen und Jungen wurden vor dem Besuch der Workshops thematisch strukturierte Interviews geführt, während der Workshops wurden von den Forscher*innen Beobachtungsprotokolle angefertigt, die sich auf alle Kinder bezogen; am Ende der Workshops fanden Gruppendiskussionen statt. Darüber hinaus fertigten die Kinder Visualisierungen zum Thema „Ich und die Dinge, die ich im FabLab gemacht habe“ an.
Die Kinder bedruckten im Verlauf der Workshops ein T-Shirt mit einem von ihnen am Bildschirm entworfenen Motiv, sie entwickelten mit Hilfe des Programms Google Sketch Up ihr Traumhaus, das mittels eines 3D-Druckers ausgedruckt wurde, sie stellten ein elektronisches Musikinstrument her, das als Drawdio bezeichnet wurde und sie programmierten ein Computerspiel. Sie hatten es mit anfassbaren und mit digitalen Artefakten zu tun, die sie als Werkzeuge nutzten oder die sie als Produkte ihres Handelns betrachten konnten.