Wanderausstellung Silent Books - From t...

Die Vizepräsidentin der Austrian Literacy Association (kurz ALA), Sabine Fuchs, hat uns vorgeschlagen, eine Wanderausstellung von Büchern, die im Sommersemester in Graz Station machen sollte, auch nach Klagenfurt zu holen. Margit Böck, Institutsvorständin des Instituts für Deutschdidaktik und Präsidentin der ALA, hat dieses Angebot angenommen – nicht nur, weil wir die Ausstellung an sich großartig gefunden haben und gleich einige Ideen hatten, wie wir diese in Lehrveranstaltungen einbinden könnten, sondern auch, weil wir sicher waren, dass wir ein großes Publikum dafür finden würden. Diese Erwartung hat sich bestätigt: Universitätsmenschen aller Art haben sich die Ausstellung angesehen, die Werbung dafür hat aber auch zahlreiche Leute angelockt, die sich ansonsten nicht täglich an einer Universität aufhalten. Vor allem hat dann die „19th European Conference on Literacy“ mit ihren rund 300 TeilnehmerInnen aus aller Welt die Ausstellung zu einem lebendigen Ort des Austausches gemacht. Besonders dankbar waren wir den MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek Klagenfurt – allen voran Bibliotheksdirektorin Dr. Lydia Zellacher und Mag. Georg Klutz – die nicht lange gezögert und uns angeboten haben, die Ausstellung in den Räumlichkeiten des Zeitschriftenlesesaals unterzubringen.

Die Idee zur Silent Books Exhibition – From the world to Lampedusa and back hat ihren Ursprung auf Lampedusa genommen, wo der Verein IBBY (International Board on Books for Young People) tätig war und sicherstellen wollte, dass die dort ankommenden Menschen alles bekommen, was man zum Überleben braucht – also auch Geschichten und Bilder. Bei den Büchern sollte es sich um sogenannte “Silent Books” handeln, also “Bilderzählungen” ohne Text, damit auch alle Neuankömmlinge sie “lesen” können und nicht einzelne Sprachen privilegiert würden. Schon bald wurden die Bücher ein zweites Mal angekauft, und sie werden seither – in zwei große Kisten verpackt – um die ganze Welt geschickt. Die Bücher kamen am 12. Juni 2015 nach Klagenfurt und wurden uns von Sabine Fuchs persönlich übergeben. Dann begann für uns das “Silent Books Erlebnis”, das viele verschiedene Menschen an die Universität brachte und neue Perspektiven eröffnete. Perspektiven auf die Bücher, mit denen wir gemeinsam gearbeitet und über die wir viel miteinander gesprochen haben, aber auch darauf, wie Leute zusammenarbeiten und Ideen entwickeln können. Dabei ging es nicht zuletzt auch um die Erfahrung, dass gemeinsame Standpunkte entwickelt werden können und dennoch Differenzen bestehen bleiben dürfen.

Die Silent Books Ausstellung hat in Klagenfurt eine Menge bewirkt. Der Trägerverein IBBY hat die Sammlung inzwischen um rund 70 Bücher erweitert, und wir freuen uns sehr darauf, auch diese neuen Bücher eines Tages hier zeigen zu dürfen.