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Titel: ZEICHENGEBÄRdEN
Untertitel:
Kurzfassung:

Die frühe und früheste Erfahrung „hinterläßt im menschlichen Psychismus die bleibende Spur des biologischen Bezuges, den sie abbricht“, so Lacan, und Zeichen laute der Name, den wir dieser Spur für gewöhnlich geben.

Für Derrida ist das Zeichen Versprechen eines künftigen, im Kommen begriffenen Sinns – eine gleichsam unwillkürliche Erwartung des Subjekts (im Genitivus subjectivus und objectivus) als Antwort auf „eine bestimmte Markierung“, wie Derrida im Gespräch mit François Ewald sagt, „die (vom Anderen) ausging und in absoluter Passivität erlitten wurde“, jenen „Moment der Signatur (des Anderen wie des Selbst), durch die man sich in eine Gemeinschaft oder eine unauslöschliche Verbindung einschreiben läßt“ – Moment „also eher (der) Geburt des Subjekts … als (der) ,biologische(n)’ Geburt, jedoch bedarf es eines Körpers und eines unzerstörbaren Merkmals“.

Mein Versuch einer Behandlung der Frage nach dem Zeichen unter der Perspektive seines Gesetztwerdens respektive Gesetztseins wird jene beiden durchaus widersprüchlichen Momente zu erörtern trachten, die in diesen beiden Vignetten über die „Natur“ des Zeichens zum Ausdruck kommen: das Moment der Stiftung (1) und das Moment der Passivität (2). Hinzu tritt das in beiden Stellungnahmen – einmal implizit, einmal explizit – firmierende Moment des Körpers / Leibes: Soweit es bleibende Spur und unzerstörbares Merkmal ist, ist / wird das Zeichen als Gebärde geboren. Was die zusätzliche Frage aufwirft: Muss die Setzung des Zeichens mit einem Zeichen der Setzung einhergehen? Und darf man erst in diesem Fall berechtigter Weise von Zeichen sprechen?

Verfolgt werden diese Fragen in Auseinandersetzung in erster Linie mit Martin Heidegger und Maurice Merleau-Ponty, die auf je eigenständige Weise den Zusammenhang von Zeichen und Gebärde thematisiert haben; zur Sprache kommen indes auch Edgar Allan Poe, Georges Bataille und Jorge Luis Borges.

Schlagworte: Zeichentheorie; Strukturalismus; Poststrukturalismus; Jacques Lacan; Jacques Derrida; Martin Heidegger; Edmund Husserl; Maurice Merleau-Ponty; Edgar Allan Poe; Jorge Luis Borges; Dekonstruktion; Phänomenologie
Publikationstyp: Beitrag in Sammelwerk (Autorenschaft)
Erscheinungsdatum: 03.2020 (Print)
Erschienen in: ZEICH(N)EN.SETZEN
ZEICH(N)EN.SETZEN
zur Publikation
 ( transcript; M. Leisch-Kiesl )
Titel der Serie: Linzer Beiträge zur Kunstwissenschaft und Philosophie
Bandnummer: 11
Erstveröffentlichung: Ja
Seite: S. 115 - 140
Bild der Titelseite: Cover

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Erscheinungsdatum: 03.2020
ISBN:
  • 9783837651287
ISSN: -
Homepage: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5128-7/zeich-n-en.-setzen./

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  • 501017 - Psychoanalyse
  • 6020 - Sprach- und Literaturwissenschaften
  • 603101 - Ästhetik
  • 603112 - Phänomenologie
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  • Nein
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  • Science to Science (Qualitätsindikator: n.a.)
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