Sprechen und Schweigen, (Zu)Hören und G...

Wie kann und soll man sprechen oder schreiben, wenn kriegerische Gewalt jegliches ihr widersprechende Wort übertönt und martialische Rhetorik den Raum des Sagbaren einengt? Bleibt jenen, die anderes artikulieren wollen, also nur das Flüstern oder Schweigen? Daraus folgt die zweite Widersprüchlichkeit. Sie betrifft die Frage, ob angesichts der Unmöglichkeit zu (wider)sprechen dem hervortretenden, provokativen Schweigen möglicherweise eine durchaus verändernde Kraft innewohnt. Kann sich ein solches Schweigen den lärmenden Unvermeidbarkeiten der Gewalt entgegenstellen? Bietet es eine befriedigende Antwort auf den Diskurs des vermeintlich besseren Arguments, der die Zustimmung der Marginalisierten sucht, um die dominante Norm zu rechtfertigen? Wessen Schweigen wird (nicht) gehört? Und was braucht es, um es überhaupt (zu)hören zu können?